Am gestrigen Sonntag ist das Kirchenjahr zu Ende gegangen, mit dem Hochfest Christkönig wird dies in der katholischen Kirche begangen, ob bewusst oder unbewusst finde ich diesen Termin auch deshalb passend, weil ein Ende auch für einen Höhepunkt steht, aber auch weil damit der Übergang in den Advent in den richtigen Zusammenhang gestellt wird. Man könnte sonst nicht nur wegen des Konsum-, Plätzchen-, (Vor-) Weihnachtsfeiern- und Geschenkerauschs ganz vergessen, dass da in Bethlehem vor zweitausend Jahren nicht irgendein guter Mensch in ärmlichen Verhältnissen geboren wurde sonder Jesus Christus, der Sohn Gottes, des menschgewordene Gott selbst.
Im Nachgang zu diesem Festtag habe ich ein paar Überlegungen angestellt, denn eine Frage muss sich an so einem Tag jeder ganz persönlich beantworten. Warum ist Christus mein König?
Nun werden Könige in aller Regel nicht gewählt, sie werden proklamiert, sie ererben ihre Position unabhängig von ihrer Qualifikation. Flapsig könnte man also sagen: König kann jeder werden! Oder besser: ob jemand König wird, liegt weder an ihm noch an seinem Volk. Und das ist vielleicht auch schon der erste Punkt, warum Christus mein König ist ich habe ihn nicht gewählt, aber ich kann seinem Königtum freiwillig zustimmen; er zwingt mich nicht, ihm zu folgen, im Gegenteil: er wirbt um mich! Und er wirbt um mich, weil er weiß, dass ich bei ihm gut, bei ihm am besten aufgehoben bin. Ich kann mich für andere Könige entscheiden, aber keiner dieser Könige entpuppt sich am Ende nicht als Tyrann, der nicht mein, sondern sein eigenes bestes will keiner außer Christus selbst!
Und ich nehme ihn als König an, weil er genau diese Tyrannen unterwirft, mir deutlich macht, dass es sich um Tyrannen handelt: die Tyrannei des Neids, der Gier, die Tyrannei der Lieblosigkeit, des Hasses, des Egoismus und Stolzes, die Tyrannei der weltlichen Genüsse jeder weiß vermutlich selbst, was die Tyrannen seines eigenen Lebens sind. Ihnen zu entkommen, das ist es, was Christus uns anbietet und alles, was er von uns erbittet, ist unsere Liebe zu ihm und unseren Nächsten. Das macht nicht zwingend, dass wir diesen Tyrannen nicht auch mal wieder auf den Leim gehen, das macht uns nicht direkt zu Heiligen, aber: Wer Christus als König erwählt hat, der kennt die Alternative zu den schalen Geschenken, die diese Tyrannen machen um uns zu unterwerfen.
Christus ist mein König, weil er Gott ist, aber für mich Mensch geworden ist, das Leben eines Menschen gewählt hat, um mich von den Tyrannen zu befreien. Er ist mein König, weil er meine Sünden und Fehler auf sich genommen und mit ans Kreuz getragen hat, und das aus einem einzigen Grund: Weil er mich liebt!
Christus ist mein König weil er mich liebt! Und da ich ihn liebe, ist er mein König! Aus meiner Wahl, die er mir anbietet! So starte ich also in das neue Kirchenjahr unter diesem König und werde mir in den kommenden Wochen hoffentlich wieder bewusst, dass dieser König in einer Höhle geboren und in eine Krippe gelegt wurde und auf diese Art sein menschliches Leben begonnen hat, um mir zu zeigen, dass er mich liebt und mich auf diese Art um meine Liebe bittet!
Admiral
Das Kirchenjahr ist noch nicht zuende. Der Advent beginnt am Samstag mit der ersten Vesper. Und im Ment läuft die 34. Woche im Jahrekreis.
Admiral
Und „Ment“ soll natürlich „Moment“ heißen. :-)