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  1. Recht haben Sie! Mich kitzelt’s auch zuweilen, einem gewissen linkspaziven Moralinmilieu eins reinzuwürgen; allein einer doch zu großen Mißverständlichkeit wegen (und weil ich nicht in den USA lebe und daher die Möglichkeit kaum gegeben ist) sehe ich davon ab, mich mit einer möglichst großkalibrig-vollautomatischen Wumme in manch ungeneigtes Auge zu schieben!

    Wollte ich an diesem Bild etwas bemäkeln, würde ich am ehesten noch raten, die Zigarre mit mehr Beiläufigkeit (Selbstverständlichkeit) zu inszenieren … ;-)

  2. Sigmund Freud, so heißt es, rauchte täglich 20 Havanna-Zigarren. Er soll das „Verschobene Masturbation“ genannt haben.

    Vielleicht ging der Einwurf des Kommentators mehr in die Richtung. ;-)

  3. Immer wenn wir zusammen in der Lounge sitzen, eine Zigarre rauchen und über Gott und die Welt plaudern, fühle ich mich völlig im Einklang mit unserem Glauben.

  4. Lieber Herr Honekamp,

    da Sie sich mit meinem Hinweis auseinandersetzten, um eine erklärende Antwort folgen zu lassen, möchte ich, trotz einer gewissen Zeitnot, nicht unhöflich sein und meine Sichtweise ein wenig ergänzen.
    Normalerweise interessiert es mich nicht, ob jemand raucht oder welchen Eindruck ein Raucherfoto hinterläßt. Meine Reaktion war dann allerdings dem Umstand geschuldet, dass ich mir aufgrund Ihrer Beiträge ein bestimmtes Bild von Ihnen gemacht hatte.

    Dazu eine kleine Anekdote, die vielleicht veranschaulicht, was ich meine. Eine junge Dame erzählte mir, wie bewundernd und ehrfurchtsvoll sie zu dem Vater einer Freundin aufblickte. Er schien, wie sie berichtete, etwas Edles und vornehm Zurückhaltendes an sich zu haben und pflegte eine besonnene und humorvolle Weltsicht, mit der er andere für sich einnahm. Mit kurzen Worten, sie mochte ihn und seine Art.
    Eines Tages dann, bei einem Besuch ihrer Freundin, kam der Vater in die Küche, wo die beiden Kaffee tranken und nahm sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank. Er riss den Deckel ab, stürzte sich mit dem Löffel auf den Inhalt und verschlang gierig den Joghurt in stakkatohaften Löffelbewegungen und schlürfte sich den Rest aus dem Becher direkt in den Mund. Plopp!
    Der schöne Eindruck, zerplatzt wie eine Seifenblase. Die heimliche Bewunderung gab es von diesem Moment an nicht mehr, sie war dem neuen Eindruck gewichen, das mehr einem hungrigem Frettchen ähnelte und keinen Raum für verklärende Illusionen ließ.
    Keine Angst, so schlimm ist es keineswegs mit dem Raucherfoto, ich wollte nur verdeutlichen, wie fragil Vorstellungen sein können und die Anpassung an die Wirklichkeit lag ja in Wahrheit nicht beim Vater, sondern der Freundin der Tochter, die nicht mit allen Aspekten einer Persönlichkeit eines Menschen vertraut war.
    Aber wahrscheinlich kennen wir es alle, dass manche Dinge eben anziehend wirken können, während andere abstoßen und somit das Gegenteil bewirken. Manchmal sogar als Sekunden-Desillusionierungs-Phänomen, wie in meinem Beispiel.

