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Was zum … ?

12. Juli 2011 by Papsttreuer
Lesezeit 6 Minuten
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Teufel
„Der größte Trick des Teufels ist der, uns glauben zu lassen, dass es ihn nicht gäbe!“ Diesen nicht ganz unbekannten Spruch (ich glaube von C.S. Lewis) muss man sich immer wieder vor Augen halten, wenn man dem Weltenlauf mal wieder hilflos gegenübersteht:

Wie kann es sein, dass sich ein Großteil der Republik über aussterbende Tier- und Pflanzenarten (zu Recht) aufregt, der massenhafte Mord an ungeborenen Kindern aber achselzuckend hingenommen oder gar als Menschenrecht der Frauen propagiert wird?

Wie kann es sein, dass in der Presse immer wieder die moralische Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen angeprangert wird, den Eltern aber von den Schulen die Kompetenz zur Wertevermittlung streitig gemacht wird über Programme der Frühsexualisierung?

Wie kann es sein, dass der Werteverfall in der Gesellschaft beklagt wird, Fernsehsendungen aber bereits am Nachmittag genau diesen Verfall genüsslich und zur Nachahmung empfohlen, in Talkshows, Reality-TV und Seifenopern vorführen (zusammen mit einem Vokabular, für dass man die Sender noch vor 20-30 Jahren abgewatscht hätte)?

Wie kann es sein, dass man bereit ist, das pralle Leben so hoch zu bewerten, das Leben, das einem aber als unbequem erscheint, sei es durch Krankheit, sei es einfach durch Alter, so gering achtet, dass man mit einem Achselzucken den Bestrebungen zum Ausbau der Sterbehilfe zusieht?

Mich beschleicht beim Studium der Presseberichte zu diesen und anderen Themen immer wieder das Gefühl: Da steckt ein Programm dahinter! Ich bin niemand, der an irgendwelche Verschwörungstheorien a la Bilderberg glaubt, aber es erschließt sich einem die Entwicklung nicht wirklich, wenn man sie für vollständig ungesteuert hält. Ist es also der Teufel, der sich hier als „Herrscher der Welt“ aufführt, um uns ins Verderben zu stoßen? Ganz so einfach ist es wohl nicht, aber eine Welterklärung ohne den Teufel funktioniert genau so wenig. Der Glaube an die Existenz des Teufels ist dabei zutiefst biblisch, man lese nur Stellen folgende Stellen:

Johannes 8,44:

„Ihr habt den Teufel zum Vater und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge.“

1. Petrus 5, 8:

„Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.“

Epheser 4, 26-27:

„Lasst euch durch den Zorn nicht zur Sünde hinreißen! Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen. Gebt dem Teufel keinen Raum!“

Besonders Epheser 6, 10-18:

„Und schließlich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt. Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs. Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt. Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen. Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes. Hört nicht auf, zu beten und zu flehen!“

Sowie auch die Versuchungsgeschichte Jesu (Matthäus 4, 1-10), die uns einen besonderen Einblick in die Art des Teufels gibt:

„Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, / dich auf ihren Händen zu tragen, / damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und es kamen Engel und dienten ihm.“

Alles also Beispiele dafür, dass sowohl Jesus als auch die Apostel mit der Realität des Teufels rechneten. Die Kirche hat darum herum in der Überlieferungen Erklärungen für die Existenz des Teufels geliefert (der Teufel als gefallender Engel, Katechismus der Katholischen Kirche, 391 ff), die uns die Natur und das Verhalten des Teufels zu erklären versucht. Nun ist diese theoretische Kenntnis für den Alltag nur bedingt wesentlich (wenngleich ich glaube, dass man schon auch zur Auskunft bereit sein sollte, falls Zweifler nach einer Erklärung suchen), wichtiger ist dagegen, die Existenz des Teufels nicht zu ignorieren.

Das heißt nun umgekehrt aber nicht, alles Böse auf der Welt dem Teufel alleine anzulasten – für viele Missstände sind wir schon selbst verantwortlich und können uns den Versuchungen zumindest widersetzen, zumal mit der Hilfe Gottes und seiner Engel, allen voran den Erzengel Michael.

Aber wie den Teufel erkennen – dazu gibt es bestimmt viele Hinweise von Priestern, Theologen, vielleicht auch Exorzisten. Für mich hat sich dabei aber immer eine ganz wesentliche Frage herausgestellt. Immer dann, wenn man vor Entscheidungen steht, das eine zu tun und das andere zu lassen, immer dann wenn es um Güterabwägungen geht, immer dann, wenn mich Zweifel beschleichen, ob mein Handeln wirklich gut ist, frage ich mich: wem dient diese Entscheidung? Lasse ich mit meiner Entscheidung etwas zu tun (bspw. länger fernzusehen) auf den Kompromiss ein, etwas Besseres nicht zu tun (ein anständiges Abendgebet zu sprechen)? Führen meine Entscheidungen in einem Feld (bspw. noch eine Überstunde dranzuhängen, um meine Karrierechancen zu verbessern) zu einem Nachteil auf einem eigentlich viel wichtigerem Feld (meine Familie zu sehen, meinen Sohn oder meine Tochter ins Bett zu bringen)? Wie ich schon mal Kardinal Ratzinger vor seiner Zeit als Benedikt XVI. wiedergegeben habe: der Teufel ist nicht grob genug, uns die Anbetung des Bösen anzubieten. Er bietet uns nur das Praktische an, die Dinge, denen man doch kaum widersprechen kann weil sie einsichtig erscheinen – die Entspannung vor dem Fernseher dient doch auch meiner Ausgeglichenheit, Karriere dient doch auch dem Wohlstand meiner Familie? Am Ende kann ich mir aber immer die ganz einfache Frage stellen: „WWJD – What would Jesus do? Was würde Jesus tun?“

