PTB - PAPSTTREUERBLOG
  • Home
  • Über mich
  • Kontakt
  • Andere Seiten
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz

Sind wir nicht alle ein bisschen Flughafenseelsorger?

19. Juni 2012 by Papsttreuer
Lesezeit 5 Minuten
Print Friendly, PDF & Email

Gefuehle_so_gross_wie_eine_A380

Wenn man einen Blog mit den Namen „Papsttreuer“ betreibt, muss man sicher den Anspruch an sich haben, ein bisschen darüber im Bilde zu sein, was den Papst aktuell so umtreibt, was er sagt und schreibt und was davon von allgemeinem Interesse sein sollte. Bislang habe ich zum Thema „Vatileaks“ – das nur als kleiner Exkurs, der mit diesem Beitrag nur am Rande zu tun hat – noch nichts geschrieben, wenn ich auch sicher bin, dass die Untreue und der Ungehorsam in seiner Umgebung, gegen ihn persönlich, vor allem aber gegen unsere Kirche, ihn sicher mitnehmen wird. Man sagt, unser Papst sei kein Politiker, die einen meinen das positiv in dem Sinne, dass an ihm keine Falschheit ist, die anderen meinen, er müsse mehr Politiker sein und unterstellen damit Naivität – aber ihm ist sicher klar, dass er sich in einem politischen Umfeld bewegt, in das er durch seine Wahl zum Papst hineingestoßen wurde. Gerade deshalb sollten wir jetzt für ihn beten (ein schönes Gebet aus dem Umfeld der Legionäre und des Regnum Christi habe ich unten angehängt, das sich immer zu beten lohnt).

Zurück zum eigentlichen Thema – Bei der Suche und Betrachtung der Predigten, Katechesen, Reden und Schreiben unseres Papstes gibt es ein Problem: der Mann ist mit seinen 85 Jahren noch so rührig und fleißig, dass man mit dem Lesen gar nicht nachkommt, jedenfalls nicht, wenn man noch einer geregelten Arbeit nachgeht und eine Familie hat. So kommt es, dass ich bestimmt auch das eine oder andere Thema liegen lassen muss, eine Veröffentlichung ungelesen bleibt, einfach weil man nicht alles lesen kann und manche Beiträge eben durch das Raster „allgemeine Relevanz“ durchfallen. Prädestiniert dafür war eigentlich eine Ansprache, die ich beim Lesen der Überschrift für eine nette Anekdote aber kaum für mich lesenswert gehalten habe … so kann man falsch liegen und ich danke dem Heiligen Geist, dass er mir eingegeben hat, die „Ansprache von Papst Benedikt XVI. an die Mitarbeiter der Flughafenseelsorge zur Eröffnung des 15. Weltseminars der Flughafenseelsorge vom 11.06.2012“ doch zu lesen.

Katholische Flughafenseelsorger sind wohl eine sehr spezifische Zielgruppe – es ist nicht so, als ob man deren Arbeit geringschätzen dürfte, aber hohe Relevanz haben sie für uns doch meist nicht. Ich selbst bin bis jetzt noch nie mit einem Flughafenseelsorger in Kontakt gekommen – bestimmt sah ich am Flughafen immer zu beschäftigt aus (oder habe mir den Anschein gegeben, beschäftigt zu sein), als das mich einer angesprochen hätte, geschweige denn, dass ich den Kontakt gesucht hätte. Und was die eigentlich so machen (Betreuung von Reisenden, vor allem jenen in schwierigen Lebenssituationen wie bei Flüchtlingen oder Asylbewerbern) hat mich bislang nie besonders berührt. Umso schöner, wenn sich der Papst die Zeit nimmt, die Arbeit dieser Menschen, die für die Mehrheit so unscheinbar und für die Betroffenen so wichtig ist, durch eine Audienz zu honorieren (was auch andere Begebenheiten und „Skandale“ im Vatikan relativiert).

Also, Ansprache gelesen … und verblüfft die Augen gerieben: An wen ist das gerichtet? An Flughafenseelsorger, katholische Flughafenseelsorger, von denen es weltweit sicher nicht mehr als ein paar Tausend gibt? Warum gibt es davon nicht mehr, dann würden sie auch mehr wahrgenommen und die Relevanz ihrer Aufgabe … aber vor allem: in bestimmter Art sind wir alle Seelsorger! Denn was sind die Kernaussagen des Papstes an diese eingegrenzte Zielgruppe:

Liebe Freunde, seien Sie sich immer deutlich bewusst, dass Sie berufen sind, auf den Flughäfen der Welt die eigentliche Sendung der Kirche zu vergegenwärtigen, nämlich Gott zum Menschen zu tragen und den Menschen zur Begegnung mit Gott zu führen.

[…] In diesem menschlichen und spirituellen Kontext sind Sie berufen, mit neuer Kraft die Frohe Botschaft zu verkünden, mit dem Wort, mit Ihrer Anwesenheit, mit Ihrem Beispiel und mit Ihrem Zeugnis, in dem Bewusstsein, dass die Menschen trotz der Zufälligkeit der Begegnung in ihrem Gegenüber dessen Verbindung mit Gott zu erkennen vermögen und dass oft auch ein kleiner Same in einem aufnahmebereiten Erdreich aufgehen und reiche Frucht bringen kann.

[…]Auch darin ist Ihre Anwesenheit wichtig und wertvoll: Sie ist ein lebendiges Zeugnis eines Gottes, der dem Menschen nahe ist; und sie ist ein Aufruf, gegenüber demjenigen, dem man begegnet, niemals gleichgültig zu sein, sondern ihn hilfsbereit und liebevoll zu behandeln. Ich ermutige Sie, ein leuchtendes Zeichen dieser Liebe Christi zu sein, die frohe Gelassenheit und Frieden bringt.

