Heute schreibe ich mal auf Anregung meiner Frau über Eigenschaften, die einen guten Priester ausmachen also wie ein Priester sein sollte, damit mann (ich) ihn als guten Priester bezeichne. Hintergrund der genannten Anregung war die Frage an meine Frau, was denn Frauen von einem Priester erwarten. Sie wurde gefragt, was sie von einem Priester erwartet und was aus ihrer Erfahrung andere Frauen von Priestern erwarten oder auch, was sie vielleicht zu bemängeln haben. Die Antwort meiner Frau habe ich an diesen Beitrag unten angehängt das will ich gar nicht paraphrasieren, ist es doch schon wunderbar genug ausgedrückt.
Einige Dinge jedenfalls, die sie dort beschreibt kann ich als Mann nur in Teilen nachvollziehen, bzw. gelten für Männer nur bedingt. Als heterosexueller Mann hat mich die Begeisterung für einen guten Priester bislang noch nicht dazu geführt, diese spirituelle Liebe mit der Liebe zu meiner Frau zu verwechseln das kann aber natürlich bei Frauen anders sein. Also schreibe ich hier explizit aus der Rolle des Mannes (wobei es bei allen Unterschieden auch Überschneidungen zu der Sichtweise von Frauen geben wird) und würde mich über Ergänzungen sowohl von weiblicher wie von männlicher Seite freuen. Analog zu den Fragen an meine Frau hangele ich mich mal an zwei Fragestellungen lang: Was erwarte ich selbst von einem Priester! Und was glaube ich oder habe ich erfahren, was andere Männer von einem Priester erwarten?
Was erwarte ich von einem Priester?
Eigentlich ist die Frage schon ein bisschen komisch gestellt kann ich eigentlich eine Erwartungshaltung an einen Priester haben? In gewisser Weise schon, nämlich wenn ich es mit einem anderen Berufsbild vergleiche: was erwarte ich z.B. von einem Taxifahrer, zu dem ich ins Taxi gestiegen bin? Der sollte doch sein Handwerk beherrschen, also anständig Auto fahren können, sich in der Stadt oder Gegend, in der er fährt gut auskennen. Er sollte Erfahrung haben, welche Routen man zu bestimmten Zeiten lieber meidet, mir vielleicht auch bei der Suche nach einem Geschäft weiterhelfen können. Er sollte angemessene Bezahlung verlangen. Der Wagen und er selbst sollten sauber sein, in einer Müllhalde fährt es sich einfach nicht so angenehm. Was ich dabei nicht brauche ist, dass mich der angestellte Fahrer über seine Probleme mit seinem Chef aufklärt oder zu Lasten seiner Fahrkunst sein politisches Weltbild aufnötigt.
Ganz ähnlich, natürlich im übertragenen Sinne, sehe ich das auch bei einem Priester: er sollte zunächst mal über theologisches Wissen verfügen. Von ihm erwarte ich keine Meinung zu bestimmten Themen sondern fundiertes Wissen, wie bestimmte Dinge theologisch zu werten sind. Um dieses Wissen auch vermitteln (und in mein Handeln übersetzen) zu können, braucht es Erfahrung im Umgang mit Menschen die muss natürlich über Jahre wachsen, aber ein menschenscheuer Priester, gar einer mit Menschenfurcht, sollte sich schon fragen, ob denn das Priestersein wirklich seine Berufung ist. Menschenkenntnis führt ihn dazu, zu spüren, an welchen Stellen des Glaubenslebens sich manchmal Widerstand regt (also bspw. dann, wenn ein gutes Glaubensleben von mir Änderungen in meiner Lebensführung verlangt) und er ist in der Lage, darzulegen, einfühlsam im Ton aber hart in der Sache, diesen Widerstand auszuräumen.
