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Einerseits – andererseits?

1. August 2013 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
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Es ist wahrlich nicht leicht, die deutsche Presse heute als „Papsttreuer“ zu durchstöbern. Was einem hier entgegenschlägt, kann man nur mit Kopfschütteln oder wildem Argumentieren beantworten, allerdings bringt beides wenig also nur ein paar Sätze in diesem Blog zur Klarstellung:

Von konservativen Kreisen (die Klassifizierung „konservativ“ ist hier nicht ganz stimmig, eigentlich bezeichne ich mich auch als konservativ, es mag aber der Eingrenzung dienen) wird seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus versucht, ihn einer Abwendung von Glaubenswahrheiten der katholischen Kirche zu überführen. Woher die Ressentiments gegen Franziskus stammen entzieht sich meiner Kenntnis, da mag auch jeder seine eigene Vorstellung davon haben, „wie ein Papst sein sollte“, bislang ist es aber niemandem gelungen, einen solchen Nachweis zu führen. Also bleibt nicht mehr als Spekulationen und Unterstellungen. Hatte der Papst nicht gerade im Interview auf dem Heimflug aus Brasilien die katholische Lehre hinsichtlich der Homosexualität erläutert? Jahaaa, tönt es da aus diesen Kreisen, aber er hat es nicht deutlich genug getan! Einige Kommentatoren entblöden sich nicht mal, einen Verweis von Papst Franziskus auf den Katechismus als nicht deutlich genug zu bezeichnen – weil ja nicht jeder wisse, was da drin steht! Was dort gewünscht wird, ist, dass bei jeder Frage eines Journalisten, die sich um das Thema Homosexualität dreht, ein Vortrag des Papstes hinsichtlich der ablehnenden Einstellung der Kirche zur „Homo-Ehe“, zum Adoptionsrecht von Homosexuellen etc.pp. zu erfolgen hat. Ein Verweis auf die Lehre der Kirche reicht den Herrschaften nicht. In einem katholischen Nachrichtenblog mäkelt sogar ein Kommentator hinsichtlich der deutlichen Ansage des Papstes zum Frauenpriestertum („Diese Tür ist geschlossen!“) er hätte besser sagen sollen, da sei eine Mauer ohne Tür, schließlich könne man ja eine verschlossene Tür aufmachen. Geht’s noch? Alles Gegenpäpste, die es besser wissen als der Papst und deren Papsttreue nur soweit reicht, wie der Papst ihre eigenen Vorstellungen vertritt! Ums noch mal deutlich zu sagen: Der Papst hat sich in noch keinen Thema gegen die Bibel, den Katechismus und das Lehramt der Kirche gewandt – und das Warten darauf, dass er das tut, das Misstrauen gegen unseren obersten Brückenbauer, ist weder katholisch noch im Interesse der Evangelisierung!

Umgekehrt kann man die Kritik von konservativer Seite insofern verstehen, dass sich progressive Kirchenkreise und die Medien in ihrer Arroganz und Unkenntnis („Gefährlich ist, wenn die Dummen fleißig werden“ hieß es früher mal) auf solche scheinbar unklaren Äußerungen stürzen. Da titelt also Spiegel Online mit „Westerwelle lobt den Papst“: der aktuelle – was tut er gleich? – ach ja, deutsche Außenminister, bekennender Homosexueller, lobt darin die Einstellung des Papstes, die „aufhorchen“ lasse. Natürlich hat Westerwelle den Papst nicht verstanden, er wird die Lehre der katholischen Kirche nicht kennen, auf die der Papst Bezug nimmt, aber das hindert ihn – Politiker der er ist – nicht daran, trotz Unkenntnis eine Meinung zu haben und sie ins Mikrofon zu flöten. Der Berliner Tagesspiegel vermutet gar – immerhin aber mit einem Fragezeichen versehen – eine „Kehrtwende in der katholischen Kirche?“ hinsichtlich der Lehre zur Homosexualität. Man meint zumindest einen anderen Ton zu erkennen – als ob einer der Journalisten sich mal die Mühe gemacht hätte, den „Ton“ von Papst Benedikt in dieser Sache unter die Lupe zu nehmen. Homosexuelle Neigungen sind nach dem Katechismus nie eine Sünde, genau so wenig wie die „Neigung“ zum Ehebruch, zu Mord und Diebstahl oder sonst einer Sünde – die Sünde entsteht eben erst durch das Nachgeben der Versuchung. Insofern ruft auch der Katechismus dazu auf, Menschen mit dieser Neigung „mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen“. Nichts neues also, was aber die Medien nicht hindert, darauf zu bestehen, dass der Papst unerhört Neues gesagt hat.

