Der Mai ist gekommen, die Grünen schlagen aus so möchte man als Nordrheinwestfale (genauer: in Westfalen geborener Wahlrheinländer) am morgigen 1. Mai formulieren. Man muss vielleicht all diejenigen warnen, die diesen Blog aus einem liberaleren Ausland oder Bundesland lesen: ihr Glaube an die Vernunft von Politikern, zumindest an den guten Willen, eine gesellschaftlich akzeptable Lösung für (echte oder hypothetische) Probleme zu finden, wird stark erschüttert werden!
Wenn Sie ab morgen in NRW in einem Restaurant oder einer Kneipe jemanden eine Zigarette anzünden sehen, egal ob in einem Raucherbereich oder auch in einem separat eingerichteten Raucherraum, können Sie den Wirt beim Ordnungsamt verpfeifen der muss nämlich dafür Sorge tragen, dass in seiner Kneipe nicht mehr geraucht wird!
Wenn Sie ab morgen in NRW eine Raucherlounge suchen, in der sie unter Gleichgesinnten zum Beispiel eine gute Cigarre rauchen wollen, dabei ein schönes Glas Wein, einen Whisky oder einen Portwein unter Betreuung durch einen unaufdringlichen Service genießen wollen, dann müssen sie sich in ein anderes Bundesland aufmachen oder so hat die BILD als Alternative recherchiert einen Friseursalon oder ein Bordell aufsuchen, in denen das absolute Rauchverbot offenbar nicht gilt.
Wirte, die aus Rücksicht auf nichtrauchende Gäste separate Räumlichkeiten, Abluftanlagen etc. eingerichtet haben sie stehen vor den Scherben ihrer Investition. Ein Wirt, vielleicht Eigentümer des Hauses in dem sich die Kneipe befindet, darf nicht mal sich selbst eine Zigarette hinter der Theke anzünden und muss dafür sorgen, dass seine Gäste das auch nicht tun. Cigarrengenießer, die sich unter anderen Cigarrengenießern in einer extra dafür eingerichteten Cigarrenlounge treffen, in der Cigarrenraucher arbeiten, alle volljährig und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte, niemand gezwungen, keine Kinder, Nichtraucher, Astmatiker oder Allergiker, die sich durch den Rauch gestört fühlen könnten selbst diese Konstellation, von der es in NRW einige gibt (Besucher der Veranstaltungsreihe „Glauben Sie (nicht) alles!“ wissen das), ist zukünftig nicht mehr erlaubt.
Die Ökoextremisten der Grünen haben zugeschlagen! Zugegeben, sie haben mit offenen Karten gespielt und das im letzten Landtagswahlkampf bereits gefordert und die SPD, die ohne die Grünen in NRW nicht regieren kann, hatte keinen Anlass gesehen, sich bei diesem Thema durchzusetzen: das Rauchverbot, dass bislang mit einigen Ausnahmeregelungen galt, das den Anforderungen des Schutzes von Nichtrauchern durchaus entsprochen hatte (wenn das denn der Grund für die Gesetzgebung gewesen wäre), wurde soweit verschärft, dass es beinahe keine Ausnahmen mehr gibt, jedenfalls nicht für Restaurants oder Kneipen (einschränkend muss man sagen: … die sich an die Gesetze halten! Wer daraus einen Aufruf zum zivilen Ungehorsam liest könnte durchaus richtig liegen) alle anderen Etablissements eignen sich eher weniger für den Genussraucher. Barbara Steffens, ihres Zeichens grüne Gesundheitsministerin in NRW und damit selbsternannte Verteidigerin der Volksgesundheit, ist da ist sie in ihrer Partei nicht alleine die Freiheit der anderen Menschen, die nicht ihrer Meinung sind, ein Dorn im Auge. Irgendjemand hat mal formuliert, ein grüner Politiker sei nicht glücklich, wenn er nicht irgendetwas verbieten könnte Barbara Steffens ist das klassische Beispiel für dieses totalitäre Gehabe. Raucher, die sich unter Rauchern treffen das darf nicht sein, das ist nicht die Freiheit, die Barbara Steffens meint!
