Geht es um den Islamismus in Europa verhalten sich Medien und Politik im Zweifel lieber still. Bis auf wenige Ausnahmen scheint das Bestreben zu sein, bloß niemanden zu provozieren.
Das Thema Islamismus in Europa ist nicht das einzige aber ein Thema von „Unterwerfung“, dem Buch von Michel Houellbecq, das gerade bei mir auf dem Tisch zur Lektüre liegt – ich habe es halb durch und werde sicher anschließend eine kleine Rezension dazu verfassen. Was mich aber jetzt schon bestürzt sind die Parallelen zu dem Roman, der uns ins Frankreich des Jahres 2022 führt, und der Realität, die ich wahrnehme (falls meine Wahrnehmung getrübt sein sollte, bitte ich ernsthaft um Aufklärung). Einer der Plots im Roman ist es, dass islamistische Angriffe und religiös motivierte Krawalle zwar an der Tagesordnung sind, aber in den Medien mehr oder weniger verschwiegen werden, wohl um einen Wahlerfolg des rechtsextremen Front National zu verhindern.
Und dann schaue wir uns mal die Schlagzeilen der letzten Tage an:
- In Paris sterben Menschen auf brutale Art durch die Hand von Islamisten und bis auf ein gratismutiges Lippenbekenntnis zur Presse- und Meinungsfreiheit beschränkt man sich zumindest in Deutschland darauf, vor einer Instrumentalisierung dieses islamistischen Terroraktes durch Islamkritiker zu warnen
- Eine junge Frau, schwanger mit einer Tochter, wird von ihrem türkischstämmigen Freund bei lebendigem Leibe verbrannt, weil sie wegen des Kindes Schande über die Famillie gebracht hätte – und bis auf die Bild und ein paar unentwegte Schreiber bleibt ein gesellschaftlicher oder medialer Aufschrei aus
- Im Kölner Karneval wird ein Wagen nicht beim traditionellen Umzug mitfahren dürfen, der sich kritisch mit dem islamistischen Terror auseinandersetzt, wohl aus Furcht vor möglichen Reaktionen auf eine solche „Provokation“ islamistischer Terroristen
- In Frankreich wird der Film „Der Apostel“ verboten, der von der Bekehrungsgeschichte eines Moslems zum Christentum berichtet
- In Dresden wird das Demonstrationsrecht für eine islamkritische Demonstration außer Kraft gesetzt, weil man die Demonstranten nicht gegen islamistische Anschläge schützen zu können meint
- Wird in Deutschland von muslimischen Jugendlichen eine Kirche angezündet, wird zunächst mal zum Kampf gegen rechts aufgerufen
- Und zu guter letzt verströmem westliche Politiker Krokodilstränen über den verstorbenen saudi-arabischen König Fahd, der einem der menschenfeindlichsten Regime auf dieser Erde vorgestanden hat inklusive Folter, Unterdrückung von Frauen etc.
Und machen wir uns nichts vor: Wer solche und noch mehr Nachrichten wie die oben genannten in einen Zusammenhang bringt, sieht sich stante pede dem Vorwurf der Islamophobie und der Ausländerfeindlichkeit ausgesetzt. Dabei trifft es das nicht: Ich lese nirgends und bekomme nirgends etwas mit von hinduistischen Anschlägen in Europa (in den religiösen Auseinandersetzungen in Asien sieht das zugegeben anders aus), Juden schänden weder Kirchen noch Moscheen, christliche Einwanderer aus aller Herren Länder fallen nicht durch erhöhtes Gewaltpotenzial auf.
Und in den Medien? In der Politik? Aufrufe zur Mäßigung, der Kampf gegen rechts ist fortzusetzen – und ab und zu sehr, sehr vorsichtige Hinweise, dass man sich mit dem extremistischen Islamismus auseinandersetzen müsse, nicht ohne zu vergessen zu erwähnen, dass der mit dem Islam nichts zu tun habe.
Schaue ich dann wieder in „Unterwerfung“ überkommt mich ein Gedanke: Es ist zum paranoid werden – und wer sagt eigentlich, dass der Paranoide nicht verfolgt wird?