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  1. Theofan

    Ich bin nicht katholisch und kann daher nur als Beobachter meine unmaßgebliche Meinung äußern: Die Unauflöslichkeit der Ehe steht im Widerspruch zum Wort Christi, demzufolge Fremdgehen („Hurerei“) das Band der Ehe zerstört (Mt 19.1). Genauso wie die übrigen Sakramente kann die Ehe nur mit Gott verbinden, wenn sie gelebt wird. Genauso, wie ein Getaufter zum Islam übertreten und ein Priester seines Amtes enthoben werden kann, ist Fremdschlafen der Punkt, an dem das Ehesakrament salzlos wird. Solange „Gehorsam“ die Kirche zusammenhält, können solche kleinen „Dissonanzen“ (das Priesterzölibat ist auch so eine) ihre Sprengkraft nicht entwickeln, wohl wahr.
    Aber „Gehorsam“ ist ein äußeres Ordnungsprinzip, und ich würde lieber nicht darauf wetten, dass menschliche Eigenliebe auf dem Markt der Eitelkeiten nicht doch stärker ist.
    Back to the roots halte ich für den besseren Ansatz, denn das wahre Ordnungsprinzip der Kirche kann nur ein inneres sein, die Liebe. Aus Liebe könnte man katholisch (konziliar) sogar die eine oder andere „Wahrheit“ nochmal hinterfragen. Keine Tretminen, kein Schisma.

    • Pirkl

      Also back to the roots finde ich als Motto ziemlich „gefährlich „: zur Zeit Jesu war das Scheidungsrecht des Mose liberal. Jesus dreht das Rad zurück und sagt, „am Anfang war es nicht so“. Die Jünger sind darauf konsterniert und meinen, angesichts der Lehre Jesu sei es nicht gut überhaupt zu heiraten. Jesus führt die liberale damalige Praxis auf die Hartherzigkeit der Menschen zurück. Offenbar hat er eine andere Definition von Liebe. Erwachsene werden vielleicht finden, dass es in dieser Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe einen Gegensatz zwischen Liebe und Gehorsam/Wahrheit gibt. Die von einer Scheidung betroffenen Kinder sicher nicht. Meine Prognose:
      In der Sache passt zwischen Burke und Franziskus kein Blatt Papier. Wie man das aber heute den konsternierten „Jüngern“ vermittelt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Das ist aber nichts Neues in der Kirchengeschichte.

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