Die meisten Wähler werden am Sonntag seufzend ein Kreuzchen machen. Aber das liegt nicht an ihnen sondern am Stil von Bundestagswahlen und Politik.

By Marco Verch from Cologne, Germany (Bundestagswahl 2017) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]
Wählen als Katholik
Vielleicht ist es auch die Vermischung mit politischen Themen, die ich zugunsten meiner Kolumnistentätigkeit bei The GermanZ mehr oder weniger aufgegeben habe. Ich bin immer noch katholisch, konservativ und libertär – aber das Libertäre wie auch das politisch Konservative kommt eben eher dort zum Vorschein. Nehmen wir die Bundestagswahl: Politisch habe ich mich intensiv damit beschäftigt, spirituell fehlt mir der zündende Gedanke, hier darüber zu schreiben. Meine Leser, so glaube ich, wissen selbst, dass sie die katholische Partei in der am Sonntag in der Wahlkabine ausliegenden Liste nicht finden werden.
Kann man als Katholik eine der etablierten Parteien wählen? Nicht, wenn einem Familie und Lebensschutz wichtig sind! Kann man die AfD wählen? Nicht, wenn man auch eine Verantwortung für den Rest der Welt spürt, was vielen prägnanten Vertretern dieser Partei (nicht allen!) abgeht, und nicht, wenn man sicher sein möchte, dass sich nicht doch eines Tages Nationalisten und Rassisten durchsetzen. Christliche Kleinparteien sind in vielen Bundesländern nicht wählbar … Und nun? Eine Wahlempfehlung habe ich bei GermanZ nicht abgegeben, und das werde ich auch hier nicht tun.
In Gottes Hand
Nur eines möchte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, noch ans Herz legen: Beten Sie um die richtige Wahl! Und ich meine nicht ein kleines Stoßgebet „Lieber Gott, sag mir, was ich wählen soll!“ Beten Sie um Einsicht! Stellen Sie sich selbst und ihre Stimme unter die Führung Gottes. Horchen Sie nach, was wichtig ist, welche politischen Aussagen von Parteien für Sie wahlentscheidend sein sollten. Öffnen Sie Ihr Herz für Argumente, auch für die, die Ihnen nicht gefallen, von denen sie aber eine Ahnung haben, dass sie richtig sein könnten. Wenn Sie mit einer Position einer Partei, oder auch mit einem Politiker, ein Problem haben, sie ein ungutes Gefühl beschleicht, legen Sie es im Gebet in Gottes Hände. Schauen Sie vielleicht auch noch mal in Bibel und Katechismus, wenn es zu dem Thema eine Aussage dazu gibt, direkt oder indirekt.
Und so vorbereitet, treffen Sie eine Wahl, bei der Sie auch am Montag noch in den Spiegel schauen können. Vielleicht wechselt ihre Partei die Richtung, vielleicht werden manche Positionen in Koalitionsverhandlungen geopfert – aber mehr haben Sie selbst dann – abgesehen von der Beschäftigung mit den Inhalten – nicht tun können, um eine gute Wahl zu treffen. Und wenn sie nach einem solchen intensiven Prozess zu dem Ergebnis kommen, nicht wählen zu wollen, lassen Sie sich von niemandem einreden, dass diese Entscheidung nicht genau so legitim wäre wie die Wahl des geringsten Übels.
Politik als dreckiges Geschäft
Nach dem das gesagt ist, werde ich mich in jedem Fall freuen, wenn der Wahlkampf am Montag endlich vorbei sein wird. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mein Eindruck ist, dass ich noch nie einen Wahlkampf erlebt habe, der von so viel persönlichen Angriffen geprägt war, nicht vom Willen zu überzeugen sondern vom Willen, den anderen unmöglich zu machen, ihn politisch wenn möglich zu vernichten. Vielleicht komme ich langsam in ein Alter, in dem „früher alles besser war“, aber mir hat dieser Wahlkampf keinen Spaß gemacht, in dem man den Eindruck gewinnen konnte, die politischen Gegner kämpften nicht nur in der Sache gegeneinander sondern verachteten auch die Person des Anderen (da tun sich übrigens alle Parteien nichts, es bleibt am Ende höchstens noch die Frage, wer mit den Diffamierungen eigentlich angefangen hat).
Für die kommenden Jahre sollten wir als Volk, als Wähler darauf drängen, dass sich das ändert, damit insbesondere unsere Kinder nicht den Eindruck gewinnen, Politik, Wahlkampf und der Einsatz für die Gesellschaft sein ein durch und durch dreckiges Geschäft. Nie war Politik so wenig anziehend für einen Christen wie heute, wobei sie doch vermutlich auch selten so wichtig war bei der Vielzahl der Themen, die es zu lösen gilt.
Konrad Kugler
MeineWahl ist schon gefallen. Am Sonntag habe ich Dienst bei einem Mann, der nicht einmal einen Finger bewegen kann. Sonst hätte ich um 17.45 Uhr gewählt und wäre dann zur Auszählung dort geblieben. Die Interessen aller anderen Parteien liegen so eindeutig nah beieinander, daß Wahlbetrug allen dienen würde.
Welche Gefahr soll denn von der AfD ausgehen? Ist eine Partei bereit, mit ihr eine Koalition einzugehen? Bekommt sie am Sonntag gar die Absolute Mehrheit? Selbst wenn es ihr gelänge, eine volle Regierungsmannschaft aufzustellen, dann hätte sie immer noch den ganzen Staatapparat gegen sich. Recht beugen ist bei Sozialisten nicht ungewöhnlich. Aber in unserem Land gibt es sogar Gewalttaten von Staatsorganen. Wer hat die beiden Uwe erschossen und wer Kirsten Heisig in den Wald gehängt, nachdem der abgesucht war? Ich habe kein Vertrauen mehr in diesen Staat.
