Es ist nicht mehr lang hin bis zum Marsch für das Leben, der am 22. September um 13:00 Uhr vor dem Berliner Kanzleramt startet. Wie in jedem Jahr geht es wieder um das Recht auf Leben in jeder seiner Phasen. Damit wendet sich dieser Marsch auch gegen Bestrebungen zur weiteren Legalisierung der Sterbehilfe (besser beschrieben im Katechismus unter Euthanasie, den Begriff verwenden die Befürworter nur nicht gerne, weil er noch mehr Autobahn ist als Familie), die in Zukunft alte und kranke Menschen noch mehr unter Druck setzen wird, ihr Leben zu beenden oder beenden zu lassen, um anderen nicht zur Last zu fallen. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass der Schwerpunkt des Marsches eher auf dem Lebensrecht zum Beginn des Lebens, also mit der Zeugung des Kindes liegt.
Und an der Stelle wird es heikel, da das Recht auf Leben des Kindes für manche Menschen im Widerspruch zu ihrem Selbstbestimmungsrecht steht. Dabei möchte ich an dieser Stelle nicht über die Frauen urteilen, die sich nach langem psychischem Kampf, nach Auseinandersetzung mit den Anforderungen, die eine Familie oder der Vater sich zu stellen traut, mit zunehmend schlechtem Gewissen gegen das Kind und für eine Abtreibung entscheiden. Es sollte an dieser Stelle klar sein, dass es in diesem Blog nicht um eine Hexenjagd auf diese Frauen geht.
Wenn aber in unterschiedlichen Medien so getan wird, als sei die Entscheidung dieser Frauen in sich legitim, zu respektieren und genau so gut wie die Entscheidung für ein Kind und gegen den Kindsmord dann ist etwas faul bei den Protagonisten dieser Position. Noch immer, und das wird sich hoffentlich auch so bald nicht ändern, ist die Abtreibung eines ungeborenen Kindes verboten wenn auch nicht strafbewehrt. Dieses Konstrukt ist aber auch eines, dass die Menschen auf die falsche Fährte führen muss: wenn man dafür nicht bestraft wird, dann ist es auch erlaubt diese Botschaft vermittelt unser Staat, weil er sich nicht eindeutig auf die Seite der hilflosesten aller Menschen stellen mag und die Parteien lieber auf Wählerstimmen schielen als der ureigensten Aufgabe, dem Schutz der Bevölkerung, nachzukommen.
Wenn also in diesem Tagen in einem Blog namens Mädchenmannschaft gegen den Marsch für das Leben mobil gemacht wird, indem in einer vollkommenen Umkehrung der Verhältnisse von menschenverachtenden Abtreibungsgegnern gesprochen wird, als ob es bei der Diskussion nicht darum ginge, das Lebensrecht der Kinder zu verneinen (was doch wohl der Gipfel der Menschenverachtung sein muss, dass es noch menschenverachtender werden könnte, dazu fehlt mir die Phantasie) dann muss man den Initiatoren zugute halten: der Staat tut alles, um diese Umkehrung der Wertordnung zu fördern. Jeder, wirklich jeder Politiker, der sich nicht gegen Abtreibung einsetzt, der sich nicht für ein konsequentes Verbot einsetzt, befördert den Gedanken, dass die Priorität der kleinen Menschen am hinteren Ende ihrer Werteskala rangiert. Sie sind die eigentlichen Verbrecher, die bestraft gehören, nicht die Frauen, auf die der Druck aufgrund der Quasi-Legalisierung der Abtreibung noch zunimmt, diese auch durchzuführen.
