PTB - PAPSTTREUERBLOG
  • Home
  • Über mich
  • Kontakt
  • Andere Seiten
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz

Alle sind willkommen!

26. April 2013 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
Print Friendly, PDF & Email

Wo ich gerade einen Beitrag zum Lebensschutz eines amerikanischen Kardinals aufgegriffen habe – keine Ahnung, ob es auch in den USA Bischöfe gibt, an deren katholischer Grundüberzeugung Zweifel angebracht sind, die sind dann aber jedenfalls in Deutschland kaum hörbar. Ein weiterer, neben Kardinal Burke ebenfalls im letzten Konklave als „Papabile“ gehandelter Kardinal ist der New Yorker Timothy Kardinal Dolan. Neben einer unverbrüchlichen Treue zu Christus und seiner Kirche scheut der sich ebenso wenig klare Worte zu finden – und die auch regelmäßig in einem eigenen Blog „The Gospel in the Digital Age“ zu veröffentlichen.

Gerade hat er dort wieder ein Kleinod hinterlassen, dass deutlich macht, dass es eigentlich gar nicht so schwierig ist, die Position der Kirche zu Glaubensfragen und ihrer Befolgung zu beschreiben. Er vergleicht das mit einer Anekdote aus seiner Kindheit, in der einem Freund von ihm gerne von seinen (Dolans) Eltern erlaubt wird, bei ihnen zu Hause zu essen – die aber darauf bestehen, dass auch er sich vor dem Essen die Hände wäscht. Die Botschaft: Du bist in unserem Haus natürlich gerne willkommen, aber es gibt ein paar Regeln, sehr natürliche Erwartungen, die dabei einzuhalten sind – hier eben die Hände vor dem Essen zu waschen.

Genau so, so erläutert Dolan, sieht es die katholische Kirche: Alle sind willkommen!

But, welcome to what? To a community that will love and respect you, but which has rather clear expectations defining it, revealed by God in the Bible, through His Son, Jesus, instilled in the human heart, and taught by His Church.

Aber wozu willkommen? Zu einer Gemeinschaft die einen liebt und respektiert, die aber auch klare Erwartungshaltungen hat, die dieser Gemeinschaft zugrunde liegen, offenbart von Gott in der Bibel, durch seinen Sohn Jesus, eingegeben in das menschliche Herz und gelehrt von der Kirche.

Zwischen dem Willkommen und den Erwartungen können offensichtlich Differenzen liegen, wenn der willkommen geheißene diese nicht erfüllen möchte, das heißt ein Leben (in Teilen) außerhalb der Gnade Gottes zu verbringen. Die Reaktion der Kirche muss dann ganz klar sein:

We love and respect everyone . . . but that doesn’t necessarily mean we love and respect their actions.
Who a person is? We love and respect him or her . . .
What a person does? Truth may require that we tell the person we love that such actions are not consonant with what God has revealed.
We can never judge a person . . . but, we can judge a person’s actions.

Wir lieben und respektieren jeden … aber das heißt nicht zwingend, dass wir auch ihr Handeln lieben und respektieren.
Wer immer ein Mensch ist? Wir lieben und respektieren ihn oder sie …
Was eine Person tut? Die Wahrheit kann es erforderlich machen, dass wir dem Menschen, den wir lieben, sagen, dass sein Tun nicht mit dem übereinstimmt, was Gott offenbart hat.

Die Geschichte der Ehebrecherin, die gesteinigt werden soll, endet genau mit diesen Worten Jesu: „Auch ich verurteile dich nicht. Nun geh und sündige nicht mehr“ – oder wie es prägnanter auch Kardinal Dolan formuliert: „Hate the sin; love the sinner – Hasse die Sünde, liebe den Sünder“.

Und von diesen Sünden gibt es auch unter Gläubigen ausreichend, und wer ist schon – außer Jesus und seiner Mutter – frei davon? Die Kirche heißt daher wirklich alle willkommen – wie sie Kardinal Dolan aufführt: Alkoholiker, prominente Manager, junge verliebte Paare, Frauen die abgetrieben haben und die Väter der abgetriebenen Kinder, Homosexuelle, Reiche – aber sie sollte ihnen auch – in Liebe – klar zu machen versuchen, dass Teile ihres (möglichen) Lebensstils (Alkoholmissbrauch, Ausbeutung von Arbeitern, Zusammenleben vor der Hochzeit, eine Abtreibung, gelebte Homosexualität, mangelnde Freigiebigkeit) im Widerspruch stehen zur göttlichen Wahrheit:

We are part of a Church where, yes, all are welcome, but, no, not a Church of anything goes.

