Neben der Belastung unseres hart erarbeiteten Gehalts mit einer nur noch als unanständig zu bezeichnenden Steuer- und Abgabenlast, gibt es wohl nur noch eine Gebühr (zukünftig als Haushaltsabgabe besser auch als Steuer subsumiert) die einen noch mehr die Zornesröte ins Gesicht treten lässt: Fernsehgebühren eigentlich eine Zwangsabgabe für den Erhalt eines ausufernden Medienapparates von ARD und Landessendern und ZDF.
Ich würde dieses pay-TV ja sogar gerne bezahlen (naja, gerne, aber wahrscheinlich ist klar, was ich meine) wenn ich dafür Qualitätsinformationen und von mir aus auch unterhaltung geboten bekäme. Warum ich durch den Besitz eines Fernsehers gezwungen sein soll, eine volkstümliche Hitparade mit zu finanzieren, die doch in einem echten Bezahl-Nischensender viel besser aufgehoben wäre, entzieht sich meiner Einsicht, genau so wie diverse Anbiederungen an den Zeitgeist, von Lindenstraße, Verbotene Liebe etc., die allesamt eine politische oder moralische Botschaft in sich tragen, die ich vehement ablehne. Seis drum, immer wenn es um das Thema GEZ-Gebühren geht, wird damit gedroht, dass die Öffentlich-Rechtlichen doch die einzigen Sender sind, die Neutralität der Informationsversorgung in Deutschland gewährleisten, wo doch die Privatsender von Werbeeinnahmen kapitalstarker Unternehmen abhängig seien. Eine Argumentation die sich direkt in ihr Gegenteil verkehrt, wenn man bedenkt, dass ja am Ende nicht die Gebührenzahler (also in dieser Logik das Pendant der werbenden Kundschaft der Sender) das Programm bestimmen sondern politische Gremien in den Häusern der Sendeanstalten.
Und so macht sich also das ZDF mal wieder auf zu einem Tiefpunkt des (Entschuldigung, mir fällt kein besserer Begriff ein) Schweinejournalismus mit seiner tendenziösen Berichterstattung über die Berufung des bisherigen Bischofs von Regensburg, Georg Ludwig Müller zum Präfekten der Glaubenskongregation.
Da wird in den Heute-Nachrichten von einer neue Personalie im Vatikan berichtet, die Aufsehen erregt und Kritik auslöst.
Damit wird ein Mann oberster Glaubenshüter, der als erzkonservativer Hardliner gilt.
Aha, als das gilt er also bei wem eigentlich? Bei mir nicht Bischof Müller bewegt sich exakt auf der Linie der Glaubenslehre der Kirche, steht nicht zurück und prescht nicht vor, ist insofern weder erzkonservativ noch progressiv. Aber die Kombination Glaubenshüter, erzkonservativ und Hardliner soll wohl einen Schauer auf dem Rücken der Zuschauer erzeugen da schickt sich einer an, die Zeichen der Zeit zurückzudrehen?! Dafür spricht auch der Nachsatz:
Die Glaubenskongregation ist wie ihre Vorgängerin, die Inquisition, für die Reinheit der katholischen Lehre zuständig.
Der Satz ist zweifellos richtig, wird er aber an dieser Stelle so positioniert, werden die Literaturkenner direkt hellwach: Illuminati! Der Mann will nicht nur die Zeichen der Zeit in der Kirche zurückdrehen sondern bestimmt gleich die ganze Welt wieder unter die Knute von Papst und Kirch bringen, mit Scheiterhaufen.
So geht das in der sogenannten Berichterstattung der Tagesschau munter weiter, Bischof Müller wird mit den – horribile dictu – Pius-Brüdern in Zusammenang gebracht (die ihn derweil als Häretiker denunzieren, was das ZDF-Team leider nicht recherchiert hat), es wird eine angeblich dubiose Rolle im Missbrauchsskandal kosntruiert, blablabla – wer sich darüber noch weiter aufregen möchte, dem sei der offene Brief des katholischen Publizisten Dr. Andreas Püttmann an den Intendanten des ZDF, Dr. Thomas Bellut empfohlen, der unter kath.net veröffentlicht wurde.
Ziel dieses Blogbeitrags ist es nur, unter Gläubigen wie Ungläubigen dafür zu sensibilisieren, dass es sich bei den Öffentlich-Rechtlichen Sendern mitnichten um neutrale Nachrichtenagenturen handelt, sondern dass man im Ersten und Zweiten durch mehr oder weniger subtile mediale Beeinflussung auf linke und kirchenkritische Politlinie gebracht werden kann (oder soll das wäre aber eine Unterstellung, die ich nicht treffen möchte, obwohl sie naheliegt, weshalb ich auch den treffend mit Mit dem Zweiten hetzt man besser betitelten Beitrag von Josef Bordat in dessen Blog empfehle) mit Wahrheit oder der Neutralität eines Journalisten, der Meldung und persönliche Meinung gefälligst zu trennen hat, hat das jedenfalls nichts zu tun!
Die nächste GEZ-Abbuchung wird mich nur noch mehr schmerzen!
DM
Zitat: „….Müller wird mit den – horribile dictu – Pius-Brüdern in Zusammenang gebracht (die ihn derweil als Häretiker denunzieren, was das ZDF-Team leider nicht recherchiert hat)…“
Ist das eigentlich wirklich „Denunziation“, wenn man auf häretische Aussagen von Erzbischof Müller aus der Vergangenheit hinweist? –> http://pius.info/archiv-news/734-beziehungen_zu_rom/6939-bischof-mueller-und-die-piusbruderschaft-ein-kommentar
Ganz leicht zu recherchieren das Ganze :)
Papsttreuer
In der Tat ist der Hinweis der „Denunziation“ an dieser Stelle wertend im Hinblick auf eine böswillige Unterstellung der Piusbruderschaft. So ein Kommentar passt daher – hier haben Sie Recht – nicht in diesen Blog. Offenbar bestehen dort unterschiedliche Ansichten zwischen der Pius-Bruderschaft (der ich im übrigen durchaus Sympathie entgegen bringe – wie ein Freund mir mal sagte: „Wenn alle auf einen einschlagen, dann muss an dem, was er sagt, was dran sein“) und der katholischen Kirche (wenn die Differenzierung an dieser Stelle mal erlaubt sein darf).
Zum Ausdruck bringen wollte ich damit die durchaus gegensätzlichen Positionen von Pius-Bruderschaft und Bischof Müller, die man verschweigt um eine imagionäre Drohkulisse aufzubauen. Ich hoffe, darauf können wir uns, trotz inhaltlich unterschiedlicher Ansichten, einigen?
Herzliche Grüße und Gottes Segen
Der Papsttreue