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Weltjugendtag: Vertrauen!

23. Juli 2013 by Papsttreuer
Lesezeit 5 Minuten
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Es ist Weltjugendtag: Millionen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, viele auch extra aus Europa und auch Deutschland angereist, treffen sich in Brasilien um den Glauben zu feiern, um Christus zu feiern, sich im Glauben zu vergewissern – ja, auch um mit dem Papst zu feiern und ihn zu sehen und zu hören! Das hat nichts mit Personenkult zu tun, hatte es schon bei Franziskus Vorgängern nicht, denen man das im Hinblick auf die „einfache“ Art des jetzigen Papstes seitens der Medien gerne unterstellt. Wer katholisch ist, der hat eine besondere Beziehung zum Papst, und da es mehr als eine Milliarde Katholiken weltweit gibt, ist er nicht eine Person, bei der man mal eben so anklingeln könnte. Und der Papst hat etwas zu sagen, der Kirche, den Erwachsenen und Alten genau so wie den Jungen, die sich jetzt in Rio de Janeiro versammeln.

Und dann sieht man die Bilder vom Auto des Papstes, einem Fiat mit wenigen Begleitfahrzeugen, der von den Menschenmassen eingekeilt ist, Menschen, die dem Papst Geschenke in den Wagen reichen, leicht gereizte und – anscheinend – etwas überforderte Sicherheitsbeamte. Man liest Berichte über einen Bombenfund in Aparecida, nahe einer Wallfahrtskirche, die der der Papst besuchen wird und von der Reaktion des Papstes, der das für unproblematisch hält. Und man denkt sich unwillkürlich: Ist das nicht Leichtsinn? Weiß der Papst denn nicht, dass er genügend Feinde auf der Welt hat, auch solche, die ihm nach dem Leben trachten könnten? Weiß er denn nicht, dass ein Anschlag auf sein Leben genau das ist, was Terrororganisationen benutzen könnten um Aufmerksamkeit zu erregen? Weiß er denn nicht, dass der Teufel wie ein brüllender Löwe umhergeht und schaut, wen er verschlingen kann (vgl. 1. Petrus 5, 8)?

Und dann wieder liest man seine Ansprache bei der Begrüßung und fühlt sich ertappt: wie kleingläubig bin ich, dass ich nicht glauben kann, dass Gott seinen Diener beschützt?

Ich habe weder Gold noch Silber, aber ich bringe das Wertvollste, das mir gegeben wurde: Jesus Christus! Ich komme in seinem Namen, um die Flamme der brüderlichen Liebe, die in jedem Herzen brennt, zu nähren, und ich möchte, dass mein Gruß alle und jeden erreicht: „Der Friede Christi sei mit euch!“

Mit diesen eindrucksvollen Worten beginnt der Papst seine erste Auslandsreise, die ihn auf seinen Heimatkontinent führt und zum Weltjugendtag. Er hat Christus im Gepäck, um ihn den Menschen näherzubringen. Er weiß, dass die Jugendlichen nicht gekommen sind, oder nicht kommen sollten, um ihn, den Papst zu sehen, sondern dass sie aus einem viel wichtigeren Grund den Weg nach Brasilien gemacht haben:

Ich bin gekommen, um junge Menschen aus allen Teilen der Welt zu treffen, die von den offenen Armen Christi des Erlösers angezogen werden. Sie wollen in seiner Umarmung, ganz nahe an seinem Herzen, eine Zuflucht finden und wieder seinen deutlichen und mächtigen Ruf hören: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern“ (vgl. Matthäus 28,19).

Diese jungen Menschen kommen aus den verschiedenen Kontinenten, sprechen verschiedene Sprachen, gehören unterschiedlichen Kulturen an und finden doch in Christus die Antworten auf ihr höchstes und gemeinsames Streben und können ihren Hunger nach einer klaren Wahrheit und einer echten Liebe stillen, die sie über alle Verschiedenheit hinaus verbinden.

Bekannt ist von Papst Johannes Paul II. wie sehr ihm die Jugend und die Weltjugendtage am Herzen lagen. In der Jugend sah er die Zukunft, Benedikt XVI. hat dies fortgesetzt und auch Franziskus weiß um die Bedeutung der Jugend. Gerade erst hat er in der Enzyklika Lumen fidei deutlich gemacht, dass der Glaube durch Worte weitergegeben wird – wer, wenn nicht die Jugendlichen sollen den Glauben denn weitergeben? Fällt eine einzige Generation aus, verdorrt der Glauben – umso wichtiger ist es, sich um die Jugend zu kümmern – natürlich ohne die „Alten“ zu vergessen, die genau hier eben auch die Aufgabe der Verkündigung haben.

