Nein, kein weiterer Artikel zum Libertarismus, auch keiner über Kirchensteuer diesmal geht es darum, was Geld aus Menschen und von Menschen geleitete Institutionen und Unternehmen macht. Geld zu haben, mehr noch Geld haben zu wollen, Geld nicht mehr hergeben zu wollen das hat seinen Preis! Man kann nur einem Herrn dienen, Gott oder dem Mammon. Das wusste Christus, das wussten und wissen gläubige Christen und das sollten auch die Hirten der Kirche wissen, die ihre Finger nicht vom Tollhaus Weltbild lassen wollen. Ah, ich höre das Seufzen der Leser, da gehts lang.
Dabei ist es heute nur ein kleines Kapitel in dieser unseligen Geschichte und ich hoffe, doch bald mal zu erleben, wie sich die deutschen Bischöfe, die ich in den vergangenen Tagen in meinen Beiträgen mit Samthandschuhen angefasst habe, endlich zu dem skandalösen Geschäftsgebaren äußern. Ich hatte in meinem verschwundenen Brief bereits darauf hingewiesen, dass ich Erzbischof Dr. Robert Zollitsch vor mehr als zwei Monaten ein Schreiben habe zukommen lassen, in dem ich ihm meine Sorge um das Vorgehen bei Weltbild und den Gewissenskonflikt, in den uns Katholiken die verantwortlichen Bischöfe mit diesem Thema bringen zum Ausdruck gebracht habe. Eine Antwort habe ich nicht bekommen und ich frage mich, ob es nur meine gekränkte Eitelkeit ist, wenn ich meine, dass der oberste Bischof Deutschlands sein Sekretariat doch zumindest mit einer Eingangsbestätigung hätte beauftragen können?
Und nachdem man also den Sado-Maso-Thriller Shades of Grex lieber nicht aus dem Programm nehmen wollte, dafür zu Recht aber ein sogenanntes Aufklärungsbuch, dass sich in nicht katholischer Weise mit den Themen Verhütung und Abtreibung beschäftigt, aus dem Verkauf gestrichen hat, nachdem man also damals schon nachgewiesen hat, dass man sehr wohl in der Lage ist, zu steuern, was man verkauft und offenbar der Mammon in diesem Fall mehr zählte als das Gewissen der Gläubigen, hat man nun das sogenannte Enthüllungsbuch Seine Heiligkeit von Gianluigi Nuzzi, aus dem Programm gestrichen. Das Buch enthält Dokumente, die im Rahmen der Vatileaks-Affäre aus dem Vatikan und teilweise vom Schreibtisch des Papstes direkt gestohlen wurden. Auszüge aus dem Buch waren in verschiedenen Medien bereits zu lesen und für Voyeure innerhalb und außerhalb der Kirche ist das sicher interessant, den Glauben bringt es dagegen weder weiter noch ins Wanken, weniger jedenfalls sicher als der Esoterikschund, den Weltbild in seinen Geschäften und online verscherbelt.
Aaaaaber, wie kath.net schreibt:
Im Unterschied zum italienischen Original enthält das Buch auch einige Akten zur kircheninternen Debatte um Weltbild, in die der Vatikan involviert war.
Dass der Vatikan, dass der Papst das Vorgehen der deutschen Bischöfe in der Causa Weltbild nicht gutheißt ist schon lange kein Geheimnis mehr, wenn das aber natürlich nun tatsächlich quasi-offiziellen Charakter bekommt, dann sieht man sich im Hause des Verlags wohl genötigt einzuschreiten. Die entsprechenden Texte aus dem Buch kann man im Internet suchen und wird schnell fündig, daher werde ich hier diese nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Passagen nicht veröffentlichen.
Bewiesen hat der Weltbildverlag und mit ihm seine Eigentümer, die noch immer zaudern durchzugreifen aber erneut, dass er erstens in der Lage ist, sein Programm zu scannen und unliebsame Literatur auszusteuern und das sich das Kriterium der Unliebsamkeit daran fest macht, was kein Geld bringt und dem eigenen Ruf eventuell schaden könnte.
Shades of Grey Gefährliche Liebe, der zweite Band des Erotikthrillers nach Geheimes Verlangen ist seit August auch bei Weltbild zu bestellen, wieder mit dem Warnhinweis des Verlags, dass man das Buch eigentlich lieber nicht verkaufen will verlogenes Geschwurbel! Jeder Verantwortlich hierfür sollte sich schämen und falls er es trägt überprüfen, ob er sein Priestergewand nicht lieber an den Nagel hängen sollte?!
Cinderella01
Das Nuzzi-Buch verkauft sich nicht – nicht nur bei Weltbild, sonder auch bei Amazon ist nicht mal in den Top 100 der Verkaufsliste. Ein wahrer Flop also. Erschwerend kam noch hinzu, dass nicht nur die INhalte bereits bekannt waren, sondern auch dass das Buch gleichzeitig mit dem von den Medien gehypten Buch von Bettina Wulff veröffentlicht wurde. Da ging das Nuzzi-Buch (Gott sei Dank) komplett unter.