Er sollte auch in der Lage sein, seine eigenen Zweifel nicht zu meinem Thema zu machen, vor allem sollte er dabei nicht versuchen, mich mangels meines Glaubenswissens auf eine nicht-katholische Fährte zu führen. Er darf natürlich Fehler machen, aber ein bewusstes von der katholischen Kirche wegführen muss sich für ihn von selbst verbieten (für seine eigenen Zweifel, die er ja durchaus haben kann, sollte er andere Mittel und Wege zur Lösung finden, vielleicht einen Geistlichen Leiter, einen anderen priesterlichen Freund oder die Mitgliedschaft in einer priesterlichen Gemeinschaft). Das mag hart klingen, doch hat der Priester eben auch eine Verantwortung als Hirte auch der darf sich verlaufen (Fehler machen), mich aber nie bewusst auf eine falsche Weide führen. Seine priesterlichen Aussagen und sein Verhalten müssen also Vorbildcharakter für einen Katholiken haben können der Anspruch ist hoch, doch mangelt es direkt an Vertrauen, wenn Reden und Handeln voneinander abweichen. Und der Priester steht eben auch als Vertreter der Kirche vor mir wie bei jedem Menschen, der sich als Christ bezeichnet, fällt sein Verhalten im Guten wie im Schlechten auf die gesamte Kirche zurück. So verhält sich ein Priester nicht nur entsprechend, er zeigt sein Priestersein auch nach außen bspw. in der Kleidung.
Das waren bislang im Wesentlichen formale Anforderungen, wie sie vermutlich auch in einer Art Ausbildungsordnung für Priester stehen könnten. Wenn man so will, sind das Grundanforderungen, unter denen ein Mann heute nicht Priester sein sollte oder jedenfalls kein guter Priester sein kann. Notwendige Bedingungen aber hinreichend? Was hat mich zu den Priestern geführt, die mich auf meinem geistlichen Weg heute intensiv begleiten? Nur deren Wissen und Glaubensüberzeugung? Oder doch auch etwas, was man als Charisma übersetzen könnte, wenn auch der Begriff im theologischen Umfeld anders belegt ist. Mich fasziniert an guten Priestern deren Glaubenstreue verbunden mit einem Sendungsbewusstsein: es ist nicht ihre eigene Sendung und trotzdem vertreten sie sie mit einer Vehemenz, die mich dazu bringt, darauf zu vertrauen, dass sie diese Sendung, das Evangelium Jesu Christi, zu ihrer eigenen gemacht haben. Sie strahlen eine Liebe für die Kirche und für den Papst aus, genau so wie eine Liebe für alle Menschen. Im Gegensatz zu mir sind sie in der Lage, wirklich jeden Menschen zu lieben, jeden Tag aufs neue die Entscheidung zu treffen, alle Menschen zu lieben, sich für ihr Seelenheil mitverantwortlich zu fühlen. Sie vermitteln den Eindruck, dass jede (anscheinend) verlorene Seele, auf die sie Einfluss nehmen könnten, sie traurig stimmt, sie als Niederlage empfinden, auch wenn sie wissen, dass sie niemanden glauben machen können und der Glaube am Ende ein Geschenk Gottes ist, das jeder Mensch in einer persönlichen Entscheidung annehmen oder eben ablehnen kann.
Wenn ich geschrieben habe, dass die guten Priester alle Menschen lieben, dann meine ich das nicht in einer abstrakten Art und Weise sondern ganz persönlich und so lieben sie eben auch mich! Ich spüre, dass sie um mein Seelenheil besorgt sind, dass sie mich in dem Umfang in dem ich es ihnen gestatte auf meinem Glaubensweg begleiten wollen. Wie gute Freunde besser: als gute Freunde, nehmen sie Anteil an meinem Leben, an geistlichen wie auch an weltlichen Entwicklungen, zeigen Interesse, versuchen zu verstehen und aus dem, was ich erfahren habe, zu lernen. Sie sammeln Erfahrungen bspw. auf dem Gebiet der Ehe, wie man sie einem zölibatär lebenden Menschen kaum zutraut, doch sind sie genau deshalb in der Lage, durch die gesammelten Erfahrungen vieler Menschen und ihrer geistlichen Einsicht, dort unglaubliche Kompetenz zu entwickeln. Und sie sammeln diese Erfahrungen, in diesem wie auch in anderen Themen, nicht einfach nur, sondern sie teilen sie mit mir und anderen.
