8 Comments

  1. Wenn das jüdische Volk unsere älteren Brüder sind wird es bald das Volk CHRISTI
    betroffen sein.Der Antichrist zeigt immer mehr sein wahres Gesicht.
    Wo sind die „wir sind Kirche Katholiken???“jetzt wäre die Zeit zu
    demonstrieren.Es geht hier nicht um Körperverletzung sondern um
    Elternrecht,Volksrecht,Menschenrecht! Jeder Mensch (auch Kinder) hat das Recht
    zu beten. Ich bin der festen überzeugung daß die TAUFE sowie die
    Beschneidung der Bund und das Gebet mit u. zu Gott sind.
    Gelobt sie JESUS CHRISTUS!!!!!!!!!!

  2. „Die Beschneidung gehört im Judentum seit – wenn ich das richtig verstanden habe – etwa 4.000 Jahren zur religiösen Initiation der Jungen. Dazu ist gemäß der Thora die Beschneidung am 8 Tag nach der Geburt vorzunehmen, eine Alternative zur späteren Beschneidung gibt es da nicht ohne weiteres.“

    Es gibt hunderttausende, erwachsene, unbeschnittene, männliche Juden. Wieso sprechen Sie diesen ihr Jüdischsein ab? Das ist eine unverschämte Anmaßung Ihrerseits. Zweitens lassen sich die allerweinigsten von diesen Juden im Alter, in ihrer Mündigkeit beschneiden. Wenn sich also schon der mündige Jude nicht einer solchen Prozedur unterzieht, wieso sollte man sie dann unmündigen Kindern von Juden antun dürfen?

    „Es geht also hier nicht darum, eine archaische Praxis zu verbieten, hier geht es um das Leben des Glaubens als solches. Sollte also die Beschneidung verboten werden, würde das nicht dazu führen, dass verantwortungsvolle jüdische Eltern ihre Jungen nicht beschneiden ließen, sondern würde zunächst mal nur dazu führen, dass die Beschneidung in einem anderen Land – oder noch schlimmer – unter illegalen Umständen und damit vermutlich deutlich zweifelhafteren medizinischen Bedingungen durchgeführt würden.“

    Doch. Außerdem ist das kein Argument. Aus den gleichen Gründen käme nämlich glücklicherweise niemand auf die Idee, rituelle Beschneidung von kleinen Mädchen zu erlauben.

    Verantwortungsvolle jüdische Eltern lassen, davon abgesehen, schon heute ihre Kinder nicht mehr beschneiden. Informieren Sie sich einfach mal über den innerjüdischen Diskurs hierzu.

    „Natürlich ist die Beschneidung ein Eingriff am Körper eines Jungen. Verantwortlich durchgeführt ist dieser Eingriff aber relativ harmlos und wird in ähnlicher Form teilweise sogar aus medizinisch-vorsorgenden Gründen an Kindern vorgenommen.“

    Jedes Jahr sterben in den USA kleine Jungs wegen unnötigen Beschneidungen. Wenn dieses Risiko dem Kindeswohl dienen soll, ist das an Zynismus nicht zu überbieten. Ferner lässt sich diese Argumentation auch auf die Klitorisvorhautentfernung bei Mädchen übertragen.

    „Hier von einer Verletzung des Kindes zu sprechen erscheint schon ziemlich eigenartig.“

    Ab wann ist es eine Verletzung? Muss der ganze Penis ab? Die Vorhaut verfügt über mehr Nervenenden als die Eichel. Ich finde es skandalös, von einer verantwortungsvollen Entfernung einer erogenen Zone zu sprechen und dies nicht als Körperverletzung werten zu wollen.

    „Das Kind wird mit der Beschneidung in die Glaubenswelt aufgenommen und bleibt ohne diese Beschneidung außen vor. Ein im jüdischen Glauben erzogener Junge wird seine Eltern mit Recht fragen, warum sie nicht alles getan haben, damit er dem Glauben gemäß beschnitten wurde!“

    Was ein Schmarren. Ich würde meinen Eltern liebend gerne vorwerfen, dass sie mich christlich erzogen. Und hätten sie mich jüdisch erzogen und mich darum beschnitten, ich wäre umso wütender. Leider kann ich ihnen diesen Vorwurf nicht machen, da ihnen die Bildung fehlt und der soziale Druck ihnen keine anderen Möglichkeiten ließ.

    Überhaupt ist eine Beschneidung Unmündiger ein irreversibler Eingriff in die Religionsfreiheit des Kindes; kann also unmöglich im Sinne des Kindeswohls sein.

