Der neunte Hochzeitstag ist nicht das klassische Jubiläum. Aber für eine kleine Rückschau und einen Dank sollte es doch reichen.

Die Honekamps beim Baseball (Bild: Felix Honekamp)
Der 28.07.2007 – wettertechnisch eher durchwachsen, zum guten Ende aber doch trocken und warm, sodass ein Empfang und das Fotoshooting draußen möglich war. „Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen.“ – Unter diesem Motto stand dieser Tag, nein, nicht der Tag, die Hochzeit und seither auch die Ehe zwischen meiner Frau und mir. Diese Liedzeile Xavier Naidoos kann man unterschiedlichst interpretieren, für meine Frau und mich bedeutet sie seit diesem Tag vor neun Jahren, dass wir uns aufeinander verlassen können.
Ich hatte schon mal geschrieben, dass wir als „Trauspruch“ bzw. Lesung zur Hochzeit einen Text aus dem Buch Kohelet gewählt hatten, den wir beide vorher gar nicht kannten:
Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.
Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.
Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern; einer allein – wie soll er warm werden?
Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, zwei sind ihm gewachsen und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.
(Kohelet 4,9-12)
Diese dreifache Schnur, die wir in der Zwischenzeit um zwei jüngere „Schnüre“ erweitern durften, hat nun wieder ein Jahr länger gehalten.
Das dicke Seil
Dabei sind wir uns sehr wohl bewusst, welches dieser Schnüre das dickste ist, eigentlich ein Seil mit unfassbarer Tragkraft. In einem Buch zur Ehe von John und Stacy Eldredge habe ich mal sinngemäß gelesen, dass es sicher auch Menschen gibt, die eine dauerhafte Ehe ohne Gott führen, und vielleicht können die etwas dazu schreiben, wie man das macht. Das sei aber nicht sein Thema – das „Handbuch“ zu einer Ehe ohne Gott, das müsste jemand anderes schreiben. Gott ist es, der auch uns trägt – und nebenbei bin ich überzeugt, dass er das für jede Ehe tut, ob sich die Eheleute darüber im Klaren sind oder nicht.
Als meine Frau und ich vor neun Jahren heirateten waren wir uns unseres Glaubens noch nicht wirklich sicher. Unser gemeinsamer Glaubensweg war gerade mal ein Jahr alt und heute sind wir froh, dass wir ihn gemeinsam gehen dürfen. Aber unserer ökumenischen Hochzeitsfeier in einer evangelischen Kirche mit einem durchaus liberal zu bezeichnenden katholischen Priester, der die Predigt gehalten hat und unsere Ringe segnete, war noch nicht anzusehen, wohin sie sich entwickeln würde.
Vorher und nachher
Heute ist uns bewusst, wie sehr uns das Sakrament, von dem wir damals kaum wussten, was das ist, auf unserem Weg stärkt. Wir sehen um uns herum andere Paare, viele von ihnen glücklich, manche von ihnen aber auch mit Schwierigkeiten, bei denen man sie durchrütteln möchte: „Nehmt die dritte Schnur!“ Wir kennen uns schon seit sechzehn Jahren, davon sind wir jetzt neun verheiratet – und ein Großteil der sieben Jahre vorher haben wir ohne Gott verbracht (auch wenn Gott das sicher anders sehen wird). Vielleicht sehe ich das zu blauäugig, aber ich bin sicher, dass die Schwierigkeiten, die wir vorher hatten deutlich dramatischer, beziehungsgefährdender waren als nachher. Oder noch mehr: Ich kann mich selbst jedenfalls an keine Situation mehr erinnern – nach der Hochzeit – die unsere Ehe tatsächlich gefährdet hätte.
Damit gibt es aber auch zwei „Vorher/Nachher“ – den Weg vor dem Glaubensweg und den Weg vor der Hochzeit. Und beides waren so deutliche Einschnitte, deren Wirkung uns bis heute tragen. Ich weiß, dass ich mich auf meine Frau verlassen kann. Sie weiß hoffentlich, dass sie sich auf mich verlassen kann. Unsere Kinder vertrauen auf uns. Aber alle schauen wir regelmäßig auf Gott, der uns hält und auf den wir uns fallen lassen können, wenn wir selbst nicht mehr weiter wissen.