Einem solchen Priester vertraue ich mich an, ich weiß, dass er nur das Beste für mich will, ohne eigene Interessen zu verfolgen. Er führt mich auf meinem Weg nicht zur Erfüllung meiner weltlichen Wünsche, wie verständlich sie auch immer sein mögen, auch nicht zur Befriedigung seiner eigenen Eitelkeit und Umsetzung seiner eigenen (vielleicht kirchenpolitischen) Wünsche sondern konsequent zu Christus. Er zeigt mir den Weg, die Liebe Christi zu erfahren und ist gleichzeitig ein weltliches Abbild dieser überweltlichen Liebe. Und indem er so stringent ist, redet er mir nicht nach dem Mund. Er widerspricht mir, wo es notwendig ist, macht keine Kompromisse in Fragen von Glaube, Vernunft und Wahrheit. Er steht meiner Entscheidung, seinen Worten zu glauben oder nicht, offen gegenüber, wird aber von der Lehre der Kirche nicht abweichen, nur weil es dann leichte wäre, mich zu überzeugen. Wahrheit und Liebe sind für ihn Werte und Tugenden von denen er nicht abweichen will, und die er mich lehren will. Die Liebe zu Christus, zu Kirche und Papst, zu Maria seiner Mutter und zu den Menschen über die Wahrheit des Evangeliums Christi, die Wahrheit der Heiligen Schrift, die Wahrheit der kirchlichen Lehre. Alles das zeigt von ihm weg auf Jesus Christus und weil ich weiß, dass er nur das Beste für mich will, und dass er nicht auf sich selbst zeigt, sondern wie Johannes der Täufer auf den Messias, deshalb folge ich ihm in meinem geistlichen Leben in freiwilligem Gehorsam.
Was sehe ich, was andere Männer in der Gemeindearbeit vom Priester erwarten? Was haben sie am meisten zu bemängeln?
Nun bin ich ganz wesentlich in der Regel von Männern umgeben, die gut-katholisch sind oder mit Kirche gar nichts zu tun haben. Daran also festzumachen, was Männer ganz generell von Priestern erwarten, ist da ein bisschen schwierig.
Trotzdem scheint mir ein wesentlicher Aspekt der Glaubwürdigkeit die Authentizität zu sein. Männer sind bereit, in ihrem Umfeld fast jede Art von Meinung zu akzeptieren, wenn sie ehrlich ist und gelebt wird „klare Kante“ ist das Wort, das mir dabei einfällt. Ein Mann, der sich bei jeder Gelegenheit für das entschuldigt, was er tut, wird nicht ernst genommen vermutlich ist man eher bereit, einen abgefallenen Priester zu akzeptieren als einen, der sich durchlaviert, intern gegen die Kirche intrigiert und seine persönliche Privattheologie von sich gibt und sich schlimmstenfalls noch als Opfer dieser Kirche stilisiert. Ein guter Priester begreift die Stürme durch die die Kirche immer wieder geht, als sein eigenes Aufgabenfeld. Gute Priester sind solche, die spüren, dass, wenn die Kirche angegriffen wird, wenn der Papst angegriffen wird, wenn Christus selbst angegriffen wird, dieser Angriff auch ihnen und ihrer Berufung gilt (und damit bspw. auch ihrem zölibatären Leben sie haben ein gutes Gefühl dafür, dass der Kampf der Welt gegen den Zölibat ein Kampf gegen den von ihnen gewählten Lebensentwurf ist). Die sich damit in aller Liebe für den Angreifer auseinandersetzen können, sich aber auch zur Wehr setzen können, da wo es notwenig wird. Nicht um einen Streit zu gewinnen sondern um eine Seele für Gott zu gewinnen und andere Seelen zu schützen.
Ich bin überzeugt, dass selbst Atheisten, wenn sie mit sich ehrlich sind, merken, dass ein Priester, der seiner Berufung, seinem Glauben, seiner Kirche und dem Papst in diesen Stürmen treu bleibt, ein echter Kerl sein muss auf den man sich verlassen kann, nicht nur im geistlichen Sinn. Er ist ein alter Christus und wie man sich vorstellen kann, welche Anziehungskraft Jesus mit seiner klaren Art, die Wahrheit zu verkünden, auf seine Jünger gehabt hat, so hat ein guter Priester auch eine solche Ausstrahlung. Er ist ein Fels in der Brandung, und wer seinen Mann so steht, der lässt einen auch in den Stürmen, die an einem selbst rütteln, nicht im Stich. Man fühlt sich wohl in seiner Nähe, sucht seine Nähe und Freundschaft. Dabei wird ich hoffe, das ist deutlich geworden keine Anbiederung von ihm erwartet. Von einem guten Priester lässt man sich lieber widersprechen, als wenn ein schlechter Priester einknickt und man eine Diskussion, eine Meinungsverschiedenheit scheinbar gewonnen hat.