Wie also kann sich der Papst verhalten, wie kann sich ein papstreuer Blog positionieren? Ich habe dem Papst keine Ratschläge zu erteilen, sie werden ihn vermutlich auch nicht erreichen, aber wenn alle einen missverstehen WOLLEN, wenn es ihnen nicht darum geht, die Wahrheit zu sehen oder sich ein objektives Bild zu machen, sondern nur darum, die eigenen Vorurteile und Präferenzen bestätigt zu sehen … dann ist es wohl am besten, sich selbst treu zu bleiben. Was zu Kritik anregt sind ja eben nicht die Positionen des Papstes sondern seine „südamerikanische Art“ sie zu übermitteln. Sollte er sich da verstellen, seine Vorgänger im Amt imitieren, zum Beispiel sich als „Professor“ tarnen? Vielleicht hat der Heilige Geist im Konklave ja genau deshalb Jorge Bergoglio zum Papst wählen lassen, weil es einen Charakter wie ihn in der Kirche dringend braucht. Man mag ihn in der „Welt“ missverstehen, aber wessen Problem ist das? Nicht das der Kirche, nicht das des Papstes. Wenn seine Art dazu führt, dass Kritiker und Journalisten aber bei der Nennung seines Namens nicht gleich die Ohren verschließen, ohne dass er dazu Glaubenswahrheiten aufgeben oder auch nur in Frage stellen müsste – wenn er der Mann ist, dem der Spagat gelingt, die christliche Wahrheit in einer säkularen Welt zumindest wieder auf Interesse stoßen zu lassen (auf die ein Verständnis möglicherweise folgen kann), dann ist der eben genau der Richtige.

Unser neuer Papst ist also derzeit Angriffen – im Sinne von Verurteilungen seiner Art auf der einen und Vereinnahmung auf der anderen Seite – ausgesetzt, für die er unser Gebet nötiger hat denn je. Er weiß das und bittet daher immer wieder die Menschen um Gebet auch für sich. Tun wir ihm doch den Gefallen, selbst dann wenn uns das eine oder andere Wort von ihm uns auf den ersten Blick nicht – besser: noch nicht – eingängig erscheint.

Ich hatte zur Papstwahl bereits einmal ein „Gebet für den Papst“ wiedergegeben, was ich nun erneut tun möchte – jeder mag sich selbst hinterfragen, ob er das so mitbeten kann und sich der Konsequenzen klar werden wenn nicht:

O Jesus, König und Herr der Kirche,

in deiner Gegenwart bekräftige ich, gehorsam und fest an der Seite deines Stellvertreters auf Erden, des Papstes, zu stehen und so den treuen und liebevollen Gehorsam nachzuahmen, mit dem du die Sendung erfülltest, die dir der Vater anvertraut hat.

Du hast gewünscht, uns in ihm den sicheren und klaren Weg zu zeigen, dem wir inmitten aller Verwirrung, Unrast und Unruhe folgen müssen. Ich glaube fest, dass du uns durch ihn leitest, lehrst und heiligst und dass wir unter seinem Hirtenstab die wahre Kirche, einig, heilig, katholisch und apostolisch, bilden.

Gewähre mir die Gnade, seine Lehren wie ein treuer Sohn zu lieben, zu leben und zu verbreiten. Wache über sein Leben, erleuchte seinen Verstand, stärke seinen Geist, verteidige ihn gegen alle Verleumdungen und die Bosheit. Bändige die zerstörerischen Winde der Untreue und des Ungehorsams. Gewähre uns, dass deine Kirche um ihn herum einig und standhaft im Glauben und im Handeln bleibt, und so das Werkzeug deiner Erlösung ist.

Amen.

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Posted in: Allgemein Tagged: Homosexualität, Franziskus, Interview, Papst, Weltjugendtag

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