Noch immer gültig
Bereits vor einem Jahr hatte ich es mir leicht gemacht, und einen kleinen Textabschnitt von vor zwei Jahren wieder verwandt. Daran habe ich mich erinnert und mit Spannung – aber auch Vertrauen – nachgesehen, ob ich das heute noch mal so machen kann. Kann ich! Darum hier noch mal meine nicht mehr ganz neue, aber immer noch gültige Schlussbemerkung:
Es ist also nicht nur die Zeit, meine Frau über den grünen Klee zu loben und ihr mal wieder zu danken, dass sie es schon so lange mit mir aushält, es ist auch die Zeit, Gott zu danken, dass er uns stärkt, uns so reich - nicht zuletzt mit unseren beiden Kleinen - beschenkt, und uns durch die letzten [neun] Jahre und auch schon vorher (von uns nur nicht so bemerkt) begleitet hat. Und es ist die Zeit, ihn zu bitten, auch weiter Partner in unserer Ehe zu bleiben, die sicher noch den einen oder anderen Sturm wird bestehen müssen. Wir vertrauen auf den Herrn - und auch wenn wir noch keine jahrzehntelange Ehe vorweisen können, können wir den Weg mit Gott nur empfehlen für eine gelungene Ehe!
Und zuletzt, wo wir gerade unter uns sind, noch ein Wort an meine Frau: Ich liebe Dich jeden Tag mehr und würde Dich vom Fleck weg jederzeit wieder heiraten - wenn ich könnte, würde ich es schon früher getan haben!
Ein Handbuch zur Ehe
Und weil ich mich so darüber freue, neun Jahre verheiratet zu sein mit der besten aller Ehefrauen, lobe ich direkt einen kleinen Preis aus:
Derjenige, der als erstes hier einen Glückwunsch als Kommentar (bitte inklusive Mailadresse, die nicht veröffentlicht wird, und die ich außer zu diesem Zweck natürlich auch nicht verwenden werde) hinterlässt, erhält das Buch „Das wilde Herz der Ehe“ von John und Stacey Eldredge zugesandt. Wenn Sie das Buch schon kennen oder nicht haben wollen, aber trotzdem gratulieren wollen, schreiben Sie das gerne einfach dazu, dann ist der Nächste an der Reihe. Adressaustausch erfolgt nach der Kommentierung per Mail. Und natürlich: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen :-)
Nadja
Liebe Petra, lieber Felix,
Fast so lange wie eure Ehe schon währt, fast so lange haben wir uns schon nicht mehr gesehen.
Es freut mich aber immer wieder von euch zu lesen und so doch – zumindest virtuell – euer Leben zu begleiten.
Zu eurem 9. Hochzeitstag gratuliere ich ganz herzlich und wünsche euch auch für die nächsten 9 und 99 Jahre alles Gute, viel Geduld miteinander und Gottes Segen.
Herzliche Grüße aus Frankfurt,
Nadja
Sabrina Neumann
Herzliche Glück und Segenswünsche zum 9. Hochzeitstag! Mein Mann und ich hatten heuer auch am 7.7. Unseren 9. Hochzeitstag. Wir haben sogar noch ein drittes Kind heuer dazu geschenkt bekommen.
dilettantus in interrete
Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!
Am 2. September werden es bei uns übrigens dreimal neun Jahre.
Thomas
Andreas
Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen.
Und ich denke, ich kann zustimmen: Gott begleitet uns, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind und nicht daran denken.
akinom
Viel Glück und viel Segen, Petra und Felix Honekamp!
Eine Ehe zu dritt mit Gott als drittem im Bunde…
Dieser Gedanke kommt mir jetzt zum ersten Mal.
Ist diese Dreieinheit ein Bild für die Dreifaltigkeit
und ein weiterer Beweis dafür, dass wir als Ebenbild Gottes geschaffen sind?
