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Lumen fidei – Das Licht des Glaubens (Teil 2 – Einführung)

10. Juli 2013 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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lumen_fidei… Fortsetzung

Einleitung und Schluss der Enzyklika weisen auf die „doppelte Urheberschaft“ des Dokumentes hin. Natürlich ist eine Enzyklika ein Lehrschreiben des Papstes, und so ist, wenn der Schreiber von sich spricht, Papst Franziskus gemeint. Dabei war ihm offenbar aber wichtig darauf hinzuweisen, dass ein Großteil des Textes von Papst Benedikt XVI. stammt, der damit in der Linie von dessen bisherigen Enzykliken über Liebe und die Hoffnung steht. Diesen Entwurf hat der Papst als „Nachfolger Petri“ um weitere Beiträge ergänzt:

Diese Gedanken über den Glauben möchten — in Kontinuität mit all dem, was das Lehramt der Kirche über diese theologale Tugend ausgesagt hat — eine Ergänzung zu dem sein, was Benedikt XVI. in den Enzykliken über die Liebe und die Hoffnung geschrieben hat. Er hatte eine erste Fassung einer Enzyklika über den Glauben schon nahezu fertig gestellt. Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar. In der Brüderlichkeit in Christus übernehme ich seine wertvolle Arbeit und ergänze den Text durch einige weitere Beiträge. Der Nachfolger Petri ist ja gestern, heute und morgen immer aufgerufen, „die Brüder zu stärken“ in jenem unermesslichen Gut des Glaubens, das Gott jedem Menschen als Licht für seinen Weg schenkt.

Die Einführung in das Dokument macht bereits in den ersten Abschnitten die Problematik deutlich, vor der der Glauben heute steht: von Gläubigen selbst wird der Glauben als „Licht“ betrachtet, dass ihm Leuchte für sein ganzes Leben ist. Nichtglaubende hingegen sehen den Glauben eher als Hindernis zum Wissen, vielleicht noch als eine Zwischenstufe im Unwissen, die es aber zu überwinden gilt:

Mit dem Aufkommen der Neuzeit meinte man, ein solches Licht sei für die antiken Gesellschaften ausreichend gewesen, für die neuen Zeiten, den erwachsen gewordenen Menschen, der stolz ist auf seine Vernunft und die Zukunft auf neue Weise erforschen möchte, sei es jedoch nutzlos. In diesem Sinn erschien der Glaube als ein trügerisches Licht, das den Menschen hinderte, sich wagemutig auf die Ebene des Wissens zu begeben. […]

In diesem Prozess wurde der Glaube am Ende mit der Dunkelheit in Verbindung gebracht. Man meinte, ihn bewahren zu können, einen Raum für ihn zu finden, um ihm ein Miteinander mit dem Licht der Vernunft zu ermöglichen. Der Raum für den Glauben öffnete sich da, wo die Vernunft kein Licht zu bringen vermochte, wo der Mensch keine Sicherheiten mehr erlangen konnte. So wurde der Glaube wie ein Sprung ins Leere verstanden, den wir aus Mangel an Licht vollziehen, getrieben von einem blinden Gefühl; oder wie ein subjektives Licht, das vielleicht das Herz zu erwärmen und einen persönlichen Trost zu bringen vermag, sich aber nicht den anderen als objektives und gemeinsames Licht zur Erhellung des Weges anbieten kann.

Diese Differenz, die ursprünglich zwischen Glaubenden und Unglaubenden lag hat sich zwischenzeitlich auch unter den Glaubenden breit gemacht; man ist vielfach bereit, den Glauben als etwas Individuelles zu betrachten, als etwas, dass man selbst nur für Teilbereiche seines Lebens als Beruhigung oder Selbstversicherung benötigt. Damit entfernt man sich aber eben immer weiter vom Glauben, der das ganze Leben durchdringt und verliert so einen wesentlichen Teil der Orientierung:

Nach und nach hat sich jedoch gezeigt, dass das Licht der eigenständigen Vernunft nicht imstande ist, genügend Klarheit über die Zukunft zu vermitteln; sie verbleibt schließlich in ihrem Dunkel und lässt den Menschen in der Angst vor dem Unbekannten zurück. Und so hat der Mensch auf die Suche nach einem großen Licht, nach einer großen Wahrheit verzichtet, um sich mit kleinen Lichtern zu begnügen, die den kurzen Augenblick erhellen, doch unfähig sind, den Weg zu eröffnen. Wenn das Licht fehlt, wird alles verworren, und es ist unmöglich, das Gute vom Bösen, den Weg, der zum Ziel führt, von dem zu unterscheiden, der uns richtungslos immer wieder im Kreis gehen lässt.

Darum, so schreibt der Papst, ist es notwendig, den Glauben wieder zu stärken, wie es eben auch das Ziel des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Jahr des Glaubens ist. Dabei geht es einerseits darum, die geschichtliche Dimension des Glaubens zu erkennen („das Licht eines grundlegenden Gedächtnisses, des Gedenkens des Lebens Jesu, in dem sich dessen absolut verlässliche Liebe gezeigt hat, die den Tod zu überwinden vermag.“), andererseits aber auch darum, sich von Christus in die Zukunft führen zu lassen („der Glaube [ist] zugleich ein Licht, das von der Zukunft her kommt, vor uns großartige Horizonte eröffnet und uns über unser isoliertes Ich hinaus in die Weite der Gemeinschaft hineinführt.“) Diese und die anderen in der Einleitung formulierten Gedanken verdeutlichen auch den Charakter des Glaubens, dieses Lichtes, das das ganze Leben zu erleuchten in der Lage ist, als Geschenk Gottes, ein Angebot, dass wir annehmen und unser Leben dadurch fruchtbar umgestalten können:

Im Glauben — der ein Geschenk Gottes ist, eine übernatürliche Tugend, die er uns eingießt — erkennen wir, dass uns eine große Liebe angeboten und ein gutes Wort zugesprochen wurde und dass wir, wenn wir dieses Wort — Jesus Christus, das Mensch gewordene Wort — aufnehmen, durch den Heiligen Geist verwandelt werden; er erhellt den Weg in die Zukunft und lässt uns die Flügel der Hoffnung wachsen, um diesen Weg freudig zurückzulegen. Glaube, Hoffnung und Liebe bilden in wunderbarer Verflechtung die Dynamik des christlichen Lebens auf die volle Gemeinschaft mit Gott hin. Wie ist dieser Weg, den der Glaube vor uns auftut? Woher kommt sein mächtiges Licht, das den Weg eines gelungenen, überaus fruchtbaren Lebens zu erleuchten vermag?

Fortsetzung folgt…

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Posted in: Allgemein Tagged: Benedikt XVI, Enzyklika, Franziskus, Lumen fidei, Papst, Serie Lumen fidei

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