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  1. Sehr geehrter Herr Honekamp, mit einem freundlichen Gruß einige freundliche Fragen: Kommt es Ihnen merkwürdig vor, oder ist es für Sie eine normale Erfahrung, dass Sie auf diesen Beitrag bislang keinerlei Kommentareinträge erhalten haben? Warum nennen Sie die Initiatoren dieses Begehrens ‚Intriganten‘. Gegen wen oder was richtet sich Ihrer Meinung nach diese von Ihnen so benannte „Intrige“?
    Gegen den Papst? Gegen die Kirche? Gegen die Gläubigen? Etwa gegen Gott?
    Ich verstehe Ihre Erregung und Kritik nicht, die sich in Ihrer m.E. sehr emotional-abwertenden Sprache niederschlägt.
    Ich gehe davon aus, dass Sie neben den biblischen Schriften die wichtigsten Kirchendokumente wie z.B. die Texte des 2.Vatikanischen Konzils kennen, zumindest in wesentlichen Auszügen gelesen haben. Wenn nicht, empfehle ich Ihnen als brüderlichen Rat Lektüre von (und Kontemplation über) das Lehrschreiben „Evangelium Nuntiandi“ von Papst Paul VI. und v.a. aus dem Vaticanum II die Konstitutionen „Gaudium et Spes“ (Kirche in der Welt von heute – die Kirchenkonstitution im weiteren Sinne), aber auch „Lumen Gentium“, die Kirchenkonstiution im engeren Sinne.
    Ein Letztes: Ich denke, Sie könnten Ihre Papsttreue in besonderer Weise unter Beweis stellen, wenn Sie dem Heiligen Geist zutrauten und zugestehen würden, dass er weht wo er will, selbst bei schwachen, sündigen Menschen, die in einer kirchenrechtlichen und kirchenpolitischen Frage anderer Meinung sind als Sie. Können Sie das, Herr Honekamp, in diesem Sinne „papsttreu“ sein, also auf den Heiligen Geist vertrauen?

    • Sehr geehrter Herr Hilgers,

      vielen Dank für Ihren Kommentar, dem ich ein Streben nach gegenseitigem Verständnis entnehme. Niemals aufzuhören, miteinander zu sprechen ist sicher der richtige Weg, die Kirche in der Welt zu gestalten.

      Lassen Sie mich mit Ihrem letzten Punkt beginnen: ich habe hohes Vertrauen in den Heiligen Geist. Wie es heißt kann Gott auch auf krummen Linien gerade schreiben. Andererseits glaube ich, dass wir als Menschen einen Beitrag leisten zur Verkündigung und es Gott leichter oder schwerer machen können. In dieser Hinsicht finde ich das Vorgehen der Kölner Kircheninitiative in der Tat kontraproduktiv. Dabei kommt es mir nicht mal in erster Linie auf den Inhalt des offenen Briefes an sich an. Die Entscheidungen über die Wahl eines Bischofs verlaufen in unterschiedlichen Bistümern durchaus differenziert, sodass ich mir durchaus vorstellen kann, auch in Köln ein anderer Verfahren zu etablieren. Auch dass Papst Franziskus hier neue Wege einschlagen könnte, halte ich für möglich und hätte kein Problem damit.

      Allerdings wurde hier der Weg des „Offenen Briefes“ an Papst und Domkapitel gewählt. Ich möchte an dieser Stelle eine Gegenfrage stellen: Was macht diesen Weg notwendig? Ist das Vertrauen in unseren Papst so gering, dass man diesen Weg wählt? Einer der Erstunterzeichner des Aufrufs hatte mich per Mail angeschrieben und mich gefragt, wieso ich ihn für einen Intriganten hielte. Einen Auszug aus meiner Antwort kann ich hier gerne wiederholen:

      Die bisherige Art der Wahl des Kölner Kardinals, im Zusammenhang auch mit der Wahl des jetzigen Amtsinhabers und dessen Ruf bei eher progressiv orientierten Katholiken und in zeitlicher Nähe mit der vor wenigen Tagen ebenfalls veröffentlichten „Denkschrift Kölner Katholiken“, auf diese Weise und in einer konzertierten Aktion mit kirchenkritischen Medien anzugreifen, ja, das halte ich für intrigant.

      Wenn Sie mich fragen, gegen wen sich diese Intrige dann richtet, kann ich natürlich nur mein persönliche Einschätzung wiedergeben, die Frage, warum der beschrieben Weg gewählt wurde, muss man schon den Initiatoren stellen. Es wird sicher nicht gegen Gott intrigiert, das möchte ich keinem der Beteiligten vorwerfen. Gegen die Gläubigen? Sicher nicht gegen alle, ich gebe aber zu, dass ich auch deshalb etwas emotional reagiere, weil in diesem wie in vielen anderen Fällen so etwas wie eine Basisdemokratie vorgegaukelt wird; die Initiatoren vertreten mich aber nicht und ich habe als Privatmann nur wenig Möglichkeiten, mich gegen eine Vereinnahmung zu wehren. Gegen den Papst? Nun, wer den Weg eines offenen Briefes wählt, verfolgt damit doch ein Ziel: man macht öffentlich, was man fordert, um die Reaktion auf die Forderungen auch öffentlich diskutieren zu können. Was, wenn der Papst auf die Forderungen nicht eingeht? Wir beide glauben doch nicht, dass eine solche Initiative das dann auf sich beruhen ließe und ohne weiteren Protest einen „Meisner II:“ akzeptieren würde.

      Der „normale“ Intrigant betrachtet sich vermutlich selbst nicht so, und meint, seine Interessen auf legitime Art zu vertreten. Von daher bleibe ich durchaus bei meiner Einschätzung. Auch dem eben genannten Unterzeichner habe ich aber verdeutlicht, dass ich Respekt für diejenigen empfinde, die die Erklärung unterzeichnet haben aber sich von der Art und Weise der Kommunikation nun distanzieren wollen. Leider wird das aber zumindest in der medialen Berichterstattung nicht deutlich.

      Sehr geehrter Herr Hilgers, ich hoffe, ich habe klarstellen können, was mich zu meiner Einschätzung gebracht hat. Gerne nehme ich Anregungen auf, dies auch anders zu betrachten. Und um damit Ihre Eingangsfrage zu beantworten: in der Tat ist die Kommentarfunktion dieses Blogs chronisch unterausgelastet trotz ansteigender Leserzahlen, weshalb mich die geringen Rückmeldungen bislang nicht überrascht haben :-)

      Ihnen herzliche Grüße zum zweiten Advent und Gottes Segen

      Felix Honekamp

    • Sehr geehrter Herr Hilgers,
      ich kann dem Papsttreuen nur beipflichten. Diese Initiative die nun auch noch die Häretiker Küng und Zulehner zu Hilfe holt ergreift kirchenzerstörerische Massnahmen, ausserdem diskriminiert sie Kardinal Meissner. Ich hoffe und bete dafür, dass der Heilige Geist einen ebenso für den katholischen Glauben sich einsetzenden Nachfolger schicken möge. Gott segne Kardinal Meissner!

      Es ist schon merkwürdig, wenn eine solche „ungehorsame“ Gruppe den HL. Geist erwähnt. Von diesen Zeitgeistgruppierungen wird in spätestens 20 Jahren niemand mehr hören, weil sie sich einfach selber abschaffen!

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