oder isch dös koi Hidler?
Mit Plagiaten kennt sich der Kunstsachverständige Dr. Fritz Knobel aus, erstellt er sie doch selbst! Umso mehr ist er erstaunt, dass der Kunstsachverständige des Führers und Menschen, Adolf Hitler die Echtheit des von ihm selbst angefertigten Nacktbildes von Eva Braun als aller-, allerechtester Hitler bestätigt.
Wer die Persiflage zu den Hitlertagebüchern im Film Schtonk! nicht gesehen hat, wird sich vermutlich fragen, ob der Autor dieses Blogs sie jetzt noch alle beisammen hat. Wer aber die Szene kennt, in der die Ehefrau des schwäbischen Nähmaschinenfabrikanten und Altnazis Lentz, auf die Auskunft besteht, ob dieses Bild nun a Hidler oder koi Hidler isch, fühlt sich unversehens in diesen Tagen in genau jenes Bild versetzt: hat Frau Schavan jetzt in ihrer Doktorarbeit unsauber gearbeitet, plagiiert, wie das heute so schön heißt, oder nicht?
Ganz ehrlich: ich mag Frau Schavan nicht, was sie als Bildungsministerin zu verantworten hat, spottet jeder Beschreibung, sie ist womöglich noch vor Ursula von der Leyen, weil wesentlich mehr im Hintergrund agierend eine der gefährlichsten Frauen im Umfeld der Bundeskanzlerin. Aber eine Abneigung gegen die Politik von Frau Schavan sollte doch nicht dazu führen, dass deren Doktorarbeit anhand stilistischer Gegebenheiten in den Schmutz gezogen wird.
Wenn ich den Gutachter richtig verstanden habe, stört er sich an Fehlern in der Art der Quellenzitierung, beweist aber kein bewusstes, mit Täuschungsabsicht vorgenommenes Kopieren fremden geistigen Eigentums. Die Zeit beschreibt das Vorgehen dann so:
Er (der Gutachter) sucht nach dem System, das die Fehler generiert und findet „eine gewisse Systematik“. Diese sei als „Ergebnis einer plagiierenden Vorgehensweise“ erklärbar und ein „das Profil der Dissertation wesentlich mit prägendes Element“. Im Verweis auf den umfangreichen Teil 2 der Arbeit, in dem die übergroße Zahl der „Regelwidrigkeiten“ zu finden ist, sei deshalb auch eine „weitgehende oder auch vollständige Abhängigkeit von Leistungen anderer“ zu konstatieren, so dass also so darf man wohl diesen Hinweis konkretisieren nach Meinung des Gutachters offenbar plagiiert werden musste, weil der Autorin zu ihrem Thema selbst nichts eingefallen sei.
Nun kann es ja sein, dass es Indizien für eine Fälschungsabsicht in einer Arbeit geben kann, es kann auch sein, dass es Indizien für Plagiatsarbeiten gibt, aber diese stilistischen Eigenarten der Arbeit, die darauf hinweisen, sind eben kein Beweis. Was es braucht, so meine Einschätzung, sind doch konkrete Stellen, in denen Frau Schavan ohne Nennung des Originalautors Texte anderer Arbeiten übernommen hat? Offenbar gibt es sie aber nicht, und so bleibt lediglich ein unbewiesener Verdacht was aber natürlich die Dauerempörte Studienabbrecherin Claudia Roth und andere Politiker der Opposition nicht hindert, Frau Schavan den Rücktritt nahezulegen.
Fazit: nicht jeder, der seine Doktorarbeit stilistisch unbeholfen geschrieben hat, ist schon ein Konrad Kujau, Journalisten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren und Politiker sind eine Zunft von überwiegend widerlichen Neidern, die jede noch so geringe Möglichkeit nutzen, dem Gegner ans Bein zu pinkeln solche Leute möchte ich nicht in meiner Nähe haben, geschweige denn, dass sie uns regieren sollten!
Petra Honekamp
…das ist doch ein „F“ und kein „A“! Und Fritze Hitler hat er ja wohl nicht geheissen…