Noch ein Gedanke zu „Zwei sind besser als einer allein…“
Selbst Einsamkeit zu zweit ist besser zu ertragen, als Einsamkeit allein….
Mein Gebet gilt jetzt auch denen, die Trennung und Scheidung
ohne den Dritten im Bunde nicht durchstehen können.
Eine Anekdote zu unserem Ehestart vor 42 Jahren: Mein Mann hatte mir den Ring an den Finger gesteckt mir den Worten: „Trage diesen Ring zum Zeichen DEINER (nicht meiner) Treue!“und sich trotzdem nie eines Seitensprungs schuldig gemacht.
Und jetzt noch ein Bonmot von Ruhrbischof Franz Hengsbach:
„Man soll nicht nur feste arbeiten, sondern auch Feste feiern!“
Deshalb ein Prosit auf die lachende Neun!
champagneandwine
Sehr geehrter Herr Honekamp,
herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag. Der Herr segne Sie und Ihre Familie!
„und würde Dich vom Fleck weg jederzeit wieder heiraten .“
Dafür gibt es ja die wunderbare ‚Erneuerung des Ehegelübdes! Dann spätestens zum 10ten.
Allerbeste Grüße
Ivo
Diesmal ohne Namen
Sehr geehrter Herr Honekamp,
meinen herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 9. Hochzeitstag.
Ich habe die falsche Frau geheiratet. Das bestätigte mir meine Frau vor ein paar Jahren, als sie sagte, wir hätten nicht heiraten sollen.
Fast 20 Jahre nix Sex. Aber mein fester Wille, nicht geschieden zu sein.
Dafür helfen manchmal sogar Argumente. Dafür halfen auch die vielen Rosenkränze, die ich auf der Autobahn gebetet habe mit der Bitte an die Gottesmutter, meine Blackouts [Rost am daheimstehenden Auto zB] zu übersehen und seiner Qualitätsmängel wegen als Opfer zu akzeptieren.
Wir sind jetzt 48 Jahre verheiratet und führen ein recht harmonisches Leben.
Ich wünsche Ihnen beiden, daß keines von Ihnen zum Spinnen anfängt. Mir scheint, die Frauen neigen – dank Freundinnen verstärkt dazu.
Ein Mann, der sich wegen einer anderen scheiden läßt, ist ein Depp.
Dieter Schrader
Auch von uns evangelischen Lesern Ihres Blogs ganz herzliche Segenswünsche zum 9. Hochzeitstag. Wir haben in diesem Jahr unseren 55. Hochzeitstag gefeiert und sind immer noch- oder jeden Tag neu – glücklich , daß wir einander haben.
Im Alter ist das besonders wichtig- nicht zu vergessen, daß ohne den Segen von
oben wir es nicht zuwege gebracht hätten.Auch wenn Luther angeblich gesagt haben soll,daß die Ehe ein weltlich Ding sei- was laut unserem pensionierten Pastor garnicht stimmt- so halten wir es mit dem “ Sakrament der Ehe“ ,weil das den Kern und das Wesen der Ehe am besten ausdrückt. Möge darum auch Ihnen und Ihren Kindern weiter dieser Segen zuteil werden. Das wünschen Ihnen von ganzem Herzen Ihre evangelischen Internet-Freunde- unbekannterweise.
Libertad Seidel
Lieber Herrn Honekamp,
unbekannterweise möchte ich Ihnen und Ihrer Frau herzlich zum Hochzeitstag gratulieren und Gottes Segen und Geleit für für Ihrer Zukunft wünschen.Danken möchte ich auch für Ihr Zeugnis einer christlichen Ehe in unserer Zeit.
Im geschwisterliche Zuneigung
Libertad Seidel
Wolfram
Liebe Familie Honekamp, auch von mir unbekannterweise herzliche Glückwünsche und Gottes Segen!
Ein inzwischen komplett vergessener Seliger aus meiner Heimatstadt Wien hat einmal sinngemäß gemeint, es wäre doch einleuchtend, daß ein lebenslanges Zusammenleben in Liebe und Treue eigentlich völlig unmöglich wäre – sonst hätte Gott schließlich kein Sakrament daraus machen müssen.