Die guten Nachrichten zuerst: Kind und Vater sind wohlauf! Die Ehefrau ist wieder zurück und hat sich über den Zustand von Haus, Kind (und Vater) nicht sonderlich beschweren müssen! Und es war eine tolle Vater-Sohn-Zeit!
Und die schlechten Nachrichten? Es gibt keine wenn man davon absieht, dass der Respekt vor dem, was meine Frau die ganze Woche macht, noch mal gewachsen ist!
Es ist ja immer eine Sache, als Vater abends nach Hause zu kommen und vom Kleinen beim Umdrehen des Hausschlüssels mit dem Schlachtruf Papa! empfangen zu werden, mit ihm zu spielen, gemeinsam zu Abend zu essen, ihn vielleicht zu baden und dann ins Bett zu bringen, meist zusammen mit der Frau, ab und zu auch mal alleine, oder rund um die Uhr für ihn da zu sein, ihn zu bespaßen, rechtzeitig ihn auch mal alleine zu lassen wenn er Zeit für sich braucht, bei Wein- oder Wutanfällen festzustellen, ob ihm wirklich etwas wehtut, ob ich helfen soll oder kann, oder was nun gerade die richtige Reaktion sein mag. Man kann so ein Wochenende interessant gestalten (wir waren auf einem Flugplatzfest wo er Segel-, Motor- und Modellflugzeuge beobachten konnte) und gleichzeitig die notwendige Tagesroutine einzuhalten versuchen nur um festzustellen, dass für kleine Kinder die Erinnerung an etwas schönes nicht allzu lange anhält, wenn dann doch etwas dazwischen kommt (wie der vergebliche Versuch eine Plastikdose zu öffnen). Und natürlich: wenn Mama das ganze Wochenende nicht da ist, dann ist etwas anderes und es kann einem als Vater schon mal das Herz zerreißen, wenn der Kleine im Haus auf die Suche nach Mama geht und dann das enttäuschte kleine Gesicht zu sehen wenn er sie nicht findet.
Der eine oder andere mag diesen Artikel mit Argwohn unter dem Stichwort traditionelle Mutter- und Vaterrolle lesen gemeint ist er aber als Wertschätzung für meine Frau und alle Mütter dieser Welt, die ihr Leben für ihre Kinder geben würden, die sich Tag für Tag dafür einsetzen, dass das Haus für die Kinder (und auch für die Väter) ein Heim wird und bleibt. Du machst, Ihr macht einen großartigen Job, der einfach viel zu wenig Wertschätzung erfährt, was ein Grund dafür sein mag, warum man dem hier eventuell vermittelten Rollenmodell kritisch gegenüber steht. Das war jetzt nur ein Wochenende, das ich mit dem Kleinen alleine verbracht habe, aber eines ist klar:
Wer sagt, eine Frau sei nur Mutter, der hat noch nie richtig diese Rolle zu übernehmen versucht!
Sandra Ratsch
Ich denke, ich schreibe im Namen aller Mütter, die diesen Beitrag gerade gelesen haben und denen Du ein zartes und ein klein wenig stolzes Lächeln ins Gesicht gezaubert hast: DANKE.