Glauben heißt auch „Vertrauen“ – und wie der Papst sagt, ist dieses Vertrauen zweiseitig:

Christus hat Vertrauen in die jungen Menschen und vertraut ihnen die Zukunft seiner eigenen Sendung an: „Geht, macht zu Jüngern“; geht über die Grenzen des menschlich Möglichen hinaus und bringt eine Welt von Brüdern hervor. Aber auch die jungen Menschen setzten ihr Vertrauen auf Christus: Sie haben keine Angst, mit ihm das eine Leben zu wagen, das sie besitzen, denn sie wissen, dass sie nicht enttäuscht werden.

Und so, wie Christus der Jugend (und jedem Gläubigen) vertraut und die Jugendlichen in Rio heute auf Christus vertrauen, so ist es unsere Aufgabe als „Ältere“, der Jugend zu vertrauen und ihnen zu zeigen, dass sie uns vertrauen können, ein Vertrauen, dass sich durchaus auch auf weltliche Themen beziehen kann:

Die Jugend ist das Fenster, durch das die Zukunft in die Welt eintritt, und legt uns folglich große Herausforderungen auf. Unsere Generation wird zeigen, dass sie der Hoffnung, die in jedem jungen Menschen besteht, gewachsen ist, wenn sie ihm Raum zu bieten versteht; wenn sie in der Lage ist, die materiellen und geistigen Voraussetzungen für seine volle Entfaltung zu schützen; ihm eine sichere Grundlage zu geben, auf der er sein Leben aufbauen kann; ihm die Sicherheit und die Bildung zu gewährleisten, damit er wird, was er sein kann; ihm bleibende Werte zu vermitteln, für die es sich zu leben lohnt; ihm einen transzendenten Horizont für seinen Durst nach wahrem Glück und für seine Schaffenskraft im Guten zu sichern; ihm das Erbe einer Welt zu übergeben, die dem Maß des menschlichen Lebens entspricht; in ihm die besten Fähigkeiten zu wecken, damit er selbst seine eigene Zukunft gestalten und mitverantwortlich für das Los aller sein kann.

„Unsere Generation wird zeigen, dass sie der Hoffnung, die in jedem jungen Menschen besteht, gewachsen ist, wenn …“ diese so beginnende fulminante Satz macht die Verantwortung der Älteren gegenüber der jüngeren Generation deutlich. Es ist unsere Aufgabe, die Jugendlichen so zu begleiten, dass sie werden, was sie sein können. So arbeiten wir mit dem Vertrauen Christi in die Jugendlichen gemeinsam, arbeiten Alte und Junge am Aufbau des Reiches Christis.

Ich weiß nicht, ob die anscheinend geringen Sicherheitsvorkehrungen für den Papst so gewollt sind oder eher einer zu laxen Vorbereitung zuzuordnen sind. Ich weiß auch nicht, ob der Papst bei seiner Ansprache die Gefahren vor Augen hatte, in die er sich selbst durch diese Reise und durch seine Offenheit begibt. Aber er setzt ein Zeichen: Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? (Römer 3, 18) – Wenn selbst der Papst diesen Worten nicht vertrauen würde, wie sollte er die frohe Botschaft dann jungen Menschen verkünden, deren Leben vielfach von Armut, Arbeitslosigkeit, Krieg und Gewalt bedroht ist?

Ich habe oben geschrieben „Wer, wenn nicht die Jugendlichen sollen den Glauben weitergeben“. Genau so können wir fragen „Wer, wenn nicht der Papst kann ein Zeichen des Vertrauens zu Christus setzen?“ Doch auf die letztere Frage gibt es eine fast erschreckende Antwort: „Wir!“ Wir sollten es dem Papst gleichtun und nicht das Vertrauen der Jugend in die Zukunft zerstören sondern deren Vertrauen in uns rechtfertigen, indem wir ihre Zukunft sichern. Wenn das eine Botschaft des Weltjugendtages an die Älteren wäre und sie ankäme – was für eine wunderbare Welt für die Jugend UND die Alten könnte das sein? Klingt naiv? Ja, für weltliche Ohren tut es das, aber das ist auch eine Welt, die dem Papst empfiehlt, im gepanzerten Hubschrauber über die Menschen zu fliegen statt in einem offenen Fiat bei ihnen zu sein!

Oh Mann, ist unsere Generation von Gott begünstigt, schon wieder so einen großartigen Papst erleben zu dürfen!

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Posted in: Allgemein Tagged: Franziskus, Papst, Vetrauen, Weltjugendtag

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