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  1. Gast

    Fragen an Prof. Carlo Consiglio, Zoologe (gefunden im Internet)

    Jäger argumentieren immer wieder: „Der Mensch jagt seit der Steinzeit“. Oder: „Jagd ist ein Kulturgut“. – Ist die Jagd im 21. Jahrhundert noch zeitgemäß?

    Carlo Consiglio: Nein, auch Sklaverei wurde vor einigen Jahrhunderten abgeschafft, aber niemand sagt, diese sei ein Kulturgut. Krieg wurde noch nicht abgeschafft, aber niemand würde im Falle seiner Abschaffung sagen, es sei ein Verlust eines Kulturguts. Die Kultur wechselt und entwickelt sich weiter, und die Jagd ist nicht mehr zeitgemäß!

    Wenn die Jagd unnötig ist und auch nicht als Kulturgut verstanden werden kann – welche eventuell psychologischen Motive treiben dann die Jäger auf die Jagd?

    Carlo Consiglio: Einigen Psychoanalytikern zufolge sind die in der Jagd eingesetzten Energien diejenigen der destruktiven Grausamkeit.

    Könnte man die Jagd von heute auf morgen beenden?

    Carlo Consiglio: Ja, die Jagd kann von heute auf morgen beendet werden, wie dieses im Kanton Genf und in Region Brüssel geschieht. In diesen europäischen Gebieten wurde die Jagd abgeschafft, ohne jede ungünstige Folge für Natur.

    Weitere Aussagen von ihm:
    Die Jagd ist eine archaische Tätigkeit. Sie hat ihre Funktion verloren. In der Vergangenheit diente sie zur Ernährung. Heute geht niemand mehr zur Jagd, um sich zu ernähren.
    Jagd ist auch kein Sport: Eine Tätigkeit, die empfindenden Wesen Schmerzen zufügt, kann nicht als Sport anerkannt werden.
    Ich glaube, dass das Ende der Jagd nahe ist – auch wenn wir Jagdgegner nichts Weiteres unternehmen würden, wird sie aussterben.

    Hoffentlich behält er Recht. Die private Trophäen- , Hobby- und Spaßjagd ist durch nichts zu rechtfertigen.

    Natürlich gibt es wichtigere Themen. Aber wenn sie, wie wir, in einer Gegend wohnen, in der an vielen Abenden Jagdschüsse fallen und sie nicht wissen, ob nicht doch mal einer in ihrem Garten querschlägt oder im Zimmer der Kinder, dann ist das schon beängstigend. Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema kann man eigentlich nur noch die Abschaffung der Jedermannsjagd fordern. Vielleicht gibt der getötete Löwe hierzu einen Anstoß.

    • Andreas

      Ja, schöner Vortrag.

      Allerdings hatte ich Herrn Honekamp so verstanden, dass die Tatsache, das ein getöteter Löwe ein solches Echo im Netz findet, während zerquetschte und zerissene menschliche Föten, deren Organe zur „Forschung“ weitergereicht werden, offensichtlich kaum Reaktionen provozieren, für ihn empörend sind und ihn auch sehr traurig machen (mich auch).

      Auf dieses Ungleichgewicht schien mir der Artikel hinzuweisen.

      Nur so am Rande und verzeihen sie mir, dass ich eingedenk dieser Tatsache keine Lust habe über die Jagd als Kulturgut usw. zu fabulieren.

    • Gast

      Es geht um die destruktive Grausamkeit, die als Grund genannt wird. Vielleicht ist es eine ähnliche Grausamkeit, die andere Dinge auch irgendwie harmlos erscheinen lässt. Menschlichkeit und ethische Grenzen haben wir in vielerlei Hinsicht verloren, aber den wenigsten scheint es bewusst zu sein.

