One Comment

  1. Ein sehr reichhaltiger Artikel – auf der Basis hochqualitativer Zutaten.

    Es ist ein Thema, das mich schon lange umtreibt. Mit Gesetzen, Geboten, Verboten, Verhaltensvorschriften läßt sich die Nächstenliebe nicht packen. Wie aber dann?

    „Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein“ – ich würde sagen, auch Kinderschänder und Mörderinnen sind diese Brüder und Schwestern.

    Wie also dann? Ich glaube, mit Maßstäben. Glaubt man diesen Satz „jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt“, nimmt ihn sich zum Maßstab, dann weiß man wenn man zürnt, daß man noch nicht heilig ist. Ich weiß, heilig klingt großspurig. Doch es ist das Ziel, das wir anstreben. Und einen guten Teil des Weges können wir ja schon im Diesseits gehen.

    Man weiß, wenn man neidisch ist, wenn einem jemand peinlich ist (weil er dick, dumm, unbeholfen, häßlich, … ist), wenn man sich mit Blicken gegen einen dritten verbündet, mit den Augen rollt, sei es auch nur innerlich, … – daß es einem selbst noch an Liebe fehlt. Wenn Sie die Kommentare bei Herrn Alipius lesen, wissen Sie, daß ich kein Christ bin, so kann ich nun auch nicht mit Sünde oder Höllenstrafen weiter argumentieren. Ich meine, diese oben geschilderten Begebenheiten sind keine Verfehlungen, weder in einer Religion, noch vor einem Gesetz. Sie sind keine bösen Taten – doch wenn man das Bedürfnis hat, aus welchem Grund auch immer, „heilig“ zu werden, sind sie die besten Wegweiser. Sie zeigen uns, daß unser Weg noch nicht geheiligt ist.

    Es gibt dann vielleicht nichts, was man direkt tun kann. Man kann für die eigene Weichherzigkeit beten, dafür, daß man freundlicher, mitfühlender, zuhörender wird.

    So sehe ich das. Ich glaube aber, Papst Franziskus meint das direkter, über Taten.

    Viele Grüße

    Monika

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