Und so sollte sich ein guter Priester auch für das Lebensumfeld der Männer seiner Gemeinde interessieren was treibt den Mann, der vor mir sitzt in seinem Leben um, was beschäftigt ihn, welche Probleme hat er, wie ist seine familiäre Situation, wie seine berufliche, wo steht er im Glauben? Alles Fragen, die sich auch jeder Laie stellen sollte, aber bei einem guten Priester gehören sie zur job description. Das Leben des Gegenübers zu kennen bzw. sich dafür zu interessieren, es auch aus der Sicht Christi bewerten zu können, Leitung, Anleitung und Unterstützung anzubieten um die Liebe Christi noch besser erfahrbar zu machen; das ganze eingebettet in eine eigene christliche und priesterliche Lebensführung, das ist, was Männer von einem Priester erwarten. Männer öffnen sich nicht leicht und vielleicht noch weniger, wenn es um das innere Leben geht, umso mehr brauchen sie einen Menschen, dem sie unbedingt vertrauen können das sollte für jeden Mann ein Priester sein.
Die Realität?
Geht das denn alles? Kann ein Mann, ein Priester so sein, oder habe ich da ein Idealbild entworfen, dem niemand entsprechen kann, Anforderungen, an denen jeder scheitern muss? Ich glaube beides! Natürlich ist es ein Idealbild, und natürlich kann ein Priester an diesem Anspruch scheitern. Aber er muss nicht verzweifeln, denn er ist nicht alleine: einem Priester, der sich ehrlich um ein solches Leben bemüht, stehen auch die gläubigen Männer zur Seite, die es von ihm erwarten.
Und natürlich in erster Linie steht ihnen Gott zur Seite. So sind gute Priester auch, wenn man das vielleicht auch nicht äußerlich bemerkt, Männer des Gebetes. Mir hat mal ein Mann gesagt Wenn Männer beten, dann wackelt die Hölle! und wenn Priester beten, gemeinsam (sei es nur im Geiste oder tatsächlich auch räumlich) mit anderen Männern oder in ihrem ganz persönlichen Gebetsleben, dann stürzen sicher Höllenwände ein. Das ist es wohl auch, was Priester zu bevorzugten Angriffszielen des Widersachers macht sie haben die Macht, die Hölle zum Einsturz zu bringen durch ihr Wirken, da ist es kein Wunder, wenn der Teufel sie angreift. Umso mehr brauchen solche Priester auch unser Gebet und unsere Unterstützung.
Ich habe eben geschrieben, dass ein guter Priester ein bevorzugter Freund eines Mannes sein sollte es gilt aber auch umgekehrt, dass der gute Priester auf die Freundschaft von guten Katholiken angewiesen ist. Und so um die Frage nach der Realität zu beantworten: ich habe beim Schreiben dieses Beitrags Priester vor Augen gehabt, die all dies repräsentieren, die genau so sind, wie ich das beschrieben habe und für diese Priester kann ich nur beten und ihnen ein guter Freund zu sein versuchen!
Gute Priester und gute katholische Männer das ist eine Mischung, die die Hölle wirklich zum Wackeln bringen kann!
Und hier jetzt wie versprochen die Antworten meiner Frau, was denn Frauen von einem Priester erwarten eigentlich sollte sie einen eigenen Blog schreiben, vielleicht als Die Papsttreue?!
Was erwarte ich von einem Priester?
Ein Priester sollte ein Vorbild sein in der Art wie er lebt, glaubt und betet. Ich finde es wichtig, dass er offen ist für die Menschen in seiner Gemeinde, auch wenn sie anders glauben (konservativer, zweifelnder, etc.) Er sollte für alle Fragen, auch für „unfromme“ Gedanken offen sein, er sollte dann aber in der Lage sein, diese Gedanken in die richtige Richtung zu lenken. Er sollte ein starker Charakter sein, der mich wie ein Vater lieben kann, vor allem, wenn ich geistige Hilfe brauche. Er sollte sympathisch sein und vor allem freundlich auf die Menschen zugehen können. Ein lächelnder Mensch ist so wohltuend. Er sollte dazu stehen, was er macht. Er sollte die Kirche lieben und über diese Liebe reden. Man sollte merken, dass er ein guter Beter ist und dass er eine ganz enge Freundschaft zu Jesus Christus hat. Er sollte auch über unpopuläre Themen selbstbewußt reden können (Zöllibat, Berufungen, Sexualität, etc.). Er sollte den Papst lieben und auch über diese Liebe reden können. Er sollte die Lehre der katholischen Kirche 100%ig vertreten können, seine eigenen Zweifel sollte er nicht mit der Gemeinde oder in Predigten besprechen sondern er sollte einen Raum haben, in dem er über diese Dinge reden kann (Geistliche Leitung, Priestergemeinschaft, etc.). Es ist wunderbar, wenn man mit einem Menschen zusammen lachen kann, wenn er also humorvoll ist, werden ihm automatisch die Herzen seiner Gemeindemitglieder zufliegen
Was sehe ich, was andere Frauen in der Gemeindearbeit vom Priester erwarten? Was haben sie am meisten zu bemängeln?