    Und der Vergleich mit Impfungen. Ernsthaft? Hier findet eine Abwägung zwischen Kosten und Nutzen statt. Dem beschnittenen Jungen jedoch wird ein religiöses Zeichen eingebrannt, dessen er sich niemals wird entledigen können. Wo ist da der Nutzen außer einer Ignoranz gegenüber der Religionsfreiheit des Einzelnen? Der Vernichtung einer erogenen Zone? Welche religiös motivierten Körperverletzungen soll man anderen Religionsgemeinschaften zugestehen? Schlagen Sie Ihr Kind? Wieso nicht? Die Bibel gebietet das!

    „(es geht hier ja nicht um Genitalverstümmelungen an Mädchen, die auch hierzulande betrieben werden, und die sich nicht unter den Schutz der obigen Argumentation verstecken können)“

    Nicht? Auch eine Entfernung der Klitorisvorhaut ist Genitalverstümmelung. Es ist das Äquivalent zur Zirkumzision. Wieso ist das eine Verstümmelung, das andere aus religionsgründen zu respektierendes Ritual?

    „Wir sind nicht die Hüter des jüdischen Glaubens, wohl aber die Hüter des Glaubens schlechthin und – ganz säkular – auch die Hüter der Freiheit der Religionsausübung!“

    Lesen Sie mal das Grundgesetz zu Ende. Artikel 140 beschneidet diese Freiheit nämlich deutlich.

    • Sehr geehrter Zlatan,
      da Sie sich die Mühe gemacht haben, detailliert zu kommentieren, möchte ich gerne antworten, allerdings nur kurz, denn ich glaube, die meisten Aspekte habe ich in den mittlerweile dreii Artikeln zur Beschneidung schon aufgebracht.

      Zunächst mal: ich spreche keinem Juden das Jüdischsein ab! Als Katholik habe ich mit sogenannten Katholiken, die nicht an die Kirche glauben, schon genug Ärger, da muss ich mich nicht um eine andere, zugegeben für Christen grundlegende, Religion kümmern. Wenn die jüdische Religionspraxis das Aufschieben oder Weglassen des Beschneidungsritus zulassen, dann wäre ja alles in Ordnung – die Diskussion auf jüdischer Seite zeigt aber, dass dem nicht so ist, sondern das die Beschneidung konstitutiv für die Zugehörigkeit zur jüdischen Religion ist. Nicht meine Erfindung, aber ich respektiere diesen theologischen und auf der Bibel basierenden Gedankengang.

      Zu den anderen Ansätzen, die Sie anbringen: ich hatte gehofft, deutlich gemacht zu haben, dass das Thema alles andere als leicht ist. Mich persönlich beschleicht ein ungutes Gefühl, dass nun mit seit 1949 bestehendem Grundgesetz plötzlich ein Landesrichter auf den Gedanken verfällt, eine dreitausend Jahre alte Religionspraxis kollidiere mit dieser Verfassung, mag aber sein, dass wir in Deutschland zwischenzeitlich klüger geworden sind. jedenfalls ist der Fragestellung weder mit einer pauschalen Freigabe aller religiösen Riten beizukommen (in der Tat müsste eine Regelung darstellen, was der Souverän, also das deutsche Volk, zu akzeptieren bereit ist und was nicht), noch mit einem Verbot der jüdischen Beschneidung.

      Noch ein persönliches Wort: es ist schade, dass Sie Ihren Eltern heute ihre christliche Erziehung vorwerfen möchten (schön, dass Sie das nicht tun), aber immerhin haben Sie die Möglichkeit, von Innen heraus sich gegen diesen Glauben zu entscheiden; diese Möglichkeit hätten Sie ohne eine christliche Erziehung nicht, von der ich hoffe, und ich bete für Sie, dass sie eine wirklich christliche war!

      Herzliche Grüße und Gottes Segen
      Der Papsttreue

  3. „überhaupt ist eine Beschneidung Unmündiger ein irreversibler Eingriff in die Religionsfreiheit des Kindes; kann also unmöglich im Sinne des Kindeswohls sein.“

    Das ist falsch. Jude ist man durch eine jüdische Mutter. Die Beschneidung hat damit nichts zu tun, sondern sie ist ein Zeichen des Bundes mit Gott und ein Zeichen der jüdischen Identität. Dass viele nichtjüdische Deutsche Probleme mit ihrer eigenen Identität haben, ist deren Problem. Ich kenne außerdem keine Religion, die Beschnittene nicht aufnimmt. Das Argument ist daher absurd.

    „Verantwortungsvolle jüdische Eltern lassen, davon abgesehen, schon heute ihre Kinder nicht mehr beschneiden“

    Das ist auch nicht so richtig, es gibt einzelne Personen, was das aber als Argument taucht, verstehe ich eh nicht.
    Es gibt auch Christen, die ihre Kinder nicht taufen und trotzdem gehört die Taufe zum Christentum. Genausop gehört die Beschneidung zum Judentum.

