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Gebet: Jesus trägt kurze Hosen

30. August 2016 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
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Wie funktioniert eigentlich ein gutes Gebet? Und was ist das überhaupt. Ein paar persönliche Erfahrungen.

Gebetsecke beim PAPSTTREUEN (Bild: Felix Honekamp)

Gebetsecke beim PAPSTTREUEN (Bild: Felix Honekamp)

Heute schon mit Jesus gesprochen? So eine Frage kann einem entgegen schlagen von Atheisten, die meinen, das wäre ein humorvoller Gesprächseinstieg. Ist es nur bedingt, wenn auch ein aus dem Herzen kommendes „Ja“ den Fragesteller aus dem Konzept bringen kann. Wer sich selbst zu denjenigen zählt, die meinen, es gebe gar keinen Gott, Gebet sei sinnlos, habe höchstens therapeutischen Wert, der kann jetzt wieder weg klicken: Der folgende Text wird ihm nichts bringen.

Wer aber an Gott glaubt, an den Gott der Christen, oder zumindest bereit ist, die Prämisse zu akzeptieren, dass es ihn gibt, für den ist das Folgende hoffentlich wertvoll. Bücher über das Gebet gibt es jede Menge, manche mehr theologisch manche eher praktisch angelegt. Aber vielleicht ist ein Zeugnis auch hilfreich – natürlich nicht allgemeingültig, aber hoffentlich inspirierend.

Gebetsecke

Beim PAPSTTREUEN zu Hause gibt es eine kleine Gebetsecke unter dem Dach (siehe Bild oben). Hier wird regelmäßig gebetet: Das Stundenbuch vor allem am Morgen, freie Gebete und Betrachtungen, ab und an auch mal ein Stoßgebet. Man könnte jetzt sagen: Das ist eine kleine Ecke, ist das angemessen für die Priorität, die Gott genießen sollte? Andererseits ist es eben auch ein fester Platz, den Gott nicht nur geistlich in unserem Leben hat, sondern so etwas wie ein eigenes Zimmer (wenn auch klein).

Für mich bedeutet das, dass Gott wirklich in unserem Haus seinen Platz hat, bei uns wohnt. Das tut er nicht nur in der Ecke, er ist immer und überall präsent – optisch durch Kreuze und Bilder, vor allem aber auch durch geistige Präsenz. Aber in der Gebetsecke, da ist der Raum um mit ihm ganz persönlich zu sprechen. Hier findet mein erster und wichtigster Termin am Tag statt: Mein „Jour-fixe“ mit Gott. Hier beginnt auch meine Frau den Tag. Die Kinder wissen, dass es ums Gebet geht, dass Mama und Papa hier beten. Hier bin ich mit ihm unter vier Augen – habe ihn am Kreuz vor Augen, auch seine Mutter Maria – und seit einiger Zeit auch den Erzengel Michael, im Kampf des Lebens ein guter Begleiter.

Haltung

In der Gebetsecke kann ich stehen: Mal aus Respekt, mal liturgisch im Stundengebet, manchmal auch nur, wenn es nur eine kleine Stippvisite ist. In der Gebetsecke kann ich knien (auf einer vor Jahren bei eBay erstandenen Bank), um mich ganz zu versenken, auch um ganz zu ruhen, die Augen zu schließen und intensiv zu beten. Und ich kann sitzen auf einem alten Stuhl, der schon meiner Oma gehörte – hier kann ich zuhören auf die Worte, die Jesus zu mir spricht, ausruhen um einfach in Gottes Gegenwart zu sein.

Seit ein paar Wochen steht in der Gebetsecke, schräg gegenüber dem Stuhl, ein kleiner Hocker, ursprünglich mal für die Kinder als Spielstuhl gedacht; den hatte ich schon als kleines Kind. Hier macht er sich auch gut, die Kinder könnten sich auch setzen, aber wenn ich alleine bete, steht dieser Stuhl leer. Das heißt, eigentlich ist er nicht leer: Jesus sitzt auf ihm und schaut mich an, hört mir zu, spricht mit mir. So ist jedenfalls meine Vorstellung und ich glaube, der Herr wird darüber schmunzeln. Er ist da; ich schaue ihn an und er schaut mich an. Er schaut in meine Seele und weiß schon, was ich auf dem Herzen habe, ohne dass ich ein Wort sagen müsste. Aber er ist auch geduldig, wartet ab, bis ich in Worte gefasst habe, was mir zu sagen manchmal schwer fällt und was ich ausdrücken muss, um mir selbst klar zu werden.

Jesus in kurzen Hosen

In der vergangenen Woche war es in der Gebetsecke unter dem Dach heiß. Selbst morgens früh nicht unter 25°. Meine Frau hatte da das Bild, dass Jesus natürlich zum Gebet schon auf sie wartete – das tut er immer, wo wir hinkommen, ist er schon da. Und er hat wegen der Hitze kurze Hosen an. Natürlich braucht Jesus keine kurzen Hosen, aber er tut alles, dass wir uns in seiner Gegenwart gut fühlen. Und so muss ich mich zum Gebet nicht in Schale schmeißen, kann morgens – direkt nach dem Aufstehen – den „Jour-fixe“ im Pyjama wahrnehmen. Ihm macht das nichts, und er kommt mir – in kurzen Hosen bei Hitze, in bequemer Kleidung zu jeder Tageszeit, wenn auch nicht im Pyjama – entgegen.

Jesus möchte, dass ich mich in seiner Gegenwart wohlfühle, egal wann, egal in welcher Situation, egal was ich auf dem Herzen habe. Damit ist auch eins klar: Wenn ich Hemmungen haben sollte, zu ihm über „meine Themen“ zu sprechen, dann ist es niemals er, der mich von ihm fern hält. Denn der Gegenspieler schläft natürlich auch nicht. Er verbreitet Misstrauen und Bedenken: Ist es richtig, Jesus so zu vereinnahmen? Kann ich mit diesem oder jenem zu ihm kommen? Kann ich mich ihm in kurzen Hosen gegenübersetzen? Ja, kann ich, darf ich. Wenn Zweifel daran aufkommen sollten, dann ist es nicht Gott, der sie streut.

Die kommenden Tage sollen bei uns wieder warm werden. Jesus wird wieder kurze Hosen anhaben, wenn ich ihn morgens sehe. Ich freue mich auf jede Minute mit ihm – selbst dann, wenn wir uns nur schweigend gegenübersitzen. Auch das geht nur mit einem guten Freund, dem ich vertraue.

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Posted in: Betrachtung, Glauben, In eigener Sache Tagged: Gebet, Gebetsecke, Zeugnis

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