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  1. akinom

    „Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens, dass ich nicht vergebens hier auf Erden bin!“ Diese Liedzeile hatte mich einmal bis ins Tiefste erschüttert. Kann es etwas Schrecklicheres geben? Ich machte mich dann auf die Suche nach meinem „einzigen Talent“. Es heißt übrigens „Vertrauen“ und hat mich sicher vor einer ernsten psychischen Erkrankung bewahrt. Auf diesem Hintergrund lässt sich vielleicht meine Betrachtung über „Miss Wirtschaftswunder“ nicht als reine Spinnerei verstehen.

    „Miss Wirtschaftswunder“

    Stellen gibt es so viele, wie es Menschen gibt. Und jeder hat die Befähigung, seine Stelle gut auszufüllen. Sagt einer wirklich Ja zu seinem Beruf, so wird garantiert, dass sein Leben gelingt dass er sich selbst verwirklicht, dass er glücklich wird! Abhängig ist dies von keiner Währung, keiner Konjunkturlage, keiner Regierung. Eine Utopie? Nein! Hier fehlen auch nicht etwa die Anführungsstriche. Es ist wirklich das „Ei des Kolumbus“!

    „Erfinderin“ der Lösung des Problems der Arbeitslosigkeit – heute scheinbar das drängendste aller Probleme – ist Theresia von Lisieux. Die Kirchenlehrerin könnte sich als Dozentin für Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitspolitik als „Miss Wirtschaftswunder“ erweisen, die einen Ludwig Erhardt weit in den Schatten stellt. Das Verblüffende ist, dass sich ihre ganze Wissenschaft in einen Fünf-Worte-Patentlösung zusammenfassen lässt. Sie lautet: „Mein Beruf ist die Liebe!“

    Diese Patentlösung – so sie denn gelebt wird – funktioniert wirklich. Die Regenten in diesem „Wirtschaftswunder-Land“ lassen sich von jedem wählen und erlangen schon mit einer einzigen Stimme die absolute Mehrheit. Ihre „Wahlgeschenke“ sind Wunder, besonders die kleinen Wunder des Alltags, für die die Wählerinnen und Wähler ihre Augen besonders schärfen müssen. Auch das lernen sie bei ihrer „Dozentin“: Die Regenten heißen Christus König und Maria Königin.

    Dass der Liebesberuf wirklich lebbar ist, hat Theresia mit ihrem erfüllten Leben bewiesen und in ihrem „kleinen Weg“ dokumentiert. Als weiterer „lebendiger Beweis“ drängt sich Mutter Teresa auf, die nicht nur ihren Namen, sondern auch ihren Beruf von der großen kleinen Heiligen aus Lisieux übernommen hat. Mutter Teresa hat vielleicht für die heutige Zeit noch sichtbarer gemacht, was der Beruf Liebe bewirkt: Vor laufenden Kameras ist dies für die ganze Welt – für Gläubige und Nichtgläubige – durch die Verleihung des Friedensnobelpreises deutlich geworden.

    Ja. Theresia von Lisieux und Mutter Teresa. Aber alle? Ja, alle können diesen „Full-time-job“ Liebe leben. Er verspricht keine Absicherung durch dicke Banknoten und Versicherungen. Doch verspricht er Glücklichsein, Gelassenheit, Freiheit. Einzige Voraussetzung ist, loszulassen was belastet und sich zu öffnen für den, der Liebe ist: Christus und auf die zu schauen, die ihn in innigster Liebe empfangen und ein Leben lang begleitet hat: Maria.

    Es gibt keinen Akkord, keine Leistungsprämien. Im Gegenteil: Alles was im Hauruck-Verfahren und mit Gewalt versucht wird, funktioniert nicht. Einige

    Beispiele: Wenn ich erlittenes Unrecht einer liebenden höheren Gerechtigkeit überlasse, belastet mich kein Gedanke an Vergeltung. Wenn ich meine Sorgen von gestern und übermorgen meiner liebenden „Regierung“ überlasse, kann ich mich auf das Abenteuer des JETZT einlassen. Wenn ich mich nicht ablenke vom Leben, kann ich leben. Wenn ich liebend auf das jeweilige Du schaue, werden meine Probleme unwichtig. Wenn ich nicht auf den Lohn schaue, werde ich nicht arbeitslos. Wenn ich meine Süchte loslasse, werde ich frei und unabhängig vom Putzen, vom Kochen, vom Haben-wollen, vom Leisten-müssen, vom Fernsehen, vom Essen, vom Rauchen, vom Stress… Wenn ich innerlich frei und gelassen werde, lebe ich „SEINEN Frieden“, werde ich – mit wenigen medizinischen Ausnahmen – nicht seelisch krank. Ja, selbst das Kreuz – und Theresia verspricht kein Zuckerschlecken – wird nicht unerträglich. Es ist ja ein riesiger Unterschied, ob mir etwas aufgezwungen wird, oder ob ich etwas aus Liebe tue, trage und ertrage.

    Ganz sicher können wir sein, dass die von uns gewählte „Regierung“ für alles sorgt, was wir wirklich brauchen. Losgelöst und gelassen können wir ihr diese Sorge überlassen, allerdings auch die Entscheidung darüber, was es ist, was wir wirklich brauchen: Wenn wir sieben Euro brauchen, werden wir sieben Euro bekommen und mit Sicherheit keine acht, aber auch keine sechs. Wenn wir zu schwach sind, Liebe zu leben ohne Gesundheit, werden wir Gesundheit bekommen. Wenn wir zu schwach sind, den Beruf Liebe zu leben ohne einen gewissen Wohlstand, werden wir auch ihn bekommen. Wenn wir 20 Jahre brauchen, um den Beruf der Liebe zu erlernen, werden wir 20 Jahre bekommen; wenn wir dazu 80 Jahre brauchen, werden wir 80 bekommen.. Aber lebbar und erlernbar ist er für jeden, sogar für Ungläubige. Auch sie können sich in ihrem Leben und in ihrem Alltag immer mehr an das herantasten, was Liebe ist. Und in der Liebe begegnen sie Gott, auch wenn sie es nicht wissen. Das wurde der ungläubigen Welt durch die Bilder von Mutter Teresa offenbar. Wer Augen hatte zu sehen, der konnte sehen!

    Theresia hat das mit ihrem „Kleinen Weg“ so formuliert:
    * Mich selber größer zu machen ist unmöglich! Ich muss mich ertragen, wie ich bin.
    * Es ist nicht nötig, durch mein eigenes Bemühen zu wachsen.
    * Jesus verlangt von mir keine großen Taten, sondern Hingabe und Dankbarkeit
    * Ich habe kein anderes Mittel, um Gott meine Liebe zu beweisen, als aus Liebe zu ihm auch die aller kleinsten Dinge zu tun.
    * Ich bin mir meiner Nichtigkeit bewusst und erwarte alles von Gott.
    * Ich lasse mich wegen meiner Fehler nicht entmutigen

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