PTB - PAPSTTREUERBLOG
  • Home
  • Über mich
  • Kontakt
  • Andere Seiten
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz

Kommunikation ist nicht alles, aber …

2. Mai 2012 by Papsttreuer
Lesezeit 5 Minuten
Print Friendly, PDF & Email

Kommunikation

… ohne Kommunikation ist alles nichts! So könnte man plakativ formulieren, und selbst wenn man in Rechnung stellt, dass man den Begriff der Kommunikation unterschiedlich auslegen kann und es je nach Sicht darauf auch noch wichtigere Dinge gibt, ist der Kern der Aussage sicher unstrittig: wir leben, von Beginn unseres Lebens an, schon von unserer Empfängnis im Mutterleib an, von der Kommunikation – von der Kommunikation anderer über uns und vor allem von unserer Kommunikation mit anderen.

In diesem Blog muss es natürlich um eine etwas spezielle Art der Information gehen und ich beziehe mich darum auch ganz besonders auf ein Schreiben unseres Papstes zum 46. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Wenn heute über soziale Kommunikationsmittel gesprochen wird, dann sind es meist Medien wie facebook, twitter, google+ etc. oder auch andere internetbasierte Arten der Kommunikation, wie es auch das Bloggen eine darstellt, die im Fokus stehen: Wie verändert sich durch die Medien die Kommunikation? Wie müssen wir auf diese Veränderungen reagieren, wie können wir sie auch aktiv gestalten? Nun schreibt der Papst naturgemäß nicht so sehr eine Anleitung zur „Netiquette“ sondern er befasst sich mit dem Thema der Kommunikation allgemeiner: als Austausch und Wechsel von Reden und Schweigen! Kommunikation, die den Austausch von Informationen, Meinungen etc. meint, bedeutet, dass ich mit einem (oder mehreren) anderen in Kontakt trete und sie nachher etwas erfahren haben und auch ich etwas erfahren habe. Und wenn ich etwas erfahren möchte (oder soll) bedingt das mein Still-Sein. Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, die so „Multi-Tasking-fähig“ sind, aber während ich rede, kann ich einem anderen nicht gleichzeitig (konzentriert) zuhören; vielleicht bekomme ich Schlagworte oder Stimmlagen mit, aber echtes zuhören ist doch etwas anderes. Wie der Papst schreibt:

Die Stille ist ein wesentliches Element der Kommunikation, und ohne sie gibt es keine inhaltsreichen Worte. In der Stille hören und erkennen wir uns besser, entwickelt und vertieft sich das Denken, verstehen wir mit größerer Klarheit, was wir sagen wollen oder was wir vom anderen erwarten, entscheiden wir, wie wir uns ausdrücken.

Wenn man schweigt, erlaubt man dem Gegenüber, sich mitzuteilen, und auch wir selbst bleiben so nicht nur unseren eigenen Worten und Ideen verhaftet ohne einen angemessenen Austausch.

Wenn der Papst nun also etwas zu dem Thema schreibt, muss man sich als Nutzer von (neuen) Medien auch die Frage stellen, ob ich das Medium eigentlich richtig einsetze. Naturgemäß funktioniert zum Beispiel ein Blog wie dieser in erster Linie in eine Richtung: ich verbreite meine „Einsichten“ in der Hoffnung, dass sie auch für andere hilfreich sein können. Es gibt Kommentarfunktionen, aber ein Dialog wie er im persönlichen Gespräch zustande kommt, resultiert aus einem Hin und Her von Kommentaren natürlich nicht. Ich verbreite meinen Blog über facebook, Kommentierungen in anderen Blogs oder Nachrichtendiensten, es ist aber letztlich so, dass ich eine Kommunikation ungefragt starte, in der Hoffnung, dass andere die Inhalte interessieren und sie für ihn hilfreich sind. Der Papst schreibt in dem Zusammenhang:

Das Netz wird heutzutage immer mehr der Ort von Fragen und Antworten; mehr noch, der Mensch von heute wird von Antworten auf Fragen bombardiert, die er sich nie gestellt hat, und auf Bedürfnisse, die er nicht empfindet.

Wenn ich also schreibe, muss ich mir bewusst sein, dass ich möglicherweise Antworten gebe auf Fragen von Menschen in unterschiedlichsten Situationen. Und vielleicht gebe auch ich Antworten auf Fragen, die sich sonst keiner gestellt hat. So muss ich also davon ausgehen, dass das, was mich in dem Maße umtreibt, dass ich einen Beitrag dazu schreibe, auch für andere interessant ist. Und – auch das ist ein Ziel dieses Blogs – vielleicht weckt das was ich schreibe auch noch nicht vorhandenes Interesse.

Den Maßstab, dem also ein Blog, wenn er schon nicht in direkte und intensive (mehrseitige) Kommunikation mündet, genügen muss, wird durch dieses „Antwortengeben“ und „Eröffnen der Möglichkeit des Schweigens“ beschrieben. Besser sagt auch das wieder der Papst, wenn er schreibt:

Mit Interesse sind die verschiedenen Websites, Anwendungen und sozialen Netzwerke zu betrachten, die dem Menschen von heute behilflich sein können, Momente des Nachdenkens und echten Fragens zu erleben, aber auch Räume der Stille und Gelegenheit zu Gebet, Meditation oder Austausch über das Wort Gottes zu finden.
(Hervorhebung durch mich)

Die Vorsätze, die ich also mit diesem Blog verbinden muss, sind also im Wesentlichen

Gebe Zeugnis: Schreibe nur über Dinge, die dich selbst auch betreffen (und mache falls notwendig deutlich, wie sie das tun)
Sei nicht langweilig: Schreibe nur Dinge, die auch für andere interessant sein können
Vergeude keine Zeit: Schreibe nur über Dinge, über die sich das Nachdenken lohnt (um dem Leser nicht mit Allgemeinplätzen die Zeit zum Nachdenken und Betrachten zu stehlen)
Sei inspirierend: Liefere mit den Beiträgen Ansätze zur Meditation – am besten, indem die Inhalte selbst Ergebnis einer Meditation sind
Und am wichtigsten – Schreibe über und mit Gott: Schreibe nur über Themen, die Deine Beziehung zu Gott betreffen – in der Annahme, dass sie auch die Gottesbeziehungen der Leser betreffen und entwickeln helfen

Wenn ich diese Vorsätze rekapituliere muss ich feststellen, dass ich doch zumindest meistens „zu kurz springe“ – aber sollte die Konsequenz sein, das Schreiben zu lassen?