      Zu behaupten, getötete menschliche Föten würden nicht interessieren, ist grober Unsinn. Die meisten Frauen, die abtreiben, sind in großer Not. Da ist eigentlich der Vergleich zum „Hobbyschießenden Zahnarzt“ total unpassend. Wenn Menschen aus Not Fehler begehen, ist das doch was ganz anderes, als wenn sie aus Spaß töten.

      Nicht falsch verstehen, ich bin auch ein Abtreibungsgegner.

    • Andreas

      Es wurde auch nicht behauptet, dass getötete Menschliche Föten „gar nicht interessieren“, sondern das dieser Umstand ganz offensichtlich keine Reaktion hervorruft, die mit dem getöteten Löwen vergleichbare wäre.

      Für mich bleibt weiterhin die Tötung eines Menschen etwas anderes, als die eines Tieres.

  2. akinom

    Die Eltern von „Flecki“ haben nach 1 1/2 Wochen den Autobahnrastplatz verlassen, auf dem sie in der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem entlaufenen Hund ausgeharrt hatten. Parken darf man laut StVO auf einem solchen, bis man wieder zum TÜV muss. Ob das der Grund für den die ganze Nation erschütternden „herzzerreißenden“ Entschluss dieses „Elternpaares“ gewesen ist? Das ist die aktuelle deutsche Version von „#CecilTheLion“. Sicher hat es schon immer Vermenschlichung von Tieren gegeben, wie auch bestialische Tierquälerei. Aber das, was Felix Honekamp so erregt, betrifft sicher nicht nur „Flecki“ (- der noch nicht einmal einen Heiligen-Namen trägt, wie viele andere Tiere -) und Cecil.

    In meiner Schulzeit wäre mir in Aufsätzen dick rot als Fehler angestrichen worden, wenn ich „essen“ statt „fressen“ und „kleine Katzenbabys“ in einem Satz mit „kleinen Menschenbabys“ geschrieben hätte. Mich wundert, dass sich heute noch eine Firma erlauben kann , den Namen „Fressnapf“ zu wählen. Wir hatten in Erinnerung der kargen Nachkriegsjahre nur den Kopf geschüttelt, als es mit dem Verkauf von Tierfutter in Dosen losging und die Leine vom Pudelchen zur Handtasche von Frauchen passen musste, der dann im Winter ein Mäntelchen passend zu Frauchens Nerz tragen durfte… Aber dabei ist es ja nicht geblieben….

    Die Entwicklung tierischer Vermenschlichung gefördert hat ganz sicher auch die Spielzeugindustrie (z.B. „family bear“) und die tierische „Bestattungskultur“, sowie Exzesse von Tierpsychologie etc. Wenn Tiere – besonders Haustiere – leiden, geht das Menschen sicher auch „unter die Haut“. Und das ist gut so. Auch mir ist es so ergangen, als Chinchilla „Muckel“, das meiner Tochter gehört hat, mit schwerer Bronchitis nach Luft ringend bei einem Kamillendampfbad in meiner Hand gestorben ist.

    Schlimm an übertriebener Tierliebe finde ich, dass sie umgekehrt proportional zur Menschenliebe geworden ist.

  3. Bettina Taubinger

    Danke auf den Hinweis auf die ca 100000 gemeldeten Abtreibungen. Falls jetzt die Zahlen zurückgehen, liegt das vielleicht auch an der jetzt leicht zu besorgenden Pille danach.
    Wann werden die Menschen kapieren, dass jedes menschliche Leben schützenswert ist. Jedes Jahr ca. 4500 Schulklassen, die uns fehlen. Mit einem gerechten finanziellen Ausgleich, für die ersten 3 Lebensjahre, z. B. In Höhe der Kosten für die Ausgaben eines Krippenplatzes, könnten sich die Frauen schneller und sicherer für Ihre Berufung als Mutter entscheiden. Mit einer sicheren finanziellen Basis entfällt schon mal der finanzielle Druck, der oft auch Grund für eine Abtreibung sein kann.

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