PTB - PAPSTTREUERBLOG
  • Home
  • Über mich
  • Kontakt
  • Andere Seiten
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz

Weltjugendtag: Saatfeld, Sportplatz und Baustelle

30. Juli 2013 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
Print Friendly, PDF & Email

In meinem letzten Beitrag zur Predigt des Papstes vor Bischöfen und Priestern im Rahmen des Weltjugendtages hatte ich bereits darauf hingewiesen: das, was der Papst den „Klerikern“ ins Stammbuch schreibt gilt auch für jeden Christen; vielleicht angepasst an seine Lebenssituation, die sich zwischen einem Priester und einem Familienvater sicher unterscheidet, aber trotzdem: der Auftrag zu evangelisieren ist der gleiche!

Das verdeutlicht der Papst auch mit seinen Anpsrachen bzw. Predigten vor den Jugendlichen des Weltjugendtags. So sprach er bei der Gebetsvigil vor rund 3 Millionen Menschen in klaren Bildern vom Auftrag, den jeder Christ zu erfüllen hat. Angelehnt an die Namensgebung des Ortes der Feierlichkeiten „Campus fidei – Feld des Glaubens“ erläutert er drei Interpretationen dieses Feldes: Das Feld als Ort, auf dem gesät wird, das Feld als Sportplatz und das Feld als Baustelle.

Das Feld als Ort, auf dem gesät wird

Im Gleichnis vom Sämann, auf das der Papst Bezug nimmt, fallen die Körner, die die Worte des Evangeliums darstellen auf den Weg, auf felsigen Boden, zwischen Dornen oder eben auf fruchtbaren Boden. Das Feld, in dem diese Worte aufgehen können, das sind nach den Worten Jesu, die Herzen der Menschen. Und damit sind wir selbst beteiligt zu bestimmen, wie dieses Feld aussieht. Und in den pilgernden Jugendlichen sieht der Papst deutlich den fruchtbaren Boden, vielleicht darf man auch ergänzen, den frischen Boden, da sie als Jugendliche einen unverstellteren Blick auf sich selbst haben:

Heute aber bin ich sicher, dass der Samen auf guten Boden fällt, dass ihr guter Boden sein wollt, keine Teilzeit-Christen, keine Spießer, nicht nur Fassade, sondern authentisch. Ich bin sicher, dass ihr nicht in einer Illusion von Freiheit leben wollt, die sich von den Moden und Interessen des Augenblicks treiben lässt. Ich weiß, dass ihr das Große wollt, endgültige Entscheidungen, die dem Leben vollen Sinn geben. Jesus kann euch dies geben. Er ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Vertrauen wir uns ihm an. Lassen wir uns von ihm führen!

Das Vorrecht, wenn man so will, der Jugend, nämlich das Ausleben der Ideale, die Älteren oft verloren gegangen sind, wird hier vom Papst wunderbar artikuliert. Der Jugendliche widmet sein Leben in Gänze einer Sache, von der er erfüllt und überzeugt ist. Diese Einstellung auch zu behalten und so das eigene Herz zu fruchtbarem, bearbeiteten Boden für Jesu Worte werden zu lassen, dafür braucht es ihn, eben Jesus, der uns in ein solches Leben führen kann.

Das Feld als Sportplatz

Das das aber nicht ganz von alleine funktioniert sieht man nur zu gut an vielen Menschen, die dieses Ideal verloren haben oder nicht mehr daran glauben mögen. Wer in Jesu „Mannschaft spielen“ will, für den bleibt keine andere Wahl als auch entsprechend zu „trainieren“. Und wie sieht dieses Training aus? Der Papst beschreibt es ein bisschen blumiger aber inhaltlich nicht viel anders als bei den Priestern und Bischöfen:

Er bittet uns zu trainieren, um „in Form zu bleiben“, um allen Situationen des Leben ohne Angst zu begegnen und dabei unseren Glauben zu bekennen. Wie das? Durch den Dialog mit ihm: das Gebet, das heißt das tägliche Gespräch mit Gott, der uns immer hört. Durch die Sakramente, die in uns seine Gegenwart wachsen lassen und uns Christus gleichförmig machen. Durch die geschwisterliche Liebe, dadurch, dass wir den anderen zuhören können, die anderen verstehen, aufnehmen, ihnen vergeben, helfen – allen Menschen, ohne auszuschließen, ohne auszugrenzen. Liebe junge Freunde, seid wahre „Athleten Christi!“

Das ist inhaltlich der gleiche Auftrag, wie er ihn auch den Klerikern gegenüber formuliert hat: Gebet, Sakramente, Liebe – das ist das Trainingsfeld von Christen, auf dem sie sich fit halten für ihren Auftrag der Evangelisierung, für den ein Training eben auch notwendig ist. Nebenbei bemerkt: Während das Gebet noch etwas sehr Individuelles sein kann, sind es Sakramente und Nächstenliebe nicht! Christ sein für sich alleine: ein Ding der Unmöglichkeit!

