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„Alle schwimmen mit auf der ‚Krippe-Welle'“ – Ein Gastbeitrag zur Familiensynode

21. April 2015 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
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Wenn Sie dem Papst in wenigen Punkten mitteilen wollten, was Sie sich von der Kirche wünschen, was würden Sie schreiben? Zweiter Gastbeitrag zur Familiensynode.

In der vergangenen Woche hatte ich einen Beitrag von M. Jeanette Karbig zur Familiensynode unter dem Titel „Die katholische Ehe – völlig missverstanden?“ veröffentlicht und dabei dazu aufgefrufen, passende Beiträge, Zeugnisse zur Familie und ähnliches einzusenden. Für jeden veröffentlichten Beitrag gibt es eine der begeherten PAPSTTREUERBLOG-Basecaps! Ich nehme an, es hat mehr am Thema denn an der Mütze gelegen, jedenfalls hat mich zwischenzeitlich ein Bericht erreicht, der deutlich macht, was katholische Familien von der Kirche erwarten.

Marie Varga hatte den folgenden Beitrag bereits im Pfarrbrief ihrer Gemeinde veröffentlicht und auch kath.net zu deren Aktion für Offene Briefe an Papst Franziskus zur Verfügung gestellt. Ich freue mich, dass sie den Brief mir ebenfalls zur Veröffentlichung überlassen hat, und wünsche allen Lesern viel Erkenntnisgewinn aus diesem Zeugnis:


Gedanken zur Familiensynode 2015

Wenige Tage vor Redaktionsschluss erhielt ich eine E-Mail einer Freundin, die mich und andere dazu einlud, einen (ggf. offenen) Brief an den Papst zu verfassen. Donnerschlag, einen Brief an den Papst! Eigentlich hatte ich mich schon darauf eingestellt, vom Wochenbett aus ein paar gemütliche Buchrezensionen zu schreiben und nun so etwas.

Thematisch geht es um nicht weniger als die Familiensynode, die auch in diesem Jahr wieder hochrangige Kirchenvertreter in Rom zusammenführen wird, um über das Thema Familie zu beraten. Das Thema Familie ist bei mir -Stichwort Wochenbett- nun gerade hochaktuell und auch für unsere Pfarrei St. Maria Magdalena in Endenich ein Dauerbrenner, können wir doch stolz von uns behaupten, die kinderreichste katholische Pfarrei in Bonn zu sein.

Was wünschen Sie sich als katholische Familie von der Kirche?

Vielleicht haben ja auch Sie Interesse, schriftlich über diese Frage nachzudenken und das Ergebnis Ihres Brainstormings nach Rom zu senden. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass die katholische Internetplattform kath.net attraktive Buchpreise für eingesendete offene Briefe ausgelobt hat. Als kleine Anregung folgt nun hier mein

Offener Brief an Seine Heiligkeit Papst Franziskus

Verehrter Heiliger Vater,

im März 2013 verfolgte ich Ihre Wahl vom Krankenbett aus. Ich lag im Bonner Marienhospital, weil es in meiner zweiten Schwangerschaft Komplikationen gab. Ich hatte großes Glück, alles hat sich zum Guten gewendet und ich durfte im Mai 2013 Mutter einer entzückenden kleinen Tochter werden. Die Mutterschaft hat meinen Blick auf viele Dinge verändert und für gesellschaftliche Transformationsprozesse rund um das Thema „Familie“ geschärft.

Wie erfreulich, dass auch in Rom die Familien in den Focus genommen und eine Familiensynode einberufen wurde. Es ist nur natürlich, dass katholische Familien diese Gelegenheit ergreifen, um ihre Wünsche an ihre Kirche zur Sprache zu bringen. Selbstverständlich kann ich nicht für alle katholischen Familien sprechen, sondern nur wiedergeben, worüber bei uns am Küchentisch besonders oft gesprochen wird.

Dabei habe ich drei Punkte herausgegriffen, die wichtige seelsorgerische wie gesellschaftspolitische Aufgaben der Kirche berühren:

1. Junge Paare intensiv auf die Ehe vorbereiten

Mein Mann erzählte mir einmal von einem Bild, mit dem ihm ein Priester die Wirkung der Sakramente veranschaulichen wollte: Die Sakramente seien wie der Zucker im Kaffee. Es reiche nicht, den Zucker in die Tasse zu schütten, vielmehr müsse man selbst kräftig umrühren, erst dann sei die Süße zu schmecken. Was wollte er damit sagen?

