Nach dem Rückblick im letzten Beitrag jetzt mal der Versuch eines Vorausblicks: was steht uns 2013 alles bevor oder ist da nur der Wunsch der Vater des Gedanken? Hier anstehende Pressemitteilungen
Jahr des Glaubens (1) Die deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer Frühjahrskonferenz einstimmig dazu aufgerufen, der Kirche, dem Papst und dem Katechismus in allen Punkten, ausnahmslos zu folgen. Es könne nicht angehen, dass man die Lehraussagen der Kirche immer wieder dem Zeitgeist anzupassen versuche. Wir müssen, ganz im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils, vielleicht neue Wege suchen, die Wahrheit zu verkünden, werden aber nicht ein Jota davon abweichen. ergänzte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch in der Pressekonferenz. Er selbst sei in vielen Fragen in dieser Hinsicht sicher auch missverstanden worden. Natürlich müsse man beispielsweise in der Ehevorbereitung, Ehebegleitung und auch in der Geschiedenenpastorlal Wege suchen, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, es sei aber völlig ausgeschlossen, wiederverheiratete Geschiedene zur Eucharistie zuzulassen. In seinen Beratungen mit dem Kölner Kardinal Meisner seien sich beide in der Auslegung des Evangeliums einig gewesen, dass es für jeden Sünder einen Weg der Umkehr, aber keinen Weg zu Christus für diejenigen gebe, die die Wahrheit billiger machen wollten.
Jahr des Glaubens (2) Der bislang als Kirchenkritiker aufgetretene Theologe Hans Küng hat sich angesichts des 2012 begonnen Jahres des Glaubens für ein unaufgeregtes Aufeinanderzugehen von offiziellen katholischen Kirchenstellen und kritischen Vereinigungen wie Wir sind Kirche oder Kirche von unten ausgesprochen. Er betonte, dass er sicher auch selbst durch polemische Äußerungen viel Porzellan zerschlagen habe. Der Presse gegenüber äußerte er sich wie folgt: Wissen Sie, wenn man als früher einmal anerkannter Theologe von Zeitungen wie der Süddeutschen Zeitung hofiert wird, dann schmeichelt das natürlich dem Ego. Da kann es schon vorkommen, dass man sich zu Aussagen hinreißen lässt, die nicht unserer Kirche dienen. Hierfür muss ich Verantwortung übernehmen und würde mich freuen, von Papst Benedikt und katholischen Theologen wieder als Gesprächspartner akzeptiert zu werden. Meine notwendigen Schritte dazu, dazu gehören vor allem die Zurücknahme aller meiner von der Kirche zu beanstandenden Aussagen und mein vollständiges Bekenntnis zu Kirche und Katechismus, werde ich sicher tun. Er rief Vertreter von kirchenkritischen Organisationen ebenfalls auf, ihre Positionen zu überdenken: Theologisch sind die Positionen der diversen Initiativen nicht zu verantworten. Erzbischof Zollitsch ließ in einer kurzen Stellungnahme vernehmen, dass er mit Papst Benedikt im Gespräch sei und man auch einem heimkehrenden Schaf die Tore offenhalten werde.
Ökumene Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, hat die katholische Bischofskonferenz um Überprüfung der Fragestellung gebeten, unter welchen Bedingungen den evangelischen Landeskirchen ein Beitritt in die katholische Kirche gewährt werden könne. Die Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017 wies in einer kurzen Pressemitteilung darauf hin, dass es sich bei der durch die von Martin Luther angestoßene Kirchenspaltung um einen tragischen Fehler der Geschichte handle, den man angesichts der Vorbereitungen auf das Jahr 2017 korrigieren wolle. Luther und in der Folge viele weitere evangelische Theologen hätten ihre zu ihrer Zeit in Teilen berechtigten Kritik an der Kirche deutlich überzogen und so einen Bruch in der Theologie provoziert, der nur durch eine Rückkehr in den Schoß der einzigen wahren Kirche, wie sie von Jesus Christus gegründet wurde, zu heilen sei. Käßmann zeigte sich zuversichtlich, dass die Wiedereingliederung der evangelischen Landeskirchen bis zum sogenannten Jubiläumsjahr 2017 abgeschlossen sein könnte. In gleicher Weise äußerte sich auch der jetzige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Präses Nikolaus Schneider, der sich einen nicht nur symbolischen Bußakt in der Form vorstellen könne, bei dem die evangelischen Bischöfe 2017 zu Fuß nach Rom pilgern. Unabhängig davon sei man übereingekommen, die bisherige Begrifflichkeit Jubiläumsjahr nicht mehr zu verwenden und eine passendere Formulierung wie Gedenkjahr in die entsprechenden Dokumente aufzunehmen. Der Ernst der Angelegenheit der Kirchenspaltung mache diesen Kurswechsel notwendig.
