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  1. Blablabla, aus rechter Propaganda entsteht Gewalt, entstehen Brandanschläge. Diese muss bekämpft werden. Anders als die Meinung, Frauen müssen wieder hinter den Herd, kostet rechte Propaganda Menschenleben.

    • Und wer entscheidet, was „rechte Propaganda“ ist? Nein, auch rechte Propaganda müssen wir aushalten und sie wo sie auftritt argumentativ zerlegen – da das in den wenigsten Fällen geistige Höhenflüge sind, sollte das nicht schwer fallen. Die Antwort auf totalitäre Ideologien, egal ob rechts oder links gibt niemals der Staat, niemals Verbote, die den Kern des Totalitarismus in sich tragen.

      Gottes Segen für Sie!

    • Sie meinen, dass ich noch nicht gegen rechte Propaganda gekämpft habe? Bislang habe ich das auch nicht für notwendig gehalten, da sie gesellschaftlich unter ferner liefen stattfindet, im Gegensatz zur linken Propaganda – aber ich nehme den Punkt gerne auf und werde mich selbst in dieser Hinsicht mal kritisch prüfen.

      Bis dahin bitte ich um Vertrauen, dass ich die Rechtsextremen genau so ablehne wie die Linksextremen (zwischen denen mache ich in der Tat keine Unterschiede) – und beide müssen wir aber aushalten (wie gesagt, gegen letztere „Weisheit“ verstoße ich selbst regelmäßig)

  2. Nun, rechte Propaganda ist da, wo Muslime grundsätzlich als potentielle Gewalttäter und Feinde unserer Gesellschaft dargestellt werden, da wo Flüchtlinge grundsätzlich als Diebe und Sozialschmarotzer angesehen werden. All das kennen Sie nicht? Dann würde ich einmal zum Augenarzt gehen ;-) Eines scheint nicht ganz in Ordnung zu sein!

    • Das ist auch der Grund, warum ich hier nicht die NPD verteidige sondern zu einer differenzierten Kritik an PEGIDA, auch an der AfD, deren Wähler ich auch nicht bin, aufrufe. Der obigen Definition nach beinhaltet PEGIDA nämlich keine „rechte Propaganda“ – die wird anhand von Einzelpersonen (in der Jauch-Talkshow war es ein Ordner, der aus dem rechtsextremen Spektrum zu stamnmen scheint) lediglich zugeschoben. Kein Wunder, dass ein Großteil der Bewegung sich mit dem Argument nicht mit den Medien unetrhält, die hörten ihnen ja sowieso nicht zu.

      Was mein Augenlicht angeht: Ich nehme für mich durchaus in Anspruch, auch auf dem rechten Auge gut zu sehen – und natürlich entgeht mir auch nicht, dass sich solche Demos auch als Sammelbecken für allerlei rechte Dumpfbacken und von mir aus auch für „Nazis in Nadelstreifen“ eignen. Ich nehme mir aber auch das Recht, mit dem linken Auge hinzusehen, deren freiheitsfeindliche Ideologie weit näher an der Macht steht als NPD und Konsorten. Wenn ich mich also über Linke und Grüne echauffiere, dann weil sie Mainstream sind, wovon die NPD, Gott sei’s gedankt, weit entfernt ist.

  3. Wer einen differenzierten Diskurs erst verunmöglicht, darf dann nicht jaulen, wenn die anderen ebenfalls undifferenziert agieren. Seit Jahren wird mantraartig von Politik und Medien mantraartig wiederholt, dass jede Zuwanderung stets und immer nur Bereicherung sei, jede Form von Zuwanderung, Asyl, Islamisierung etc deckungsgleich und zu begrüßen sei und wir alle real existenten Probleme ignorieren sollten. Ein differenzierter Diskurs (dass etwa Asyl und Zuwanderung nicht dasselbe ist, um ein Beispiel zu nennen) ist so dann nicht mehr möglich. Irgendwann glauben das die Leute nicht mehr und schlagen dann aber ins Gegenteil um: Dass jede Zuwanderung stets von Nachteil, alles dekungsgleich und abzulehnen sei etc. Da jetzt Pauschalisierung vorzuwerfen, mag inhaltlich sogar stimmen, dient aber als bequeme Ausflucht, um selbst nicht differenzieren zu müssen sondern die berechtigten Sorgen der Pegida-Demonstranten als rechte Rattenfängerei abtun zu können – und hierzulande scheint ja oft geglaubt werden, die Identifikation einer Position als „rechts“ erübrige die argumentative Auseinandersetzung, als ob rechte per se immer unrecht hätten.

  4. Die Diskriminierung anderer Religionen ist durchaus in Ordnung, wenn diese Religionen ihrerseits die „minimum requirements of life in society“ missachten, so der EGMR.( S.A.S. v. France) Die Diskriminierung anderer Religionen ist rechtsstaatlich sogar geboten, wenn sie die Gleichberechtigung der Frau etwa durch die Zulassung der Polygynie in Frage stellen. Die Religionsfreiheit ist in einem liberalen Staat nicht schrankenlos, nur in einem scheißliberalen Staat. Dieser aber gäbe sich selbst auf.

    • Danke, Herr Mohrmann, für Ihren Kommentar. Die Unterscheidung zwischen einem liberalen Staat und einem sch…liberalen Staat ist es, dir mir Unbehagen bereitet. Wer entscheidet, wann sich ein Staat mit dem Zulassen, also Nichtverbieten, einer Religion, selbst aufgibt? Ich tue mich nicht schwer damit, Aufrufe zu Hass und Völkermord persönlich zu verurteilen, beim Verbot einer wie drastisch auch immer gearteten Meinungsäußerung tue ich mich schon deutlich schwerer.

      Das zu differenzieren ist notwendig; was passiert, wenn nicht differenziert wird, erfährt Pegida gerade in der Berichterstattung und Kommentierung am eigenen Leib.

      Gottes Segen für Sie!

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