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PID – The devil’s been busy!

1. Juli 2011 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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antichrist
Da demnächst eine Entscheidung zu dem Thema im Bundestag ansteht, schreibe ich heute „am Rande“ etwas über die Prä-Implantations-Diagnostik (PID), bzw. wie ich den Begriff passender finde Prä-Implantations-Selektion. Dabei sind zu dem Thema vermutlich schon alle Argumente ausgetauscht und jeder, der sich damit beschäftigt, hat sicher auch ein Bild und eine Meinung.

Daher schreibe ich auch nur „am Rande“, denn was mich derzeit umtreibt, und wozu ich auch keine abgeschlossene Meinung habe, ist, dass ich den Eindruck gewinne, dass die allermeisten Protagonisten in der politischen Meinungsbildung es sich mit der Entscheidung nicht leicht machen. Es wird also an allen Stellen über eine gute gesetzliche Lösung nachgedacht, und bei denjenigen, die sich beteiligen, und bei denen nicht gerade wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen, verspüre ich den echten Wunsch, eine gute Entscheidung zu treffen.

Damit stellt sich dann aber die Frage, was denn das ist, eine „gute Entscheidung“? Und wenn zu einem Thema mehrere Meinungen aufeinandertreffen, wie kann es dann sein, dass jeder der Beteiligten seine vorgeschlagene Meinung für gut hält, wo sie sich doch so deutlich unterscheiden?

Wie gesagt, ich habe keine wirkliche Antwort auf diese Fragen, und schon klügere Menschen haben sich daran zu schaffen gemacht, trotzdem möchte ich einen Gedankengang dokumentieren, der vielleicht etwas klarer sehen lässt:

Wer der katholischen Lehre folgt, kommt zwingend zu dem Schluss, dass mit der PID eine Selektion von menschlichem Leben erfolgt, abgeleitet aus der Tatsache, dass mit der Vereinigung von Eizelle und Samen der Mensch bereits entstanden ist – als sich vermehrende Zellen, als Embryo, aber eben immer als Mensch. Wer dem nicht folgt, sondern die Menschwerdung erst später, im Extremfall erst mit der Geburt als abgeschlossen betrachtet, mithin den Zustand des Embryos vor der Geburt nicht als Mensch bezeichnet, kann demnach nur zu anderen Schlussfolgerungen in der Güterabwägung zwischen der Mutter und dem Vater als Menschen und dem Embryo als „Noch-Nicht-Menschen“ kommen. Wer der katholischen Lehre folgt, sieht in Verhütung, künstlicher Befruchtung und Abtreibung einen Eingriff in den Schöpfungsprozess, eine Trennung des notwendigen Zusammenhangs von Sexualität, die in die Ehe gehört, und Empfängnis als einem der größten Geschenke Gottes. Wer dem nicht folgt, und Sexualität als einen schönen aber auch unvermeidlichen Trieb begreift, dessen Unterdrückung mit psychischen Schäden einhergehen muss, der muss wiederum zu anderen Schlussfolgerungen kommen und auch sexuelle Verirrungen als legitim, weil menschlich begreifen.

Und hier liegt in meinen Augen der springende Punkt: ist der Mensch oder Gott der letzte Bezugspunkt? Wer Gott nicht kennt, kann natürlich nur zum Schluss kommen, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen muss. Dann kann ich auch entscheiden, dass das, was dem Menschen gut zu tun scheint, auch erlaubt sein muss.

Aus katholischer Sicht sind Gott und Mensch natürlich kaum zu trennen, denn schließlich beweist sich unsere Liebe zu Gott erst in der Liebe zum Menschen („Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht“ 1. Johannes 4, 20), aber infrage zu stellen ist die Richtung der Argumentation, von der die Antwort auf moralische Fragen abhängig ist: führt der Weg über den Menschen zu Gott oder der Weg über Gott zu den Menschen? Praktisch gefragt: wenn ich einem potenziellen Elternpaar den Zugang zur PID gewähre, um aus Liebe ihrer Sorge um das Wohl des Kindes und der Familie Rechnung zu tragen, ist das dann automatisch und zwingend auch in Gottes Sinne (über den Menschen zu Gott)? Oder muss ich mich nicht fragen, was Gottes Wille ist, um daraus abzuleiten, was für den Menschen gut ist, und dieses Gut dann dem Menschen anbieten und im Zweifel auch das Nicht-Gute verwehren (von Gott zum Menschen)? Welche Richtung ich hier bevorzuge, kann sich wohl jeder denken, aber es geht in diesem Fall nicht darum, hierfür zu argumentieren sondern darum, deutlich zu machen, warum man in derartigen wichtigen moralischen Fragen zu unterschiedlichen Einschätzungen kommt. Letztlich zeigt sich diese Prämisse in den Diskussionsbeiträgen in Moralfragen: gilt der Primat Gottes oder des Menschen?

Ich kann aber nicht umhin, noch auf eine Gefahr aufmerksam zu machen, die auftaucht, wenn wir als Christen diese Unterscheidung nicht beachten und auch unsere Entscheidungen in diesem Licht prüfen. Wie gesagt, erscheint bei vielen der Wunsch einer guten Entscheidung im Hintergrund zu stehen. Und wenn wir diesen Wunsch sehen, Gutes zu tun, sind wir versucht, aus Toleranz Kompromisse einzugehen. Letztlich muss aber klar bleiben: diese abweichenden Einschätzungen kommen nicht von Gott sondern sie stützen seinen Widersacher! Der Teufel ist nicht grob genug, uns das Böse anzubieten, er bietet uns nur das Praktische an, so ähnlich hat es Kardinal Ratzinger einmal formuliert. Es darf also keinen Zweifel geben: wer Gott nicht folgt, folgt dem Teufel, und sei es mit gutem (schlecht ausgebildetem) Gewissen. Das Urteil darüber steht nur Gott zu, aber uns sollte doch klar sein, dass wir uns nicht zum Handlanger seines Gegners machen wollen!

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Posted in: Allgemein Tagged: Gewissen, Moral, PID

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