Das Feld als Baustelle

Ist das eigene Herz bereitet und der Mensch trainiert, dann geht es darum, auf der Baustelle „das Hemd durchzuschwitzen“. Wie der Papst sagt sind wir dabei nie allein und können uns immer auf die Kirche verlassen; und an dieser Kirche bauen wir mit. Wenn er bei dieser Gelegenheit den Priestern und Bischöfen mit auf den Weg gegeben hat, dass erfolgreiche Evangelisierung sich nicht in Plänen und Aktionen erschöpft, so beschreibt er auch hier die ganze Breite des Auftrags:

Wir sind Teil der Kirche. Besser noch, wir werden Erbauer der Kirche und Protagonisten der Geschichte. […]Jesus bittet uns, seine Kirche aufzubauen; und nicht als eine kleine Kapelle, die nur eine kleine Gruppe von Personen aufnehmen kann. Er bittet uns, dass seine lebendige Kirche so groß sei, dass sie die ganze Menschheit aufnehmen kann, dass sie ein Haus für alle sei!

Wenn der Papst hier von „Protagonisten“ spricht, dann ist es vielleicht gut, dass man nicht übersieht, dass der Papst an jeder Stelle deutlich macht, wer der wirkliche Hauptdarsteller der Evangelisierung ist: Jesus selbst! Aber er vertraut auf die Jugendlichen, er vertraut auf unser Zutun, auf unsere Zustimmung, oder – wie der Papst in der Abschlusspredigt (mehr dazu an anderer Stelle) ausrief: „Jesus Christus rechnet mit euch! Die Kirche rechnet mit euch! Der Papst rechnet mit euch!“

Es wird – bei diesem Weltjugendtag vielleicht noch mehr als bisher schon – deutlich, dass der Papst mit einer Art „Klerikalisierung“ der Kirche nichts anfangen kann. Und er widerspricht nicht nur einer von Priestern und Bischöfen eventuell betriebenen Klerikalisierung, die den geweihten Priester in den Mittelpunkt der Evangelisierung setzt, er widerspricht vor allem Laien mit der Tendenz, sich zu sehr auf den Priester auszurichten. Der Priester hat in der Kirche eine spezielle und gar nicht zu überschätzende Berufung, aber er ist nicht der Träger der kirchlichen Aktivitäten und der Evangelisierung. Der eigentliche Träger ist Jesus selbst und wir alle sind im Rahmen unserer Berufung aufgefordert, den Auftrag zu erfüllen und „Ja“ zu Gott zu sagen, so wie es Maria getan hat und der Papst am Ende der Ansprache erläutert:

Liebe Freunde, vergesst nicht: Ihr seid das Feld des Glaubens! Ihr seid die Athleten Christi! Ihr seid die Erbauer einer schöneren Kirche und einer besseren Welt. Erheben wir unseren Blick zur Muttergottes. Sie hilft uns, Jesus zu folgen. Sie gibt uns mit ihrem „Ja“ zu Gott das Beispiel: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast (Lk 1,38). Das wollen auch wir zu Gott sagen – zusammen mit Maria: Mir geschehe, wie du es gesagt hast. So sei es!

  • teilen 
  • twittern 
  • teilen 
  • teilen 
  • merken 
  • teilen 
  • mitteilen 
Posted in: Allgemein Tagged: Evangelisierung, Franziskus, Papst, Weltjugendtag

Volltextsuche

Aktuelle Beiträge

  • Avatar: Auf der Suche nach dem Paradies
  • YouTube: Die Bibel in einem Jahr
  • „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategoriewolke

Your browser doesn't support the HTML5 CANVAS tag.

  • Fastenzeit
  • Politik
  • Betrachtung am Sonntag
  • Familiensynode
  • Rezensionen
  • Betrachtung
  • Libertarismus
  • Gesellschaft
  • Glauben
  • Link der Woche
  • Papst Franziskus
  • Familie
  • Mission Manifest
  • Lebensrecht
  • Heiliges Jahr
  • Gender Mainstreaming
  • In eigener Sache
  • YouTube
  • Allgemein
  • Kirche

Neueste Kommentare

  • XXX bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Lehrer Lämpel bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Liesl Karlstadt bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategorien

Archiv

Meta

  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.org

Seiten

  • Über mich
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz
  • Andere Seiten
  • Kontakt

Kalender

Juli 2013
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031  
« Jun   Aug »

Copyright © 2023 PTB - PAPSTTREUERBLOG.

Church WordPress Theme by themehall.com

Scroll Up

    Previous Post

  • Messferien – Ferienmessen

    Next Post

  • Gefährliches Halbwissen – Update (4. Nachtrag)