Ach ja, wer hat denn das Abtreibungsrecht durchgesetzt? Organisiert hat das der sozialistische Katholik Hans Jochen Vogel, und die Verfassungsrichter haben die Brücke gebaut, um eine Mordgesellschaft aus dem Strafrecht heraus zu heben. Wöchentlich werden bei uns, „statistisch“ erfaßt, 2000 Kinder vor ihrer Geburt umgebracht. Fiala schätzt die Zahlen auf über das Doppelte, also 4000 bis 5000 pro Woche. Ein sehr bekannter Katholik in DE, ich bin nicht mehr sicher, ob es Manfred Spiecker ist, geht nach Krankenkassenabrechnungen von ähnlichen Zahlen aus. Die Gesamtopferzahl geht Richtung 10 Millionen.
Hat schon einmal einer darüber nachgedacht, welch verheerende Wirkung der rk Klerus beim Niedergang von Kirche und Gesellschaft ausgelöst hat? Er und das ZdK, beide verblendet durch den Geist des Konzils haben sofort gegen die Enzyklika Donum Vitae einen Aufstand praktiziert. Ohne diesen wären die 68er Depppen nicht so erfolgreich gewesen . Damals ist vermutlich der Grundstein für Fernstenliebe gelegt worden. Nachdem die Kirchenspaltung die Gründung der Piusbruderschaft verursacht hatte und man diese als Allernächste absolut nicht ertragen konnte, mussten neue Nächste her. Die Protestanten. Egal, wie schnell diese vor der Wahrheit davonrannten, hinterher! Unsere obligatorischen Fernsten passten auch nicht mehr recht, roch nach Mission. igitt
Stefan S.
Dem letzten Abschnitt kann ich nur zustimmen, ist genau meine Sicht.
Punkto katholische Partei. Tritt nicht die Zentrumspartei immer noch an? Ich habe mich mit deren Themen nicht beschäftigt, meine sie aber mal auf einem Wahlzettel gesehen zu haben.
Gero
Ich habe mich hier bereits sowohl als Atheist als auch als Unterstützer der AFD geoutet.
Eigentlich keine guten Voraussetzungen, um gerade hier meine Stimme zu erheben.
Trotzdem stehe ich als Familienmensch und Deutscher zu meinem christlichen Umfeld und meinem Staat, so er noch der ist, in dem ich einmal aufgewachsen bin.
Und gerade das sehe ich durch die gegenwärtige Politik aller Altparteien nicht nur fahrlässig, sondern mit ganz klarem Vorsatz gefährdet.
Die derzeitige Bundeskanzlerin fügt diesem Land bewußt Schaden auf allen Ebenen zu.
Wessen Interessen Sie vertritt, ist nicht ganz klar.
Es sind aber ganz sicher keine Leute, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben.
Alles, wirklich alles, was Deutsche über Jahrhunderte erdacht und erarbeitet haben, steht heute auf dem Spiel.
Einschließlich unserer einzigartigen Kultur, die uns sogar schon allen Ernstes von einigen Regierungsmitgliedern mit Migrationshintergrund abgesprochen wird.
Ich bitte alle Leute, denen es Ernst ist mit unserem Land, zusammenzustehen und diese Regierung abzuwählen.
Und dabei auch keine durchsichtig neukonstruierten, weil in Wahrheit doch wieder nur systemtreuen, Parteien zu wählen, die uns nur aus diesem Grund als vermeintliche Alternative zur echten Alternative von den Massenmedien angeboten wird.
Deutschland braucht eine starke Opposition, mithilfe der man wieder zu einem Parlament kommt, welches über Probleme kontrovers diskutiert und damit zu Lösungen gelangt, welche von der Allgemeinheit guten Gewissens getragen werden können.
So, und nur so geht Demokratie!
Selbst wenn das mediale Trommelfeuer und die Hassattacken der Massenmedien dazu geführt haben sollte, daß Sie die AFD für unsympathisch halten……………………wählen Sie sie trotzdem!
Sehen Sie das meinetwegen wie ein Gang zum Zahnarzt.
Unangenehm, vielleicht schmerzhaft für den Augenblick, aber schmerzbefreiend und erlösend für die Zukunft.
Ich, als Ex-Grüner werde diese Partei wählen.
Und wenn Deutschland wieder auf einem entspannteren Kurs und die Kollisionsgefahr mit dem Untergang abgewendet ist, kann jeder wieder das wählen, was ihm am Nächsten ist.
Die Parteien z.B., die Familie, Religion, Autos oder meinetwegen großen Wohlstand priorisieren….je nachdem, wie die eigene Priorität gesetzt ist.
Aber wenn wir jetzt nicht zusammenstehen, werden wir, alle miteinander, alles verlieren.
Das, was die bisherige Politik sich am Horizont abzeichnen läßt, wird unser Land unumkehrbar verändern.
In welche Richtung das gerade passiert, entnehmen Sie bitte den täglichen Meldungen in Ihren Zeitungen im Lokalteil, die sich veräterisch von den Schlagzeilen auf der Titelseite unterscheiden.
Es wird keine zweite Chance geben.
Clara Franz
@Gero
Vielen Dank für Ihren ausgezeichneten Kommentar!
Die Wahl ist zwar schon vorüber, doch habe auch ich so gewählt, wie ich es für zwingend notwendig hielt.
Dass Sie Atheist sind, braucht Sie nicht vom Gedankenaustausch zwischen Katholiken abzuhalten.
Ich kommentiere hier zum erstenmal.