Das ist die Sendung der Kirche: Jesus Christus, den einzigen Retter der Welt zu verkünden, „eine Aufgabe und Sendung“, die nach den Worten des Dieners Gottes Pauls VI. durch „die umfassenden und tiefgreifenden Veränderungen der augenblicklichen Gesellschaft nur noch dringender“ wird (Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, 14). „Heute spüren wir sogar die dringende Notwendigkeit, mit neuer Kraft und in erneuerter Weise die Evangelisierungstätigkeit zu fördern, in einer Welt, in der die Aufhebung von Grenzen und die neuen Prozesse der Globalisierung die Personen und Völker einander noch stärker annähern, sowohl durch die Entwicklung der Kommunikationsmittel als auch durch die Häufigkeit und Leichtigkeit, mit denen einzelnen und Gruppen ein Ortwechsel ermöglicht wird“ (Botschaft zum Welttag des Migranten und des Flüchtlings 2012).

Wer wollte bestreiten, dass der Papst diese Ansprache, mit ein paar Anpassungen, auch für jeden von uns, die im häufigen Kontakt zu anderen Menschen stehen, hätte halten können. So ist der Auftrag an die Flughafenseelsorger einer, den wir alle erfüllen müssen. Wir sind aufgefordert, unser Umfeld darauf hin zu untersuchen, wo dort Menschen auf die Frohe Botschaft warten (wenn die Suche zu umfangreich werden sollte kann man sich auch die Frage stellen, wer nicht auf diese Botschaft wartet, dann ist man schneller am Ende). Flughafenseelsorger haben es da vermeintlich leichter, weil es ihr expliziter „Beruf“ ist, diese Botschaft im Rahmen ihrer Arbeit zu verkünden. Aber der Evangelisierungsauftrag Jesu gilt uns allen, und nur weil unsere Berufsbezeichnung nicht den Begriff „Seelsorger“ enthält, entbindet uns das nicht von dem Auftrag, in dieser Welt Gesicht und Stimme der Kirche zu sein.

Nehmen wir also doch einfach diesen Beruf des Flughafenseelsorgers als Bild für unseren eigenen Auftrag … und vielleicht sprechen wir einen von ihnen bei unserem nächsten Flug einfach mal an und sagen ihm für seine wichtige Aufgabe unser Gebet zu?! Ich bin sicher, es entwickelt sich daraus ein tiefes Gespräch über den Glauben und unsere Möglichkeiten, ihn weiterzugeben!

Und jetzt wie versprochen noch das Gebet für den Mann (und sein Amt) der solch wunderbaren Ansprachen hält, damit er uns noch lange in seiner Glaubensstärke erhalten bleibt und er sich weiterhin nicht durch die weltlichen Stürme aus der Fassung bringen lässt:

Gebet für den Papst

O Jesus, König und Herr der Kirche, in deiner Gegenwart bekräftige ich, gehorsam und fest an der Seite deines Stellvertreters auf Erden, des Papstes, zu stehen und so den treuen und liebevollen Gehorsam nachzuahmen, mit dem du die Sendung erfülltest, die dir der Vater anvertraut hat. Du hast gewünscht, uns in ihm den sicheren und klaren Weg zu zeigen, dem wir inmitten aller Verwirrung, Unrast und Unruhe folgen müssen. Ich glaube fest, dass du uns durch ihn leitest, lehrst und heiligst und dass wir unter seinem Hirtenstab die wahre Kirche – einig, heilig, katholisch und apostolisch – bilden.

Gewähre mir die Gnade, seine Lehren wie ein treuer Sohn zu lieben, zu leben und zu verbreiten. Wache über sein Leben, erleuchte seinen Verstand, stärke seinen Geist, verteidige ihn gegen alle Verleumdungen und die Bosheit. Bändige die zerstörerischen Winde der Untreue und des Ungehorsams. Gewähre uns, dass deine Kirche um ihn herum einig und standhaft im Glauben und Handeln bleibt und so das Werkzeug deiner Erlösung ist. Amen.

  • teilen 
  • twittern 
  • teilen 
  • teilen 
  • merken 
  • teilen 
  • mitteilen 
Posted in: Allgemein Tagged: Gebet für den Papst, Benedikt XVI, Evangelisierung, Flughafenseelsorger, Frohe Botschaft, Gebet, Papst, Vatileaks

Volltextsuche

Aktuelle Beiträge

  • Abtreibungen in Deutschland: 103.927!
  • Avatar: Auf der Suche nach dem Paradies
  • YouTube: Die Bibel in einem Jahr

Kategoriewolke

Your browser doesn't support the HTML5 CANVAS tag.

  • Glauben
  • Familiensynode
  • Link der Woche
  • Gender Mainstreaming
  • Kirche
  • Politik
  • Heiliges Jahr
  • Lebensrecht
  • Papst Franziskus
  • Familie
  • YouTube
  • Rezensionen
  • Gesellschaft
  • Betrachtung
  • Allgemein
  • Betrachtung am Sonntag
  • Mission Manifest
  • In eigener Sache
  • Libertarismus
  • Fastenzeit

Neueste Kommentare

  • XXX bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Lehrer Lämpel bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Liesl Karlstadt bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategorien

Archiv

Meta

  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.org

Seiten

  • Über mich
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz
  • Andere Seiten
  • Kontakt

Kalender

Juni 2012
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
252627282930  
« Mai   Jul »

Copyright © 2023 PTB - PAPSTTREUERBLOG.

Church WordPress Theme by themehall.com

Scroll Up

    Previous Post

  • Fußball ist unser … was?

    Next Post

  • Was, wenn die Erinnerung die Hölle ist?