Man hat als Frau oft das Gefühl verliebt zu sein, wenn man ein gutes Gespräch mit einem Priester hatte. Ich hatte das Gefühl nach meiner Firmung vor 5 Jahren. Ich musste dann erst einmal verstehen, dass ich mich nicht in den 70jährigen Priester verliebt habe, der mich gefirmt hatte. Aber die Gefahr besteht, diese Liebe, die ein Priester aufgrund seiner tiefen Beziehung zu Jesus Christus ausstrahlt mit der weltlichen Liebe zu verwechseln. Es kann dann dazu kommen, dass sie Liebe spüren, die sie vielleicht von ihrem Ehemann bekommen möchten. Dann kann es kompliziert werden. Oft sind solche Frauen dann ganz engagiert und wollen dem Priester gefallen. Manche Frauen sind dann auch zu engagiert und vernachlässigen ihre Familie oder ihre Ehemänner. Ich habe schon erlebt, dass Ehemänner (mit Recht) eifersüchtig auf die Priester waren. Hier ist es glaube ich ganz wichtig, dass der Priester feine Antennen für diese „falsche“ Liebe hat und diese Dinge in die richtige Bahn leitet. Ich habe auch erlebt, dass Frauen von einem Priester erwarten, dass er ihnen für ihr Leben die Absolution erteilt. D.h. sie möchten gerne, dass sie das priesterliche „ok“ bekommen, wenn sie z.B. wiederverheiratet sind und zur Kommunion gehen wollen. Sie wollen keine Dinge hören, die eine Lebensänderung zur Folge hätten. Hier sind viele Gespräche und eine gute Begleitung erforderlich. Sie erwarten manchmal einen Menschen, der sich sozial engagiert, sie aber in den grundlegenden katholischen Fragen in Ruhe lässt. Oft kämpfen Frauen in ihren Familien ganz alleine für eine katholische Lebensführung und werden von ihren Männern oder ihren Kindern dafür verspottet oder alleine gelassen. Sie suchen dann in der Gemeinde Gemeinschaft und Anschluss. Der Priester könnte hier ein guter Geistlicher Begleiter sein. Manchmal wirken die Priester lebensfern oder abgehoben, vor allem, wenn sie kontaktscheu sind. Ich glaube, wenn die Priester den Menschen eine Gelegenheit geben, sie kennenlernen zu können, dann haben sie gute Chancen, auch verstanden zu werden. Die Frauen sind dabei sehr wertvoll, denn sie lieben es für einen Priester ein Essen zu bereiten, sie zu betüddeln und die mütterliche Seite auszuleben. Wenn der Priester sich darauf einlassen kann und z.B. die Familien zu Hause besuchen geht, dann öffnen sich die Herzen.
Frischer Wind
Sehr schöne und wichtige Gedanken!
Beides, sowohl die Wunschvorstellungen aus männlicher wie auch die aus weiblicher Perspektive, kann ich bestätigen bzw. unterstützen.
Mögen viele Priester den Text lesen und daraus vielleicht auch lernen, was Laien von ihnen wirklich erwarten.
(Erlaube mir, bei Gelegenheit hierher zu verlinken.)
templarii
Wundervoll und vielen Dank. In unserer heutigen „Vaterlosen“ Gesellschaft sind solche Ansichten und Aussagen sehr wichtig.
Wenn ein Mann betet wackelt die Hölle? :) Das hör ich zum ersten mal.
Allgemein fehlt uns Männlichkeit in der Gesellschft – die jungen Männer, zu denen ich mich selbst zähle, haben das alles nicht erlebt und gelernt. Viele wissen gar nicht das sie anders wahrnehmen und agieren als Frauen oder Kinder. Da sind solche Vertiefungen wunderbar.
gruss
Templarii – recognoscere.wordpress.com