    Im Übrigen machen Sie sich mal besser mit der Rechtssprechung vertraut:

    „Nach dem StGB-Standardkommentar des Bundesrichters Thomas Fischer ist es hingegen herrschende Meinung, dass die religiöse Zirkumzision nicht den Straftatbestand der Körperverletzung erfülle.“

    Wenn Sie von einer Körperverletzung ausgehen, muss es die Mehrheit der Juristen nicht entsprechen.

    Und diese immer wieder versuchte Gleichsetzung von Jungen und Mädchenbeschneidung zeigt nur die Unwissenheit, mit der manche durchs Leben ziehen.

    „Dem beschnittenen Jungen jedoch wird ein religiöses Zeichen eingebrannt, dessen er sich niemals wird entledigen können. „

    Auch das zeigt nur Ihre Unwissenheit, denn es gibt schon längst operative Möglichkeiten der Korrektur.

  4. Zu diesem Beitrag sind mir die Kommentierungen ein wenig entglitten – ich bitte Yael um Entschuldigung für Beleidigungen, die ich leider nicht meinen eigenen Maßstäben gemäß moderiert habe! Und danke trotz allem für die erste Klarstellung hinsichtlich der Beschneidungsthematik.
    Der Papsttreue

  5. Finaler Kommentar von mir als Bloginhaber (It’s my party …):

    Eigentlich hatte ich gehofft, nicht moderierend in die Kommentare eingreifen zu müssen. Dennoch, vor allem weil ich weiß, dass das Thema Glauben und Religion ein kritisches ist, habe ich mich entschieden, Kommentare erst durch mich freischalten zu lassen – das mag dem einen oder anderen als „Zensur“ erscheinen; dies hier ist aber ein Blog, und als solcher enthält er im Wesentlichen meine Ansichten zu einem Thema, vergleichbar mit den ausgewiesenen Kommentarspalten einer Tageszeitung, und in gewissem Maße gesteht man mir sicher zu, selbst zu entscheiden, was hier veröffentlicht wird und was nicht (wenn mir jemand das nicht zugesteht, kann ich das auch nicht ändern).

    Was die hier zwischen den Kommentatoren Zlatan und Yael (in meinem Augen) eskalierte Situation angeht, habe ich mich entschieden, die Reißleine zu ziehen und habe alle Kommentare, die in die Richtung dieser Eskalation hindeuteten nachträglich gelöscht). Die letzten Eingänge fand ich Yael gegenüber beleidigend, was mich zu meiner Entschuldigung veranlasst hat. Zu einer Eskalation gehören aber sicher immer zwei und es ist nicht an mir, im Detail zu beurteilen, wer hier wem am meisten auf den Schlips getreten hat. Die Kommentarserie endet auf dieser Seite dort, wo ich glaube, dass die sachlichen Argumente ein Ende gefunden haben. Dass dieses „Ende“ bei dem Beitrag von Yael liegt, ist eher Zufall, ich werde jetzt aber auch nicht aus Proporzgründen weitere Kommentare zulassen. Wenn ich damit den Eindruck erweckt haben sollte, dass nur Zlatan beleidigend geworden sein sollte, bitte ich dies ebenfalls zu entschuldigen; ich habe den Verlauf der Diskussion beobachtet und auf beiden Seiten entsprechendes Potenzial gesehen, weswegen ich auch vergleichsweise radikal gestrichen habe – ändern werde ich das hier nicht mehr und auch keine alten kommentierten Kommentierungen freischalten.

    Das Thema ist „kniffelig“ und ich habe an anderer Stelle bereits darauf hingewiesen, dass ich eine auch öffentliche Eskalation des Themas im anstehenden Gesetzgebungsverfahren befürchte. Dass ich in der Diskussion auf der Seite der „Beschneidungsbefürworter“ (jeder mag sich über den Begriff aufregen, wer diesen Blog liest wird aber wissen, was ich darunter verstehe) stehe, ist sicher kein Geheimnis, trotzdem bin ich weiter bereit, bei betreffenden Einträgen von mir auch kritische Kommentare feizuschalten (wenn auch nicht mehr zu diesem obigen Beitrag).

    Ich hoffe auf Verständnis bei allen Beteiligten, muss aber wohl damit leben, wenn mir dies nicht entgegen gebracht wird. Ich würde mich freuen, die beiden „Kombattanten“ als Leser und Kommentatoren des Blogs zu behalten – vielleicht in beruhigter Stimmung unter anderen Blogbeiträgen, die es sicher auch zu dem Thema noch geben wird.

    Gottes Segen
    Der Papsttreue

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