„Alles meinem Gott zu ehren“ ist der Titel eines wunderbaren Kirchenliedes, der sich ebenfalls hervorragend eignet, sich in Frage zu stellen: ist das was ich tue wirklich zur größeren Ehre Gottes? Oder diene ich damit nicht mehr meiner eigenen Eitelkeit, meiner Bequemlichkeit, meinem Stolz …? Es riecht nicht immer nach Schwefel wenn der Teufel im Haus ist, aber er hinterlässt doch Spuren, und so kann ich ihn – mit Gottes Hilfe tatsächlich austricksen! Und mich, wenn ich es doch nicht geschafft habe, auf die Gnade Gottes und seine Hilfe in der Zukunft verlassen.

Und weil es so schön einfach ist, nicht sich selber in Frage zu stellen, hier ein paar Themen, sich zum hierzu aus dem politischen und innerkirchlichen Bereich zur Betrachtung eignen:

Zunächst mal die hohe Politik und die Gesellschaft:

Geplante Panzerlieferungen der Bundesrepublik nach Saudi-Arabien – denn am Ende bringt das doch Arbeitsplätze und sonst würde doch sowieso ein anderes Land liefern; so können wir vielleicht sogar noch auf die Menschenrechtssituation Einfluss nehmen?

Zulassung der PID als Selektionsinstrument – denn schließlich geht es doch darum, Familien und Kindern Leid zu ersparen, und wenn anschließend abgetrieben würde, ist die PID und Selektion doch die viel humanere Variante?

Abtreibung bis kurz vor der Geburt bei einer medizinischen Indikation und ganz ohne Grund bis zum dritten Monat – denn schließlich stehen doch hier Lebensläufe ganzer Familien zur Disposition, denen man ein Kind, besonders ein krankes, nicht zumuten darf, und das Kind ist doch bestimmt auch besser dran, wenn es gar nicht in dieses Umfeld geboren wird?

Frühsexualaufklärung in Kindergärten und Grundschulen – denn schließlich kann man sich ja nicht darauf verlassen, dass die Kinder zu Hause richtig aufgeklärt werden und die Diskriminierung von sexuell anders Veranlagten muss doch möglichst frühzeitig verhindert werden?

Feiern des Selbstmordes als Akt der Freiheit – denn schließlich bleibt einem doch als Mensch am Ende nur noch diese Freiheit, die doch Zeichen meiner Würde ist, die mit dem Verlust des Verstands ebenfalls verloren geht?

Und weil’s so schön ist auch gleich innerkirchliche Diskussionen – Bemerken Sie den Schwefelgeruch, ich glaube er kommt heute aus Mannheim?

Forderung nach Freigabe des Priesteramtes für Frauen – denn schließlich ist es doch wichtig, die Gleichberechtigung auf allen Ebenen voranzutreiben und es kann doch nicht recht sein, den Frauen ihr Recht auf Priestertum zu verweigern?

Akzeptanz homosexueller Lebensweisen durch die Kirche – denn schließlich kann doch Liebe nie Sünde sein?

Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Eucharistie – denn schließlich kann man doch gar nicht beurteilen, wer an der Scheidung schuld hat, und es ist doch niemandem zuzumuten, seinem Ehepartner auch noch nach einer Scheidung treu zu bleiben?

Demokratische Strukturen in der katholischen Kirche – denn in der heutigen Zeit ist doch der Primat Petri ein Anachronismus, die quasi diktatorische Stellung von Papst und Bischöfen unerträglich

Zulassung von verheirateten „viri probati“ als Priester – denn der Priestermangel zwingt uns doch, und neue Konzepte zu überlegen und der Gedanke an eine besondere Berufung zum Zölibat erweist sich doch in heutiger Zeit kaum noch praktikabel?

Jeder mache sich zu den einzelnen Punkten sein eigenes Bild

Zu guter letzt aber noch – damit es nicht untergeht und wir nicht das Gefühl haben, alles alleine schaffen zu müssen – das Gebet zum Erzengel Michael, der nur darauf wartet, uns gegen den Teufel und seine Spießgesellen zu unterstützen:

„Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe; gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels, sei unser Schutz. ‘Gott gebiete ihm‘, so bitten wir flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, die in der Welt umherschleichen, um die Seelen zu verderben, durch die Kraft Gottes in die Hölle.
Amen.“

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Posted in: Allgemein Tagged: Teufel, Versuchung

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