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  1. Im Dokument „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ des ZdK liest man folgendes: „Es ist aber zugleich nicht von der Hand zu weisen, dass in einer auf Dauer und wechselseitige Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Verantwortung angelegten gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft Werte wie in einer Ehe verwirklicht werden und daher alle ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen von Ehe und Lebenspartnerschaft nicht aufrecht erhalten werden sollten.“ Hier ist das ZdK doch kein „Überbringer schlechter Nachrichten“, sondern es fordert selbst unzweideutig die Gleichstellung einer homosexuellen Partnerschaft mit der Ehe. Ich denke, das ZdK ist eher eine Unterabteilung der EKD.

    • Sehr geehrter Herr Kubon,

      Zur Redlichkeit gehört aber auch, den Rest des Abschnitts zu zitieren:

      „s ist aber zugleich nicht von der Hand zu weisen, dass in einer auf Dauer und wechselseitige Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Verantwortung angelegten gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft Werte wie in einer Ehe verwirklicht werden und daher alle ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen von Ehe und Lebenspartnerschaft nicht aufrecht erhalten werden sollten. Das darf aber nach unserer Überzeugung nicht auf eine völlige Nivellierung und Gleichsetzung von Ehe und Lebenspartnerschaft und eine Öffnung des Rechtsinstituts Ehe auch für gleichgeschlechtliche Partner hinauslaufen. Dann würde verkannt, dass es mindestens den einen fundamentalen Unterschied gibt: Nur die Verbindung von Mann und Frau hat aus sich heraus generatives Potential. Auch aus diesem Grund sollte unsere Gesellschaft am Schutz, an der Förderung und am Gelingen von Ehen ein besonders hohes Interesse haben.“

      Gottes Segen!

  2. Die Erweiterung des Zitats scheint mir keine Entlastung für das ZdK zu bringen. Zunächst zum von mir zitierten Teil. Was soll es heißen, dass alle ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen von Ehe und Lebenspartnerschaft nicht aufrecht erhalten werden sollten? Welche Ungleichbehandlung ist ungerechtfertigt? Im nächsten Teil des Abschnitts heißt es dann, dass dies nach der Überzeugung des ZdK nicht auf eine völlige Nivellierung und Gleichsetzung von Ehe und Lebenspartnerschaft und eine Öffnung des Rechtsinstituts Ehe auch für gleichgeschlechtliche Partner hinauslaufen dürfe. Das kann doch nur heißen, dass die Nivellierung durchaus angestrebt wird, nur eben nicht „völlig“. Man ist von Seiten des ZdK immerhin so gnädig, der Ehe ein Nischendasein zu gönnen. Dass nur die Verbindung von Mann und Frau ein generatives Potential hat, ist zwar hochgestochen ausgedrückt, aber auch keine umwerfend neue Erkenntnis. Selbstverständlich sollte unsere Gesellschaft am Schutz, an der Förderung und am Gelingen von Ehen ein besonders hohes Interesse haben, aber diese Aussage scheint mir aus dem Mund des ZdK nur eine leere Floskel zu sein. Ehe und Familie sind heute massiv bedroht. Ich denke da an die finanzielle Situation von Familien mit mehreren Kinder, an die „Lufthoheit über die Kinderbetten“, an die Haftstrafe für Eltern, die ihre Kinder vor einer menschenunwürdigen Sexualerziehung schützen wollen und nicht zuletzt an die „supertolerante“ Haltung der Homolobby, wie sie sie sich u. a. bei diversen Lebensrechtsveranstaltungen zeigt. Hat das ZdK zu diesen Fragen jemals eindeutig und überzeugend Stellung genommen? Ich würde mich darüber freuen.

    Mit herzlichem Gruß

    • Sehr geehrter Herr Kubon,

      ein Missverständnis möchte ich an dieser Stelle ausräumen: es ist nicht meine Sache, das ZdK an sich zu verteidigen. Ich halte diese Organisation für einen der größten Fehler, die der Laienkatholizismus in Deutschland auszuhalten hat (umso mehr als viele Bischöfe mehr als geneigt sind, denen auch noch zuzuhören).

      In dem vorliegenden Text finde ich aber keine Angriffspunkte: man kann durchaus, wie Sie es getan haben, einen Kontext hineininterpretieren und ich widerspreche Ihnen nicht, wenn sie darauf hinweisen, dass das ZdK für den Erhalt der Familien schon lange nichts mehr getan hat. Die Formulierungen an sich sind aber kaum zu beanstanden (vielleicht wurden sie bewusst so gewählt) und man muss schon zu einem Kniff greifen, wie aus „nicht völlig nivellieren“ ein „fast nivellieren“ zu machen. Kann man reininterpretieren, steht da aber nicht.

      Wenn man sich auf die Suche nach Nachweisen begibt, warum dem ZdK die Kirchenmittel gestrichen gehören, wird man sicher an vielen Stellen fündig, das vorliegende Dokument in sich ist aber keiner.

      Auch wenn das nicht populär ist: wir sollten nicht die Methode der Feinde der Kirche anwenden, die kirchliche Aussagen wie bspw. des Papstes so drehen, wie sie ihnen passen. Das ist zwar oft nicht so prägnant, wie in den Überschriften, das ZdK fordere einen Wandel im Familienbild, aber es ist ehrlicher.

      Mein Fazit: in der grundsätzlichen Bewertung des ZdK liegen wir nicht auseinander, in der Bewertung des konkreten Dokuments schon.

      Herzliche Grüße und Gottes Segen!

      Der Papsttreue

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