    Vielleicht war es auch nicht richtig, Sie mit meinen Vorstellungen zu belasten, die ja einzig auf meinen Eindrücken bestehen und sozusagen einen Kontrast der Wahrnehmung bildeten. Allerdings haben wir ja alle irgendwelche Muster im Kopf, die meistens in und an der Wirklichkeit korrigiert werden müssen. Vielleicht ein paar Worte zu dem ‚Kontrast‘, damit es vielleicht verständlicher wird.
    Aufgrund Ihrer Beiträge schätze ich Sie als einen geistigen Menschen ein, der fest im Glauben steht und sich nicht dem hingibt, was ‚alle‘ irgendwie für richtig halten.
    Eine durchgeistigte Sicht, die Transzendenz mit einbezieht und Bewußtsein schafft für göttliche, für höhere Dinge. Eine abgewogene und forschende Sicht auf die Welt und ein Eintreten für einen göttlichen Sinn. Damit geht es Ihnen um die Bewahrung des Besonderen und einer Darstellung von Heiligkeit, die im Leben eine Rolle spielen sollte.
    Und dann,um den Kontrast zu vervollständigen, der Eindruck einer gewissen Profanität, durch den Symbolwert oder besser gesagt, Symbolunwert des Zigarrenqualmens.
    Sieht man sich so manche Riege der Zigarrenraucher an, die nicht unhäufig in triumphaler Siegerpose ihre Dominanz zelebrieren und damit Macht demonstrieren, fällt es schwer, sich von diesem Negativ-Bild zu distanzieren und individuelle Eindrücke zur Deckung zu bringen. Natürlich alles nicht Ihr Problem, Herr Honekamp, ich werbe nur um Verständnis für meine Reaktion, die ja beeinhaltet, dass ein Christ irgendwie eine gewisse Leibfeindlichkeit aufweist und gewisse Dinge einfach hinter sich gelassen hat.
    Das ist sicher ein Irrtum und auch naiv, dennoch spielt es eine Rolle, zumindest dann, wenn es um Vorbilder geht.
    Wie auch immer, nehmen Sie es mir nicht krumm und wenn ich mir das Foto länger betrachte und ich all die Sachen abstrahiere, die man von Zigarrenrauchern schon gehört, gesehen und gelesen hat, denn erscheint es mir nicht mehr so schlimm und die Gefahr einer Beschädigung Ihres Ansinnens wohl übertrieben. Mit anderen Worten, es tritt eine Gewöhnung ein und ein bestehender Kontrast wird um den menschlichen Faktor verkomplettiert.

    Für mich ist dieser Kommentar dann auch fast schon der Abschied, denn ab morgen beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der mir vorerst keine Zeit lassen wird Beiträge zu kommentieren oder Diskussionen im Internet zu führen.
    Natürlich gäbe es noch einiges zu sagen (Nein, eine Zigarre ist niemals nur eine Zigarre), vorerst war es mir aber nur wichtig das Wechselspiel zwischen Gedanken und Gefühlen als Motiv meiner Reaktion darzustellen.

    Gruss

    MicroHirn

    Geändert: Leerzeilen gekürzt

    • Lieber MicroHirn,

      vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Sie geben damit einen persönlichen Eindruck wieder, dem ich natürlich nicht widersprechen kann, einfach weil es ein persönlicher Eindruck ist. Und grundsätzlich danke ich für das Kompliment, welchen Eindruck meine Texte bei Ihnen von mir als Person hinterlassen haben. Ich hoffe, dass Sie damit nicht falsch lagen, es gibt eben aber noch weitere Facetten, die immer mal wieder durchscheinen, und die ich auch bewusst durchscheinen lasse.

      Und ich hoffe, Sie nehmen mir nicht übel, dass ich Ihren Kommentar zum Anlass genommen habe, einen separaten Beitrag zu schreiben; es ist hoffentlich deutlich geworden, dass ich Ihre Kommentare bei freiewelt schätze, auch wenn ich im Normalfall keine eigenen Kommentare dort verfasse (Ausnahmen bestätigen die Regel). Insofern finde ich es schade, dass Sie sich damit verabschieden, wünsche Ihnen darum alles Gute und Gottes reichen Segen!

      Herzliche Grüße

      Felix Honekamp

  5. Vielen Dank, Herr Honekamp.

    Auch wenn ich kein Christ bin, einen guten Segen kann man immer gebrauchen, vor allem weil eine ungewisse Zeit vor mir liegt. Das viele Menschen hier in Europa den Glauben so ablehnen und nicht ahnen welche Schätze das Christentum für sie ausgebreitet hält, ist unverständlich und schade. Umso wichtiger sind diejenigen, die den Glauben auch gegen Widerstand verteidigen. Meinen Respekt dafür!
    Glücklicherweise bin ich ja nicht aus der Welt und bei passender Gelegenheit werde ich mal ‚hereinsehen‘, mich interessiert ja noch, was Ihr Brief an den Papst so macht und ob Sie eine Reaktion erhalten.
    Ein bißchen Wehmut ist schon dabei Deutschland zu verlassen, aber was soll’s, erfahrungsgemäß braucht es nicht lange, um sich auch woanders heimisch zu fühlen.

    Auch von mir Herzliche Grüsse

    MicroHirn (Mato Nazin Wilcox-Beck)

  6. Bin begeistert. 10-20 Zigarren pro Jahr sind mir höchster Genuss. Dazu ein Gläschen alter Rum – wunderbar. Das entsprechende Geschäftsmodell, die Cigar-Lounge in Düsseldorf, hat Frau Kraft leider verboten. So darf man zwar dort Zigarren rauchen aber nichts trinken, noch nicht mal einen Kaffee. Obwohl am Eingang schon vor dem Verbot das Schild hing „Zutritt nur für erwachsene Raucher!“. Es will mir nicht in den Kopf, warum so etwas verboten wird.
    Übrigens, wie ist das eigentlich mit Shisha-Rauchclubs? Darf man da auch nichts trinken oder ist Pfefferminztee wieder die Ausnahme?

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