3 Comments

  1. Mathias Schrader

    Danke für diese sehr anregenden Gedankengänge Hr. Honekamp. Bislang gehörte ich zu den Anhänger des Burkaverbotes. Zumal sich deren Trägerinnen auf keine Stelle des Koran berufen können. So ist der Birks für mich nicht der „offenbarte Wille Allahs“, sondern der Fantasie bestimmter moslemischer Kreise entsprungen. Aber ich gebe Ihnen Recht, dass weder der Staat noch eines seiner Gesetze das geeignete Gegenmittel darstellen, ohne dabei nicht andere Freiheiten zu beschneiden. Also muss ich wohl meine Meinung noch einmal überdenken. Ihre Gedanken eignen sich sehr gut dafür.

  2. Robert Nef

    Ja, man kann da viele grundsätzliche Überlegungen anstellen. Was heisst „selbstbestimmt“ und was heisst freiwillig in einer Religion, deren Bezeichnung, wörtlich übersetzt „Unterwerfung“ heisst. Gibt es eine Menschenpflicht, das Gesicht zu zeigen und ein Menschenrecht, es zu verhüllen? Und gibt es einen Verzicht auf das Menschenrecht, selbst zu bestimmen, ob man das Gesicht zeigen oder verhüllen will. Aber: Wie „selbstbestimmt“ ist es, wenn sich Frauen dafür entscheiden, das zu tun, was Männer von ihnen verlangen und somit eben „dem Manne untertan“ zu sein? Muss man sich als Frau, muss man sich als Mensch „emanzipieren“, oder darf man darauf verzichten? Wenn sich Frauen nicht selbst dagegen wehren, muss der Staat ihnen dabei Hilfe leisten? Wenn persönliche Selbstbestimmung über Kleidung (im Rahmen der jeweiligen Sittenordnung) ein Menschenrecht ist, darf man darauf verzichten?
    Ich neige als Freund der Freiheit dazu, dies zu bejahen, aber ich hoffe natürlich, dass sich auch viele Frauen im Islam, die Frage stellen, wo und wie und wem man sich „unterwerfen“ muss und unterwerfen will.

  3. Marc

    Vielen Dank für diese Einschätzung Felix. Unbequem, aber durchaus nachvollziehbar. Hoffentlich wird uns unser Liberalismus nicht irgendwann von den dadurch Beschützten „abgewöhnt“….

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