CDU Die CDU-Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel verordnet ihrer Partei eine Rosskur: Machterhalt ist nicht das Hauptziel der Politik sondern die Gestaltung der Gesellschaft mit Argumenten nach eigenen Überzeugungen wird die Kanzlerin zitiert. Vor diesem Hintergrund wolle man angesichts des in der Vergangenheit vernachlässigten C im Parteinamen den engeren Kontakt mit den Kirchen suchen: Kirche und Staat sind aus guten Gründen getrennt, aber wir handelten fahrlässig, wenn wir kirchliche Positionen, die einen Großteil auch unserer Stammwählerschaft nahestehen, nicht in unser Parteiprogramm und in die Regierungsarbeit integrieren. Avancen linker und grüner Parteien für eine Zusammenarbeit nach der Bundestagswahl erteilte Merkel eine Abfuhr: Menschenverachtende und freiheitseinschränkende Politik ist mit der CDU als christlicher Partei nicht zu machen!
Politik/Korruption Bund und Länder einigten sich nach einer nächtlichen Marathonsitzung überraschend auf eine Auflösung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Wie ein Sprecher des Bundesrates erklärte, sei man von den Protesten gegen die von allen Haushalten zu entrichtenden Zwangsgebühren für die Vielzahl der Sender von ARD und ZDF überrascht worden und wolle nun die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Wörtlich heißt es in einer Presseaussendung: Wenn Steuergelder so offensichtlich am Willen des Volkes vorbei verschwendet werden, ist die Politik gefordert, Abhilfe zu schaffen. Geplant ist eine Privatisierung der Sender, deren inhaltliche Abdeckung ggf. in einem oder mehreren Bezahl- oder Abonnementsendern weitergeführt werden könnten. Nach jetzigem Stand müsse man davon ausgehen, dass für die Kerninhalte des bisher öffentlich-rechtlichen Rundfunks wie Nachrichten und politische Berichterstattung ein ausreichender Markt für einen oder zwei Sender bestehe. Ebenfalls einzelne Spartenkanäle ließen sich sicher auf diese Art und Weise finanzieren. Ob Sport- und Entertainmentangebote beibehalten werden sollen, sei eine marktwirtschaftliche Entscheidung, die man nicht über Steuergelder präjudizieren wolle, so hieß es aus Kreisen des Bundesrates.
USA Der wiedergewählte Präsident Obama sieht sich derzeit nicht nur von republikanischen Abgeordneten in Senat und Repräsentantenhaus unter Druck gesetzt, auch demokratische Politiker verweigern ihm zunehmend die Gefolgschaft. Führende Politiker aus dem demokratischen Spektrum bemängeln ganz allgemein moralische Integrität und mahnen eine nachvollziehbar an freiheitlichen Grundsätzen orientierte Politik an. Über Amokläufe Tränen zu vergießen und auf der anderen Seite tausende ungeborener Kinder durch Abtreibung sogenannten Familienplanungsorganisationen dem heimtückischen Mord zu überlassen sei auf keinen Fall mit dem american way vereinbar. Wir sind ein Land der Freiheit und der Verantwortung, diese Verantwortung bezieht sich auch und vor allem auf diejenigen, die sich nicht wehren können heißt es in einer Pressemitteilung der Demokratischen Partei. Präsident Obama kündigte an, die entsprechenden, von ihm lancierten Gesetze kurzfristig zu überprüfen und sich hierzu vor allem auch mit Vertretern der katholischen Kirchen zusammenzusetzen. Die Freiheit der Kinder muss in unserem Land auch wieder die Möglichkeit zum Leben für das ungeborene Leben beinhalten bekräftige er in einer bewegenden Rede, in der er die Streichung von Mitteln für Abtreibungsorganisationen ankündigte. Diese Gelder seien in Pro-Life-Organisationen viel besser und vor allem gottgemäßer verwandt.
Huch, der Wecker klingelt schade