7 Comments

  1. Nun ist Matussek, soweit ich weiß, nicht wegen des Tweets hinausgeflogen, sondern weil er seine Kollegen angepöbelt hat, und zwar in erheblich üblerem Ton als sie ihn.
    Aber andererseits – können die sich nicht einfach nach gegenseitiger Beschimpfung (denn ja, die anderen waren auch nicht freundlich) in die nächste Kneipe begeben, gemeinsam einen trinken, Matussek zahlen lassen und dann wieder miteinander arbeiten?
    Journalisten müssen furchtbare Dinge aushalten, nur um Journalisten sein zu können. Von Matussek als Arschloch tituliert zu werden, ist da wirklich nicht das Furchtbarste. Schon gar nicht nach einem Terroranschlag.

    • Andreas

      Doch Frau Sperlich natürlich könnten die das. Wenn es um Zwistigkeiten unter Kollegen gehen würde, wäre das wohl auch so geschehen. Aber darum ging es eben nicht.

    • Matusseks Anwälte widersprechen der Darstellung, er habe gepöbelt. Nach dieser Darstellung war er nicht mal in der Redaktionssitzung anwesend.

      Keine Sekunde glaube ich, dass Matussek mit seinem Smiley wie behauptet Freude über die Toten von Paris ausdrücken wollte und er mehr oder weniger als andere Journalisten die Opfer instrumentalisiert (wer die Deutsche Welle gehört hat, weiß, was ich meine).
      Kai Diekmanns u.a. Reaktionen auf den betreffenden Twitter waren aber mehr als eindeutig und beleidigend.
      Angesichts der Entlassung des früheren stellv. Chefredakteurs der Bild nachdem dieser eine abweichende Meinung publizierte vor etwa einem Jahr fällt es mir sehr schwer, nicht auf Matusseks Seite zu stehen, sondern erstmal abzuwarten, was da noch kommt.

  2. Andreas

    Hallo Herr Honekamp,

    haben Sie die Brisanz dieses Falles wirklich durchschaut?

    Was glauben Sie denn, wie lange in diese Säuberungsaktionen bei den ersten katholischen Bloggern ankommen werden, deren Arbeitgeber – informiert durch linke Internetwächter- sich die Frage stellen, ob es nicht klüger ist Schlagzeilen a la bei Firma XY arbeitet ein Mitarbeiter der einen islamfeindlichen und homophoben Blog betreibt, durch baldmöglichste Freisetzung des entsprechenden Mitarbeiters zu vermeiden, im gnädigsten Fall auf sofortige Einstellung des Blogs hinzuwirken?

    Was brauchen die Menschen eigentlich noch um aufzuwachen?

    Ich setze mich jetzt hin und schreibe an die Welt, dass ich den Internetauftritt dieser Zeitung nicht mehr betreten werde, geschweige denn das Druckerzeugnis des Hauses kaufen werde. Vor dem Hintergrund sinkender Bedeutung aller Zeitungen wäre das ein gar nicht so stumpfes Schwert, wenn die Leute sich wenigstens mal in größerer Zahl zu einem gleichlautenden Dreizeiler hinreißen ließen.

    Wacht endlich auf.

    • akinom

      Matthias Matussek verbinde ich mit „Das katholische Abenteuer“ in meinem Bücherregal, das er als „Provokation“ erkannt hat. Damit hatte er mich auf meine eigenen „Abenteuer“ aufmerksam gemacht hat, die ich jetzt auch als Leserbrief-Schreiberin an diesem Ort erlebe.

      Nun ist sein jetziges Abenteuer nicht unbedingt katholisch, wenn man es nicht so versteht, dass man täglich 24 Stunden katholisch ist, oder gar nicht. Ihn verbindet offenbar sein aus tiefer Seele sprudelnder „heiliger Zorn“ mit dem nicht-katholischen Andreas, den ich bewundere, wie engagiert und klar er ihn beim richtigen Adressaten zum Ausdruck bringt.

      Solche „Provokateure“ brauchen wir! Abenteuer sind spannend. Doch sollten sie im Himmels Willen nicht zu spannend werden für die die „aufgewacht“ sind.

  3. Wafthrudnir

    Ich fürchte, die Wahrheit liegt tiefer. Die m. E. treffendste Unterscheidung zwischen „Rechts“ und „Links“ besagt, daß Rechte zuerst versuchen, die Welt zu verstehen, und dann überlegen, wie man die schlimmsten Mißstände beseitigen oder die Welt ein wenig besser machen könnte. Linke hingegen stellen sich vor, wie sie die Welt gerne hätten, und überlegen dann, wie man dort hinkommt. Sie schaffen also Utopien, und deshalb sind ihre Visionen meist viel schöner als jene der Rechten.
    Manchmal lassen sich die Visionen verwirklichen, öfter nicht. Im zweiten Fall kann man entweder sein Weltbild aufgeben (sehr schmerzhaft), oder Fakten leugnen (bequem, aber nur zu einem Gewissen Grad möglich), oder Schuldige suchen (geht immer).
    Wir erleben in unserer großteils Linken Gesellschaft gerade Möglichkeit 2 und 3: da das Linke Projekt gerade an allen Fronten scheitert (Aufzählung überflüssig), beteiligen sich die Linken aller Parteien daran, gerade jene zum Schweigen zu bringen, die Fakten benennen, oder noch besser, sie versuchen sie als Saboteure des Linken Projekts zu bestrafen.
    Insofern ist die Frage, ob besagte Postings falsch oder unangebracht waren, falsch gestellt. Sie wurden nicht sanktioniert, weil sie falsch, sondern weil die mit sachlichen Argumenten unwiderlegbar waren.

  4. Danke für den interessanten Artikel. Unterdrückung gefühlt „unbequemer“ Meinungen ist eine Folge des in der Gesellschaft weitverbreiteten Feminismus, der auf subjektiver, parteiischer und gefühlsbetonter Befindlichkeit gründete, sämtliche Grundtatsachen des Lebens falsch deutete und eine absurde Ideologie aus ihren Irrtümern formte, die gleichwohl Staatsdoktrin wurde und u.a. auch Kirchen anfeindet.
    Diesen Fall werde ich in Band 4 meiner Buchreihe „Die beiden Geschlechter“ dokumentieren – die anderen Bände sind schon fertig.
    http://www.amazon.de/s/field-keywords=Deichmohle+Geschlechter
    Seit mindestens den 1960er Jahren, wenn nicht schon länger, ist es unmöglich, Feminismus & Co. unbequeme Wahrheiten zu äußern, ohne totgeschwiegen (als Unbekannter) oder mit einem Charaktermord übelst diffamiert zu werden. Unterdrückungs Andersdenkender nimmt viele Formen an von Indoktrination ab Kindergarten, in Schule und an Universitäten bis zu Morddrohungen wie gegen Esther Vilar, die von Feministinnen zusammengeschlagen wurde und emigrieren mußte.

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