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Der Teufel ist ein Eichhörnchen

12. Januar 2012 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Wahrheit

Den Titel dieses Beitrags habe ich einem Sprichwort entnommen, das wohl bedeuten soll, dass der Teufel eben nicht in Form eines gehörnten, rotgefärbten Riesen mit Pferdefuß und Dreizack daherkommt sondern es geschickt versteht, sich zu verkleiden, sodass man gar nicht merkt, dass er aktiv wird. Diese Taktik beschert ihm bisweilen Erfolgsgeschichten, die uns zeigen, dass wir – auch wenn wir als Christen davon überzeugt sind, dass der Teufel am Ende unterliegen wird – ihn nicht unterschätzen sollten.

Ein beredtes Beispiel dafür gibt derzeit die sogenannte „Causa Wulff“ – ich möchte gleich darauf hinweisen, dass ich dazu zwar eine persönliche Meinung habe, die Frage „Rücktritt oder nicht?“ soll hier aber kein Thema sein, ich möchte nur deutlich machen, wie sich bestimmte Dinge entwickeln … und letztlich „die Sünde reift“.

Die gesamte Historie ist schwer nachzuvollziehen, aber zu irgendeinem Zeitpunkt hat es der damalige Ministerpräsident Niedersachsens es als für sich nicht besonders bemerkenswert eingestuft, sich von einem Unternehmerfreund Geld zu leihen. Nun ist das in der Tat eigentlich keine besondere Sache unter Privatleuten, aber als Politiker muss man natürlich immer im Auge behalten, ob ich durch solche Gefälligkeiten in – auch nur leichte – Abhängigkeiten gerate. Man darf wohl erwarten, dass der Ministerpräsident das auch so gesehen hat, sich aber über diesen Gedanken hinweggesetzt hat, gelockt durch die günstigen Konditionen? 1:0 für den Teufel!

Dass das ganze nicht ohne eine gewisse Beugung des Gewissens abgegangen ist, lässt sich wohl daran erkennen, dass das Geschäft über die Ehefrau des Freundes getarnt wurde und der Ministerpräsident, befragt durch den Landtag nach diesen Vorkommnissen, zwar nicht gelogen, aber zumindest nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Was in der Geschichte aber eben schon der zweite Schritt ist: erst die Beugung des eigenen Gewissens, das Geld zu günstigen Zinsen anzunehmen (rechtlich nicht zu beanstanden) und die daraus folgende „Beugung der Wahrheit“ weil er sich offenbar darüber im Klaren war, dass die Sache nicht ganz astrein gewesen ist. 2:0 für den Teufel!

Der Machtgewinn und die daraus folgenden Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens tuen ihr Übriges, das bereits geschwächte Gewissen zu betäuben: Urlaube in Ferienvillen von Unternehmern – kein Problem, sind doch alles Freunde? 3:0 für den Teufel!

Jetzt werden die Entwicklungen öffentlich, und in seiner neuen Rolle als Bundespräsident sieht unser „Opfer“ keine andere Wahl, als sich – und vielleicht auch das Amt – zu schützen und die Wahrheit nur soweit zuzugeben, wie es sich nicht vermeiden lässt. Ungenauigkeiten in der Wahrheit sind dabei natürlich nicht auszuschließen. 4:0 für den Teufel!

Auftritt der Medien: man hat ein Opfer ausgemacht, und da man ihn nicht juristisch packen kann, versucht man, den Bundespräsidenten über die Moral „dranzukriegen“. Da wird auch schon mal mit Halbwahrheiten und Unwahrheiten gepunktet. 5:0 für den Teufel!

Zwischen Medien und Bundespräsidenten entsteht ein Zwist, der zu persönlichen Verunglimpfungen führt und die charakterliche Eignung des jeweils anderen in Frage stellt. Dass hier alles ans Tageslicht gezerrt wird, was auch nur ansatzweise von „Interesse“, wenn auch ohne Belang, sein könnte, macht die Geschichte von Tag zu Tag „schmutziger“: 6:0 für den Teufel!

Und wir, Wähler, Medienkonsumenten? Bilden uns unsere Meinung, verurteilen die eine oder andere Seite, geraten vielleicht sogar untereinander in Streit darüber, wie das Thema zu bewerten ist, ob der Bundespräsident zurücktreten muss, ob der Chefredakteur der größten deutschen Boulevardzeitung ein „Charakterschwein“ oder moralisches Vorbild ist? Wie viel zu Null für den Teufel?

Ausgangspunkt war eine kleine Unlauterkeit, juristisch vermutlich ohne Belang, moralisch ein wenig fragwürdig – der (aktuelle) Endpunkt ist der Zwist zwischen Medien und Menschen, Streit um (vermeintliche?) Nichtigkeiten!

Johannes 8, 31-34

Da sagte er zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde.

und Johannes 8, 44

[Der Teufel] war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge.

Es hilft nichts: um aus dem „Teufelskreis“ auszubrechen, taugt nur die Wahrheit – vielleicht ergänzt um Wahrhaftigkeit! Die Orientierung an Machterhalt oder -ausbau, an Auflagenzahlen und gutem Standing in der Welt, die Orientierung an weltlichen Gütern verstrickt uns mehr und mehr in die Sünde, wenn wir dem Teufel erstmal die Tür einen Spalt geöffnet haben. Aber eine der großartigen „Charakterzüge“ Gottes ist sein Erbarmen: egal, wie weit wir uns verstrickt haben, er vergibt uns immer wieder („wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“?) und so muss uns die Wahrheit auch nicht ängstigen, selbst wenn sie uns in der Welt schlecht dastehen lässt.

Das ist nicht einfach und für jeden von uns ein hehrer Anspruch, aber wer wüsste nicht Geschichten über sich selbst zu berichten, die nicht so in der Öffentlichkeit stehen wie der Fall unseres Bundespräsidenten, und trotzdem erheblichen Schaden in unserem und im Leben unserer Familie und Freunde angerichtet haben?

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Posted in: Allgemein Tagged: Bundespräsident, Teufel, Wahheit

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