Es ist Katholikentag, der es sogar in die Hauptnachrichten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schafft, und der Papsttreue Blog berichtet nichts darüber?
Zum Start dieses Blogs habe ich mal die Rückmeldung von einem Priester bekommen, dass der Sarkasmus den ich manchmal an den Tag lege teilweise zwar amüsant, teilweise aber auch als zu pessimistisch daherkomme sich etwa die Frage stellen könne: stehe ich als Autor eigentlich hinter meiner Kirche oder nicht?
Ich hoffe natürlich, dass in der Zwischenzeit (den Blog gibt es jetzt fast ein Jahr) klar geworden ist, dass ich voll und ganz hinter der katholischen Kirche stehe wie es im Glaubensbekenntnis heißt: ich glaube an die heilige, katholische und apostolische Kirche! Gegründet von Christus selbst, aufgebaut durch mittlerweile 20 Jahrhunderte durch die Bischöfe, Priester und Laien unter Führung des Nachfolgers Petri, unseres Papstes bis heute zu Papst Benedikt, ist das auch meine Kirche! Ich glaube daran, dass wir den geweihten Amtsträgern der Kirche, allen voran dem Papst, Gehorsam schulden, weil sie nicht aus sich selbst heraus wirken, sondern der Heilige Geist durch sie wirkt. Ich glaube auch an das allgemeine Priestertum, das uns alle zur Liebe, zur Evangelisierung und zur aktiven Mitfeier (nicht Mitgestaltung) der liturgischen Feste einlädt und verpflichtet.
Ich hoffe, es ist in den vergangenen Monaten klar geworden, dass ich diese Kirche wirklich liebe, so sehr, dass ich auch mit ihr leide, wenn einzelne Träger dieser Kirche untreu werden, sei es drastisch wie in den Fällen des Missbrauchsskandals, den ich nicht nur weil es außerhalb der Kirche auch so was wie menschliche Teufel gibt kleinreden möchte, sondern von dem ich hoffe, dass sich die Kirche noch die nächsten Jahrhunderte daran erinnern wird, sei es weniger drastisch (aus weltlicher Sicht) weil sich Priester und Bischöfe von der Lehre Christi, die die gleiche ist wie die Lehre der Kirche, abwenden und ihre eigenen Lehren erfinden, die dem Zeitgeist bekömmlicher erscheinen. Ich leide mit dieser Kirche, wenn immer wieder die alten, längst von der Kirche entschiedenen weltlichen Forderungen wie der Abschaffung des Zölibats oder nach Frauendiakonat und priestertum aufkommen, deren Grundlage nicht eine exegetische Forderung (Christus hätte das gewollt) sondern eine der Machtverhältnisse (Wir wollen mehr Einfluss!) ist. Ich leide mit der Kirche wenn heute Priester und teilweise sogar Bischöfe (von engagierten Laien ganz zu schweigen) mit Forderungen auftreten, die den Niedergang großer Teile der evangelischen Konfessionen eingeleitet haben, sehenden Auges das große und wunderbare Erbe der Kirchengeschichte, der Überlieferungen und Christi Botschaften über Bord werfen wollen wie Ende der sechziger die Hochaltare aus unseren Kirchen.
An alldem leide ich, und doch möchte ich nicht den Eindruck vermitteln, ein Pessimist zu sein. Ich bin hoffnungsvoll weil ich glaube, dass Christus unsere Kirche bis zum Ende der Zeit begleiten wird, uns den Heiligen Geist gesandt hat, um uns zu unterstützen, uns an das zu erinnern, was Christus uns gelehrt hat und uns immer wieder Hirten wie unseren Papst Benedikt und Heilige als menschliche Vorbilder an die Seite stellt. Der Heilige Geist, der selbst Gott ist und als Geist der Wahrheit uns und der Welt in Liebe den Spiegel vorhält! Nein, es gibt keinen Grund zum Pessimismus (wenngleich doch zur Sorge).
Ich liebe diese Kirche, ich leide mit dieser Kirche, ich bin hoffnungsfroh mit dieser Kirche, ich lebe mit und in dieser Kirche und deshalb gibt es keinen Beitrag zum Katholikentag!
P.S. Ich weiß natürlich, dass ich damit auch vielen Teilnehmern wie von „Kirche in Not“ „Radio Horeb“, „Youcat“ oder dem Verein Durchblick e.V. mit ihrer auf einem Katholikentag mutigen Initiative „Kein Geld für’s ZdK“ unrecht tue, aber der Grundtenor dieser Tage in Mannheim ist einer, den ich nicht kommentieren möchte