Auch der Blog no218nofundis stößt ins gleiche Horn wie Mädchenmannschaft: man propagiert ein Recht auf Abtreibung und malt eine Drohkulisse von fundamentalistischen Christen, die ihr Selbstbestimmungsrecht beschneiden wollen. Wie weit weg von jeder Moral muss man sein, wenn man in diesem Zusammenhang die Rechte von Frauen, Lesben und Transgender in einem Atemzug von den Christen bedroht sieht? Aber auch hier: das ist nur das (vorläufige) Ende der Fahnenstange. Wenn seitens der Politik ernsthaft nicht nur darüber diskutiert wird, ob homosexuelle und andere ähnlich gelagerte Lebensgemeinschaften gefördert werden sollen, sondern man dabei auch noch den Ansatz verfolgt, diese Beziehungen auch noch als Ehe zu bezeichnen, dann muss man sich nicht wundern, das am Ende jedes vom Naturrecht abweichende Verhalten als normal und schützenswert betrachtet wird.
Auch wenn die Betroffenen dies vielleicht nicht hören oder wahrhaben wollen, der Marsch für das Leben ist genau das: ein Marsch für das Lebensrecht ungeborener und auch geborener Menschen. Dieses Lebensrecht findet seine Einschränkung nicht in der vermeintlichen Selbstverwirklichung der Eltern nebenbei sowohl der Mütter als auch der Väter, wobei letztere in diesem traurigen Spiel oft die niedrigste und brutalste Rolle spielen – das Lebensrecht jedes Menschen ist in unserer Gesellschaft, egal ob aus christlicher oder historischer Prägung, bewusst unbegrenzt, egal ob es dem einen oder anderen passt oder nicht.
Aber es hilft nichts, als Abtreibungsgegner steht man jedenfalls im Moment auf verlorenen Posten: von den Medien mit Missachtung gestraft oder als fundamentalistische Dunkelchristen gebrandmarkt, von der Politik gescheut wie der Teufel das Weihwasser (passendes Bild in dem Zusammenhang) und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung günstigstenfalls als Meinung unter vielen abgehakt. So wird auch der diesjährige Marsch für das Leben wieder in den Medien unter ferne liefen vermerkt werden. Umso unverständlicher der Furor, den die Gegner des Lebens umtreibt da hat man als Christ nur eine Erklärung, die mit dem Aufschrei des Gewissens zusammenhängt. Noch deutlicher wird durch die Gegenreaktionen aber, wie wichtig Demonstrationen wie der Marsch für das Leben sind die Gegenwehr zeigt, wie richtig wir in unserer Einschätzung liegen.
Wichtig ist dabei aber, dass Lebensrechtler dabei das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren: Wir marschieren in einem Schweigemarsch für das Lebensrecht, nicht gegen Frauen, die abgetrieben haben oder abtreiben wollen. Wir marschieren in einem Schweigemarsch für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch das Recht hat, zu leben, ein gottgegebenes Recht, das einem kein Mensch streitig machen kann, und nicht gegen die Gegendemonstranten, die uns auch in diesem Jahr wieder unflätigst beschimpfen werden. Wir marschieren in dieser Hinsicht nicht mal gegen Politiker, die die menschenverachtende Abtreibungspraktiken stützen (und sei es durch Stillschweigen) sondern für ein Bekenntnis zum Lebensrecht, das derartige Praktiken von vorneherein ausschließt, für Bedingungen in unserer Gesellschaft, die es Frauen auch unter widrigen Umständen erlaubt, ihre Kinder zu bekommen! Für diese Gesellschaft marschieren wir an diesem Tag und beten immer wieder dafür, dass unser Einsatz nicht ganz umsonst sein wird. Und wir sollten uns bei allen Anfeindungen auch nicht davon abhalten lassen, für die Gegendemonstranten zu beten, dass sie den Weg zurück zu Gott finden können, und dabei von Menschen unterstützt werden, die sie nicht verurteilen sondern das große Potenzial in ihnen zu wecken, das Gott ihnen geschenkt hat ihnen wie jedem Menschen, geboren oder ungeboren!
Anonymous
Obwohl ich nicht ängstlich bin ist doch diese Mädchenmannschaft erschreckend.
Es gibt schon landge keinen Tag mehr wo ich n. icht an dir vielen gemordeten Kinder denke.ÇRISTUS ist überzeitllich aber ich bete trotzdem
HERR KOMMM – aber bitte schnell.