Wir sind Teil einer Kirche in der wirklich, alle willkommen sind, aber nicht einer Kirche, die alles durchgehen lässt.

Das alles ist eigentlich – so sollte man meinen – keine Raketentechnik, es braucht keinen besonderen theologischen Sachverstand um zu verstehen, dass Gemeinschaften, eine Glaubensgemeinschaft sowieso und die katholische Kirche im Besonderen, zwar aufgefordert ist, jeden willkommen zu heißen, sie aber genau so aufgefordert ist, für das Seelenheil der Menschen, auch im Widerspruch zu ihren eigenen, möglicherweise gottfernen Vorstellungen und Verhaltensweisen, Sorge zu tragen. Das ist ein Spagat, den die Kirche, wir alle, besonders auch die Priester und Bischöfe gehen müssen – was aber eben genau ihr Auftrag ist. Dolan schreibt dazu:

Remember last Sunday’s moving gospel of Jesus, the Good Shepherd? An effective pastor cherishes, protects, feeds, and leads his flock, while welcoming his sheep into the fold. But . . . he will not let them wander off and do whatever or go wherever the sheep might want to go. His duty is to bring them back and rescue them from danger.

This shepherd is still trying to learn how to be like that, to love all without ever compromising the truth.

Erinnern wir uns an das Evangelium vom vergangenen Sonntag über Jesus den “guten Hirten”. Ein guter Hirte pflegt, schützt, füttert, führt seine Herde und heißt seine Schafe im Stall willkommen. Aber — er wird sie nicht ausbrechen und sie tun lassen oder dahin gehen lassen wo immer sie wollen. Es ist seine Pflicht, sie zurück zu bringen und sie vor Gefahren zu retten.

Dieser Hirte (Anm.: Dolan selbst) versucht immer noch zu lernen, wie man so wird: alles zu lieben ohne Kompromisse bei der Wahrheit zu machen.

Gerade der letzte Satz zeichnet eben den guten Hirten aus: den Spagat zwischen Wahrheit und Liebe zu erkennen und ihn zu lösen versuchen. So zu sein setzt aber genau voraus, die Wahrheit zu kennen und sich nicht zu scheuen, sie – in aller Lieben den Menschen gegenüber – auch zu benennen. Das ist eine Herausforderung für uns alle, in besonderem Maße aber sicher für die Priester und Bischöfe, für die es sicher eine menschliche Versuchung ist, doch Kompromisse zu machen. Beten wir also für sie, dass sie standhaft bleiben: weiterhin alle lieben und willkommen heißen und Garanten für die von Gott offenbarte Wahrheit sind.

(Der gesamte lesenswerte Beitrag von Kardinal Dolan findet sich hier)

  • teilen 
  • twittern 
  • teilen 
  • teilen 
  • merken 
  • teilen 
  • mitteilen 
Posted in: Allgemein Tagged: Bischof, Hirte, Kirche, Timothy Dolan, Wahrheit

Volltextsuche

Aktuelle Beiträge

  • Abtreibungen in Deutschland: 103.927!
  • Avatar: Auf der Suche nach dem Paradies
  • YouTube: Die Bibel in einem Jahr

Kategoriewolke

Your browser doesn't support the HTML5 CANVAS tag.

  • Familiensynode
  • Papst Franziskus
  • Libertarismus
  • Gesellschaft
  • Familie
  • YouTube
  • In eigener Sache
  • Politik
  • Heiliges Jahr
  • Gender Mainstreaming
  • Betrachtung
  • Lebensrecht
  • Glauben
  • Fastenzeit
  • Betrachtung am Sonntag
  • Kirche
  • Allgemein
  • Mission Manifest
  • Rezensionen
  • Link der Woche

Neueste Kommentare

  • XXX bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Lehrer Lämpel bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Liesl Karlstadt bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategorien

Archiv

Meta

  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.org

Seiten

  • Über mich
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz
  • Andere Seiten
  • Kontakt

Kalender

April 2013
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  
« Mrz   Mai »

Copyright © 2023 PTB - PAPSTTREUERBLOG.

Church WordPress Theme by themehall.com

Scroll Up

    Previous Post

  • Lebensrecht – Es braucht Zeugnisgeber und klare Worte

    Next Post

  • Klare Kante geht anders