Eine persönliche Rückmeldung zu diesem Blog hat mich auf den Gedanken gebracht, mal durchzusehen, was für eine Art von Einträgen eigentlich vorherrscht
und es sind doch eine große Zahl von Reizthemen (und solchen, die vielleicht auch nur mich reizen. Da wird es dann sehr schnell dogmatisch, kritisch auch gegenüber anderen Einschätzungen
und ganz allgemein wenig anziehend für Menschen, die dem Glauben zwar aufgeschlossen gegenüber aber doch ein bisschen fern stehen. Auch jetzt und heute gäbe es wieder andere Themen: die Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, das in die Öffentlichkeitzerren von Sexualpraktiken in der aktuellen Maischberger-Sendung und viele andere Themen reizen zu Widerspruch und Klarstellung!
Ich glaube, dass das Papstamt wichtig ist, ich glaube auch, dass die kirchliche Hierarchie wichtig und richtig ist, ich glaube, dass Dogmen und das Beharren auf der Wahrheit und dem Folgen der Kirche als der Hüterin der Wahrheit richtig ist aber all das sind eher Äußerlichkeiten und mit Dogmen und Regeln wird man als Religion sicher nicht anziehend. Dogmen und Regeln können nur dann anziehend wirken, wenn man glaubt über Dogmen und Regeln kommt man wohl aber kaum selbst zum Glauben?!
Vielleicht erinnert sich noch jemand an das auf youtube kursierende Video von Steve Ballmer, Manager von Microsoft, der über die Bühne springt und jubelt und mit dem Ausruf endet I love this company!. Man kann von Microsoft und auch von Steve Ballmer halten, was man will, aber so einen Ausbruch hat sicher nicht der Gesellschaftsvertrag von Microsoft, nicht mal eine anständige Bonuszahlen ausgelöst. Auch die Verteidigung des Unternehmens gegen Konkurrenten schweißt vielleicht zusammen, macht einen aber nicht so enthusiastisch. Es muss also mehr dahinter stecken als Regeln und Kampf, es muss etwas sein, von dem wir in der Kirche mit Sicherheit eine Ahnung haben. Nein, ich liebe nicht Microsoft, aber ich liebe diese Kirche, ich liebe diesen Papst und vor allem und als erstes: Ich liebe und weiß mich geliebt von Gott! Eigentlich sollte also jeder Katholik morgens mit dem Gefühl aufstehen, aufspringen zu müssen, durchs Schlafzimmer zum Gebet zu hüpfen und Gott zurufen: Ich liebe Dich und ich liebe es, katholisch zu sein! (ich selbst bin Westfale, weshalb mir solche Ausbrüche eher fremd sind, aber ich nehme an, das Bild ist klar geworden?)
Also, was bringt mich dazu, morgens mit diesem Gefühl (wenn schon nicht mit diesem Ausbruch) aufzustehen, was bringt mich dazu, Menschen von Gott zu erzählen, was bringt mich dazu, Mitleid mit Menschen zu haben, die Gott nicht kennen, was bringt mich dazu, Gott immer besser kennenlernen zu wollen, was bringt mich persönlich dazu, diesen Blog zu schreiben? Es ist die Liebe, die Liebe zu Gott damit letztlich auch die Liebe zu den Menschen (wobei es vielleicht ein bisschen komisch klingt, wenn ich behaupte, diesen Blog aus Liebe zu den Menschen zu schreiben komisch aber nicht falsch!)
Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. (1. Johannes 4, 10) das klingt wieder arg theologisch, ist aber eine wunderbare Botschaft! Gott selbst ist die Liebe, und er liebt jeden einzelnen von uns. Ich glaube, im Katechismus steht irgendwo: Es gibt keine Menschen, es gab nie einen und es wird nie einen geben, der nicht von Gott geliebt wird. Und man stelle sich vor: Gott braucht uns Menschen eigentlich gar nicht, er hat uns einfach aus lauter Liebe geschaffen, wohl wissend (er ist schließlich Gott), dass sich viele von ihm abwenden und seine Liebe ablehnen werden. Aber er kämpft um jeden einzelnen von uns, bietet uns seine Liebe immer wieder an, egal wie wir uns verhalten und egal, wie oft wir nein gesagt haben zu ihm. Er weiß, dass wir nur diese Liebe annehmen müssen und alles wird gut, auch wenn wir ihm und seiner Liebe manchmal misstrauen. Er wirbt um uns, leise aber nachdrücklich. Und weil wir immer noch nein zu ihm sagen, vielleicht aus dem Grund, dass wir ihn als Gott und als reine Liebe mit unseren geschwächten Herzen und Augen nicht wahrnehmen können, wird er Mensch und nimmt alles das von uns und auf sich, was uns zu ihm hindert!
Er wartet wie der geduldige Vater aus dem Gleichnis des verlorenen Sohnes (Lukas 15, 11-32) darauf, dass wir uns wieder ihm zuwenden, der nur Gutes für uns will, auch dann wenn wir glauben, in einem fernen Land etwas Besseres finden zu können. Er ist da, wartet und freut sich über jeden, der zurückkehrt und vielleicht ist es nicht nur ein schönes Bild sondern kommt der Wahrheit sehr nahe, sich Gott vorzustellen, wie er wenn wir uns auf den Weg zu ihm machen, noch zögernd, vielleicht noch ein bisschen misstrauisch, ob er uns wirklich liebt und nur unser Bestes, unser Seelenheil möchte, uns für unser „Nein“ nicht vielleicht doch bestrafen will – wie er also jubelt, herumspringt wie ein kleines Kind, seine Engel um sich schart um ein Fest vorzubereiten und uns bevor er uns in die Arme schließt von ferne zuruft: Ich liebe Dich!
Das ist der Grund, warum ich an Gott glaube, deshalb liebe ich ihn, der mich zuerst geliebt hat, deshalb liebe ich die katholische Kirche und auch den Papst als den Stellvertreter des Herrn hier bei uns ein Mensch nur, sicher, aber was für einer!