Ich glaube, in den meisten Fällen, in denen man über Gott spricht, und ich hier über Gott schreibe, werden die Worte nur mangelhaft sein. Ich kann sie verbessern, indem ich um Unterstützung durch den Heiligen Geist bete, und vor allem indem ich die Dinge schreibe, über die ich im Vorhinein schon gebetet habe. Aber das ist nur „meine Seite“ der Kommunikation.

Umgekehrt kann diese Art der Kommunikation nur gelingen, wenn sie auch auf Seite der „Empfänger“ auf offene Ohren trifft, die bereit sind, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen.

Und schließlich endet meine Kommunikation mit Gott auch nicht mit dem Schreiben eines Beitrags: oft genug entpuppt sich ein Beitrag am Ende als ganz anders, als ich ihn vorher geplant habe. So glaube ich, dass auch beim Schreiben Kommunikation mit Gott (also Gebet stattfindet) und der geschriebene Beitrag wiederum in mein eigenes Gebet einfließt.

So wird ein Schuh draus – und so schreibt es der Papst viel klarer:

Wenn wir von der Größe Gottes reden, bleibt unser Sprechen stets unangemessen; und so öffnet sich der Raum der stillen Betrachtung. Aus dieser Betrachtung erwächst in all seiner inneren Kraft die Dringlichkeit der Mission, die gebieterische Notwendigkeit, das, „was wir gesehen und gehört haben“, mitzuteilen, damit alle in Gemeinschaft mit Gott seien (vgl. 1 Joh 1,3). Die stille Betrachtung lässt uns eintauchen in die Quelle der Liebe, die uns zu unserem Nächsten hinführt, um seinen Schmerz zu empfinden und um das Licht Christi anzubieten, seine Botschaft des Lebens, seine Gabe totaler Liebe, die rettet.

Der Anspruch wird dadurch nicht geringer, macht sich aber eher an der Verantwortung fest, die ich im Schreiben übernehme: wenn ich schlecht in meinen Beiträgen über jemanden schreibe, dann mag das „menschlich verständlich“ sein, aber ob es der Liebe zwischen den Menschen dient? Verbreite ich damit das Wort Gottes, wie es unser aller Aufgabe als Christen ist?

Wort und Stille. Sich zur Kommunikation erziehen heißt nicht nur reden, sondern auch hören und betrachten lernen; das ist besonders wichtig für diejenigen, die das Wort Gottes verkünden: Stille und Wort sind beide wesentliche und integrierende Elemente des kommunikativen Handelns der Kirche für eine erneuerte Verkündigung Christi in der Welt von heute.

Kommunikationspausen wie das Blogfasten sind damit genau so wesentlich für die Arbeit als Blogger wie auch das Schweigen über bestimmte Themen – auch wenn es manchmal schwerfällt, eine Kommentierung für sich zu behalten.

Alles hohe Ansprüche an einen kleinen Blog, der in der Freizeit geschrieben wird, umso wichtiger, die Richtigen auf seiner Seite zu haben. Und so schließt der Papst sein Schreiben mit Worten, mit denen ich auch meinem Blog die beste Unterstützung zukommen lassen möchte:

Das ganze Werk der Evangelisierung, das die Kirche durch die Kommunikationsmittel ausübt, vertraue ich Maria an, deren Schweigen hört und das Wort Gottes aufblühen lässt.

  • teilen 
  • twittern 
  • teilen 
  • teilen 
  • merken 
  • teilen 
  • mitteilen 
Posted in: Allgemein Tagged: 46. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel, Benedikt XVI, Kommunikation, Schweigen, Sprechen

Volltextsuche

Aktuelle Beiträge

  • Avatar: Auf der Suche nach dem Paradies
  • YouTube: Die Bibel in einem Jahr
  • „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategoriewolke

Your browser doesn't support the HTML5 CANVAS tag.

  • Rezensionen
  • Libertarismus
  • Glauben
  • Politik
  • Betrachtung am Sonntag
  • Allgemein
  • Lebensrecht
  • Betrachtung
  • Fastenzeit
  • Familie
  • Familiensynode
  • Gesellschaft
  • Link der Woche
  • Heiliges Jahr
  • Mission Manifest
  • YouTube
  • Gender Mainstreaming
  • Kirche
  • In eigener Sache
  • Papst Franziskus

Neueste Kommentare

  • XXX bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Lehrer Lämpel bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Liesl Karlstadt bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategorien

Archiv

Meta

  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.org

Seiten

  • Über mich
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz
  • Andere Seiten
  • Kontakt

Kalender

Mai 2012
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031  
« Apr   Jun »

Copyright © 2023 PTB - PAPSTTREUERBLOG.

Church WordPress Theme by themehall.com

Scroll Up

    Previous Post

  • Wer ist Gott? Wahlkampf in NRW! K(l)eine Wahlempfehlung

    Next Post

  • Priester – eine männliche Betrachtung