Dabei ist das Rauchen nicht nur das Genussrauchen von Cigarren auch eine Art von Kulturgut! Es wird sicher in den kommenden Wochen dem einen oder anderen Wirt schwer fallen, eine feiernde Menge von Fußballfans in Dortmund oder München, auf Schalke, in Essen oder Berlin davon abzuhalten, Sieg oder Niederlage der eigenen Mannschaft mit einem Bierchen und eine Zigarette zu feiern bzw. zu begehen. Auf öffentlichen Veranstaltungen die Menge davon abzuhalten, gemütlich eine zu rauchen unter Gleichgesinnten, mit Ausweichmöglichkeiten für Menschen, die sich durch den Rauch beeinträchtigt fühlen könnten das wird sicher eine Herausforderung für die Veranstalter wenn nicht unmöglich. Eigentlich liegt in all dem auch die eigentliche Lösung: wer aufeinander Rücksicht nimmt, der findet Lösungen, so wie sie die Wirte in NRW alle gefunden haben, indem sie in der Vergangenheit ihre Kneipe zur Nichtraucher- oder eben Raucherzone erklärt oder separate Räumlichkeiten für Raucher eingerichtet haben. Wenn aber eine Gruppe fundamentalistisch auf ihr vermeintliches Recht behartt (Ich will jede Kneipe betreten können, ohne vom Rauch belästigt zu werden! – Wer hat gesagt dass jeder zu jeder Kneipe Zutritt haben muss?), dann wird es schwierig mit dem einvernehmlichen Zusammenleben. Die Grünen in NRW, Barbara Steffens in Person und alle, die sie unterstützt haben, dürfen sich einen Erfolg anheften: sie haben der Kultur in NRW, sie haben dem Gemeinwesen Schaden zugefügt und das aus dem einfachen Grund, weil sie die Freiheit der Menschen nicht respektieren wollen. Sicher: Rauchergesetze sind nur eine Kleinigkeit im Vergleich zu den Problemen, die unsere Landesregierung alle nicht angeht (wären wir nicht Teil der Bundesrepublik würde man heute in der Presse über Unterstützungsleistungen für Griechenland, Zypern und Nordrheinwestfalen diskutieren) aber sie sind ein Symbol für die Kleingeistigkeit und den unterdrückerischen Fundamentalismus der mit dieser Art der Politik in der Gesellschaft Einzug hält.
Nun gut, Genussraucher wie ich einer bin, werden Lösungen finden und wenn ich nicht schon Cigarrenraucher wäre, würde ich jetzt anfangen, alleine schon um Barbara Steffens und ihre Bande zu ärgern und ihnen überall Rauch ins Gesicht zu blasen, wo das noch erlaubt ist um weiter in geselliger Runde zu rauchen, sich dabei zu unterhalten und die grünen Weltverbesserer einfach zu ignorieren. Ich nutze diesen Blog einfach nur mal kurz, um meinem Unmut Luft zu machen: Frau Steffens und ihre Spießgesellen haben ab sofort Hausverbot auf unserer Terrasse!
Andreas aus Freiburg
Zeigt zumindest, was die linksgrünen Spießer meinen, wenn sie von „mündigen Bürgern“ reden …
Anonymous
Tugendterror ist nichts neues.
Aber wie hat es ausgegangen?
Soweit ich mich erinnern kann, nicht so gut.
F M
Die Allerheiligste Kuh der Deutschen, der Föderalismus, hat wieder zugesch…..lagen! Besser bekannt als:“Ein jeder kocht sein eigenes Süppchen!“ nur um ja kein Quäntchen Macht abgeben zu müssen, wird da der Jahrmarkt der Eitelkeiten beschickt.
Aber da ist der Kuhfladen mit der Raucherbeschränkung eher ein Mückenschiss als eine vertiable Wiesentretmine.
In der Bildungspolitik der sechziger Jahre haben mich diese Eitelkeiten zwei ganze Schuljahre gekostet mit den verschiedenen Schuljahranfängen. In Bayern im Herbst, in Restdeutschland zu Ostern.
Da ist die „Freiheit“ der Raucher, sich und anderen die Lunge zu zu teeren wirklich kaum der Rede wert, wenn man bedenkt, was die versechzehnfachte Bildungspolitik bei unseren Kindern anrichtet.