4 Comments

  1. Andreas

    Ich überlege gerade, was das Bibelgleichnis ausmachen könnte.

    Der Hilfebedürftige war tatsächlich auch räumlich der Nächste.

    Die Hilfstellung war unmittelbar erforderlich um ein Leben zu retten.

    Die Hilfestellung erfolgte aus reiner Mitmenschlichkeit, ohne jede Aufmerksamkeit und ohne jede Zweckbindung.

    So würde ich Nächstenliebe verstehen.

  2. Christian Bredlow

    Sehr geehrter Herr Honekamp,

    bitte verzeihen Sie mir, wenn ich sage: Ich kann den Begriff „Barmherzigkeit“ langsam nicht mehr hören. Und ich kann gut verstehen, dass Sie selbst davon mitunter einen „Knoten im Hirn“ bekommen.

    Das Missverständnis liegt in der Verwechslung von Religion und Staat. „Der Staat muss gerecht sein, nicht barmherzig“, wie der Theologe Richard Schröder dieser Tage zutreffend sagte (www.welt.de/politik/deutschland/article154741851/Ohne-Strenge-bei-Migranten-machen-wir-uns-zum-Affen.html).

    Es ist die eine Sache, ob sie achtlos an einem Schwerverletzten vorbeigehen. Eine ganz andere Sache ist die größenwahnsinnige Behauptung, alles Leid der Welt lindern zu können. So was hat offensichtlich nicht mal Jesus behauptet. Dieser Wahn wird noch schlimmer, wenn man ihn zur Staatsideologie erklärt, willkürlich Menschen als Opfer hinstellt und bevorrechtigt und jede Kritik an der Willkür als böse verurteilt.

    Ich denke, man erkennt folgendes: Glauben (und barmherzig sein) müssen Sie schon ganz alleine. Eine Demokratie kann man damit nicht machen. Sie würde zur totalitären Diktatur. Daher vermutlich Ihr „Knoten“.

    mit freundlichem Gruß
    bre

    • Lehrer Lämpel

      Sehr geehrter Herr Bredlow,
      Ihnen scheint der Begriff „Barmherzigkeit “ offenbar in der letzten Zeit zu inflationär gebraucht zu sein.
      Kürzlich tauchte im „Titelloser Blog“ die Frage auf ob ein Unterschied zwischen Barmherzigkeit und Nächstenliebe sei.
      Ich habe darauf die folgende Antwort versucht:
      „Nach meinem Eindruck ist Barmherzigkeit = liebevolle Zuwendung einem derselben Bedürftigen gegenüber.
      Also ist der barmherzige Spender dem Empfänger dieser liebevollen Zuwendung anfänglich in gewisser Weise überlegen und gibt vom Überfluss etwas ab.
      Barmherzigkeit ist damit tätige Liebe entweder gegeben von Gott zum Menschen (Gnade) oder auch von Mensch zu Mensch (tätige Liebe, durch die der Spender für den Empfänger zum Nächsten wird).
      Das ist ja auch die Antwort auf die Frage des Herrn, wer denn wohl im Gleichnis vom barmherzigen Samariter dem Hilfsbedürftigen der Nächste gewesen ist:
      Der ihm Barmherzigkeit erwies.“

      Ich fühle mich jetzt durch die obigen Ausführungen hier im Papsttreuen Blog in meiner Auffassung bestätigt.

  3. Hans

    Ach, wie einfach habe ich es da als Atheist: Ich helfe einfach denjenigen, die meiner Hilfe bedürfen. Ich brauche nicht nachzufragen nach dessen Religion oder Herkunft, nicht wie Sie „Darf ich für den flüchtenden Moslem weniger der Nächste sein, als für einen flüchtenden Christen?“, nicht „Rette ich nicht eher meine Freunde anstatt diejenigen zu retten, die meinen eigenen Glauben womöglich bekämpfen?“

    Nein, ich helfe einfach. Und, nebenbei bemerkt, habe ich auch mehr Zeit dafür, muss ich doch nicht zeitaufwändig erst mal drüber nachdenken….

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