Wir können die Sakramente nicht passiv konsumieren, vielmehr braucht es unsere Mitarbeit, um ein empfangenes Sakrament zur Entfaltung zu bringen. Manchmal benötigen wir dazu eine Gebrauchsanweisung und hier kann eine gute Ehevorbereitung, eingebettet in die Lehre der Kirche und das seelsorgerische Angebot vor Ort, ansetzen. Die Kirche hat hier nichts weniger als einen Schatz anzubieten!

2. Ehepaare von der natürlichen Empfängnisregelung überzeugen

Schluss- und Höhepunkt der vergangenen Herbst-Synode 2014 war die Seligsprechung Papst Paul VI. (1897-1978). Paul VI. ist als Pontifex gar nicht unumstritten, hat er sich doch öffentlich gegen die Verwendung künstlicher Verhütungsmittel ausgesprochen. Was waren seine Argumente? Gibt es auch heute überzeugende Argumente für einen natürlichen Umgang mit weiblicher Fruchtbarkeit und männlicher Zeugungsfähigkeit?

Es existieren bedenkenswerte Ansätze, die Größe der eigenen Familie, genauer: die Anzahl der Kinder und die Abstände zwischen ihnen, völlig ohne Zuhilfenahme künstlicher Mittel natürlich zu regeln. Diese Methoden bekannt zu machen und den Gewinn zu beleuchten, mit dem dieser Lebensstil jedes Paar beschenkt, ist Aufgabe der Kirche.

3. Für alle katholischen Familien ideelle und finanzielle Unterstützung einfordern, insbesondere für die mit reichem Kindersegen und bewährter Aufgabenteilung

Im Mai 2013, wenige Tage nachdem ich zum ersten Mal Mutter geworden war, provozierte unser damaliger Erzbischof Joachim Kardinal Meisner mit folgender -vermutlich rhetorischer- Frage:

„Wo werden denn Frauen wirklich öffentlich ermutigt, zu Hause zu bleiben und drei, vier Kinder auf die Welt zu bringen?“ Meisners Frage ist bis heute im gesellschaftspolitischen Nirwana verhallt, jedenfalls ist mir nicht zu Ohren gekommen, dass jemand „Hier!“ gerufen hätte. Weil niemand sich traut, sich öffentlich und namentlich zur traditionellen Familie mit bewährter Aufgabenteilung zu bekennen? Weil Kinderreichtum und der vorübergehende Verzicht auf Erwerbsarbeit inzwischen als privater Luxus gelten? Weil die Mutter und Hausfrau ein Widerhaken im gesellschaftspolitischen Paradigma ist?

Dabei sind solche Ermutigungen bitternötig, allein schon der Abwechslung halber, denn zu familienpolitischen Themen gibt es seit Jahren quer durch fast alle politischen Lager nur noch eine Meinung oder anders gesagt: Alle schwimmen mit auf der „Krippe-Welle“. Hier einen meinungsstarken Kontrapunkt zu setzen, ist Aufgabe der Kirche.

Diese drei Wünsche spiegeln natürlich die Situation in meinem Heimatland wider. Vielleicht sieht es in Rom, oder in Ihrer Heimat am anderen Ende der Welt, ganz anders aus. Ich bitte Sie dennoch, die angesprochenen Aspekte in den Blick zu nehmen.

Sie haben meinen Dank und mein Versprechen, für die Synode und für Sie persönlich zu beten.

Für die Familiensynode und Ihr Pontifikat wünscht Ihnen Gottes reichen Segen

Marie Varga


Danke noch mal an Marie Varga für diesen schönen Text – Achja, und die Basecap ist natürlich auch unterwegs!

Wer ebenfalls gerne eine solche Mütze sein eigen nennen oder einfach seine Meinung zu dem Thema sagen möchte, kann kann mir seine Gedanken einfach  zukommen lassen (am besten per Mail). Für jeden veröffentlichten Beitrag (ich bin nicht allzu wählerisch, behalte mir aber die Auswahl „ernstgemeinter Zuschriften“ vor) sende ich eine PAPSTTREUERBLOG-Basecap zu (daher Adressangabe nicht vergessen). Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung als Blogger nur sagen: Fängt man einmal an, seine Gedanken zu tippen, geht es ganz leicht!

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Posted in: Aktion: Gastbeiträge zur Familiensynode, Familie, Gesellschaft, Glauben Tagged: Familie, Familiensynode, Gastbeitrag, Marie Varga

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