9 Comments

  1. Mich würde interessieren, welche konkrete Form der ‚Diskriminierung‘ Bischof Overbeck meint oder was er vor Augen hat, wenn er ’subtil‘ sagt.
    Ich sehe da in den Aussagen weniger Spannungsfelder als Widersprüche und Zweudeutigkeiten, welche dazu führen, daß man bald gar nicht mehr weiß, was gilt und was nicht…
    Die angesprochene Willkommenskultur muß nicht immer im Kirchenraum beginnen.Genau das wird aber heute viel zu oft und viel zu schnell getan, woraus dann die viel diskutierten Probleme überhaupt erst entstehen. – Mehr Phantasie tut not!
    Und ‚Christus suchen‘ oder ‚Gott suchen‘ – das würde ich in der Tat auch viel mehr Menschen zugestehen, auch jenen, die es mit anderen, der Kirche fremden Lebensentwürfen versuchen. Die eigentliche Grenze verläuft aber – und da berufe ich mich auf das Evangelium – zwischen Glauben und Nicht-Glauben….eine Grenze, die die Kirche niemandem ersparen kann.

  2. Ich finde gerade die Stelle im Evangelium nicht, wo Jesus homosexuelle Handlungen verurteilt… Helfen Sie mir doch mal!

    • Hat er – wie sie sicher wissen – nicht. Wieso sollte er auch?

      Das alte Testament und die Thora, an die sich Jesus gehalten hat, und deren Regeln er gerade heute im Tagesevangelium (Matthäus 5,17-19) bestärkt hat, verbietet aber in ungewohnt deutlichen Worten homosexuelle Handlungen. Zur Zeit Jesu war das nicht strittig, es sind ihm auch keine Homosexuellen über den Weg gelaufen, jedenfalls ist das nicht dokumentiert, und so hat er sich dazu auch nicht explizit geäußert.

      Für Christen haben in diesem Zusammenhang neben den Worten Jesu auch die Briefe des Neuen Testaments Bedeutung, die ebenfalls klar Stellung beziehen.

      Diese Diskussion führt aber wieder vom Thema – dem Versuch, einen Menschen nicht auf seine Sexualität zu reduzieren, weg.

      Herzliche Grüße und Gottes Segen

      Der Papsttreue

    • Na Sie sind mir aber einer! Ichfrage mich nun, warum man Jesus denn Gekreuzigt hat, wenn er doch so ein strammer Gesetzestreuer war?? Wie hielt Jesus es etwa mit der Ehebrecherin? Klare Thoravorgaben schienen ihn da kaum zu interessieren…

      Und als Mensch aus Nazarth wird er massenhaft Griechen über den Weg gelaufen sein. Wissen Sie, was das bedeutet? Sie sollten ein wenig Vorsicht walten lassen, wenn Sie von einem Thema nur rudimentäre Kenntnisse haben. Im Übrigen reduzieren Menschen, die homosexuelle Handlungen verurteilen, andere Menschen auf ihre Sexualität!

    • Warum hat man Jesus gekreuzigt? Sie meinen, weil er gegen geltende religiöse Gesetze der Juden verstoßen hat, hätten die Römer ihn gekreuzigt? Komisch, das hatte ich bislang immer anders verstanden, aber da können Sie mir sicher auf die Sprünge helfen?

      Was hielt es Jesus mit der Ehebrecherin? In der Tat, er verurteilte sie nicht, ganz explizit so dokumentiert. Aber Sie wissen selbst, wie der Dialog geendet hat: Geh und sündige von nun an nicht mehr? Und nun stellen wir uns mal vor, die Juden hätten einen „ertappten“ Homosexuellen vor Jesus gestellt … Klingelt da was?

      Und was ist mit den Griechen, denen Jesus über den Weg gelaufen ist? Bestimmt haben Sie eine Stelle für mich, in denen er sich über das Thema Homosexualität oder auch nur die generelle Moral mit ihnen unterhalten hat? Nicht? Dachte ich auch nicht. Es stimmt natürlich: Es steht in der Bibel nicht, dass Jesus Homosexuellen NICHT über den Weg gelaufen ist, daraus aber zu schließen, dass das nicht nur passiert ist, sondern dass die fehlende Dokumentation auch noch ein Hinweis auf sein Gutheißen oder auch nur Indifferenz herhalten soll, das ist doch eine ziemlich steile These.

      Über den letzten Satz Ihres Kommentars denke ich immer noch nach, und er erschließt sich mir einfach nicht, würde er doch im Umkehrschluss bedeuten, dass sich Homosexuelle selbst nur über ihre Sexualität definieren. Mein obiger Beitrag ist gerade ein Plädoyer, eine solche Reduzierung nicht vorzunehmen. Vielleicht verstehe ich den Satz aber auch nur aufgrund meiner rudimentären Kenntnisse einfach nicht … ;-)

  3. Ja, nur die Römer konnten das Todesurteil vollstrecken, aber Sie erinnern sich sicherlich daran wie es dazu kam und dass Pilatus was mit seinen Patschhändchen machte?? Wiederum nur rudimentäre Kenntnisse…

    Vom Umfeld Jesu haben sie offensichtlich auch keine Ahnung, Nazareth war griechisch geprägt und was das bedeutet, guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualität_im_antiken_Griechenland

    Dazu muss man also nicht Jesus interviewen! Und jetzt aus den ausbleibenden Worten des Herrn den Willen Gottes zur Homosexualität ablesen zu können bzw. sie zeitbedingten Vorurteilen zu entnehmen, finde ich persönlich gewagt!

    • Achso, dann hat Jesus sicher auch die in ihrem Wikipedia-Artikel verlinkte Knabenliebe gut geheißen … so wird’s gewesen sein, steht ja nirgends, dass er das nicht getan hätte

      Lassen Sie’s gut sein, Ihrem grandiosen Wissensstand werde ich mit meinen rudimentären Kenntnissen und mangelnder Ahnung vermutlich nichts entgegensetzen können.

      Und gerade deshalb: Gottes reichen Segen für Ihren weiteren Weg!

  4. Dann glauben Sie nicht mir aber dem Papst! Der sprach heute davon, wie die jüdischen Führer aufgrund ihrer Verderbtheit Jesus ans Kreuz brachten: „Es handle sich bei diesen um Menschen, die den Weg verfehlt hätten: „Sie haben sich dem Heil aus der Liebe des Herrn widersetzt und sind so vom Glauben abgeglitten, weg von einer Theologie des Glaubens hin zu einer Theologie der Pflicht: ‚Ihr müsst das und das und das… tun’“. So nenne sie Jesus „Heuchler“, die dem Volk viele erdrückende Lasten auf die Schultern legten, diese aber selbst nicht annähmen.“ Wenn Sie nun noch akzeptieren, das Galiläa zur Zeit des Herrn griechisch geprägt war, Jesus dieser Kultur gar nicht entrinnen konnte, dann kommen wir vielleicht noch zueinander ;-)

  5. Na, da besitzt der Libertäre wohl nicht die geistige Freiheit, meinen letzten Kommentar, der ja wirklich nicht unverschämt war, freizuschalten… ;-)

Comments are closed.