3 Comments

  1. Theofan

    „Aus christlicher Sicht“ stellt sich die Frage doch eigentlich anders. In unserer Gesellschaft wuseln mehrheitlich wenig- bis nichtchristliche Menschen durcheinander, die (nach Paulus) innerlich „alte Menschen“ sind, also mehr oder weniger triebgesteuert.
    Wir verlassen uns in unserem Glauben an die Demokratie darauf, dass die Mehrheit der Menschen ihrem Gewissen folgt. Die Heilige Schrift ist da wesentlich skeptischer.

    Führt man die Missstände unserer (wie auch aller möglichen sozialistischen usw.) Gesellschaften auf die üblichen Sünden ihrer real existierenden Mitglieder zurück (Raffgier, Geiz, Wollust usw.) zurück, muss man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass es ganz ohne einen übergeordneten erzieherischen Impuls vielleicht doch nicht funktioniert. Insofern war der Sozialismus immerhin (unter anderem auch) ein Versuch, die Gesellschaft unter eine (aus christlicher Sicht falsche) Idee zu stellen.

    Aber selbst bei funktionierender Rechtsstaatlichkeit ist die Gesellschaft nicht vor sich selbst geschützt. Ohne Ideale, ohne einen absolut gesetzten ethischen Anker wird sich keine Konstitution und kein Grundgesetz dauerhaft davor schützen können, immer wieder an das gerade erreichte Niveau gesellschaftlich anerkannter Sündhaftigkeit angepasst zu werden. (Der Grund, warum in Deutschland Sex mit Tieren verboten ist, findet sich mittlerweile – im Tierschutz.)

    Insofern ist jede liberale Gesellschaftsordnung genauso dem Untergang geweiht wie jede sozialistische – die Quelle der Gesetzgebung liegt nicht mehr bei Gott. Für Christen mag unsere freiheitliche Grundordnung derzeit (noch) anziehender erscheinen als eine rechts- oder linksextreme. Schließlich waren die Väter des Grundgesetzes noch weitgehend christlich geprägt. Man muss hierzulande, wenn man einige faule Kompromisse aushält (Stichwort Sexualkunde), derzeit noch nicht zum Martyrer werden, um sein Christsein zu bewahren.

    Ich kann aber keinen logischen Grund finden, warum das dauerhaft so weitergehen sollte. Sie?

  2. Attila Varga

    Wenn man der häufig zitierten aktuellen Studie glauben kann, was wir wohl tun dürfen, ist die Gesellschaft nach links gerutscht und gibt dem parasitären Kern radikaler Ganz- und Teilzeitterroristen den nötigen Sumpf, den sie benötigen „um wie Fische im Wasser zu schwimmen“ (nach Genosse Mao). Dies hat zum Teil mit der selbstzerstörerischen Gier der Heuschrecken und ihrer Parodie des Kapitalismus und der Unfähigkeit der Politikerkaste, zum Teil mit der erfolgreichen Wühlarbeit der 68er zu tun. Allerdings könnten einige der Aussagen dieser Neolinken auch durchaus aus dem rechtsradikalen Milieu stammen. Wir sollten nicht vergessen, dass die Nazis ja auch Sozialisten waren, der Terror der SA ein roter Terror im nationalen Gewand war. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Sozialdemokraten und „Nicht-C-CDUler“ diese Entwicklung begrüßen. Aus der Geschichte des Bolschewismus und des Nationalsozialismus müssten sie eigenlich wissen, dass sie von diesen Jakobinern ebenfalls als Feind angesehen werden. Überleben werden lediglich die Grünen-die haben sich bisher noch immer dem Zeitgeist und den gerade bestehenden Machtverhältnissen angepasst.

Comments are closed.