4 Comments

  1. Andreas

    Vielleicht hilft es ja, wenn man nicht ūberzeugter Christ ist, auf folgenden Unterschied hinzuweisen. Ich liebe meine Kinder. Sie werden immer meine Kinder sein, auch wenn sie gegen mich fehlen sollten.
    Und sollten sie mich nicht mehr kennen und mich nicht lobpreisen wollen- ich wūrde sie dennoch niemals ewiger Verdammnis ūberantworten wollen.
    So vorbehaltlos ist Gottes Liebe nicht. Wahrscheinlich glaube ich deshalb nicht

    • Papsttreuer

      Lieber Andreas,

      auf solche Kommentare fällt es mir schwer, in Kürze zu antworten. Daher vielleicht nur ein paar Gedanken, die einen Hinweis geben mögen, warum und was ich glaube:

      Gott braucht unseren Lobpreis nicht, er braucht nicht unser Gebet, er braucht nicht mal unsere Liebe, die Dreifaltigkeit könnte sich eigentlich genug sein. Er hat uns aber erschaffen aus Liebe, liebt uns und weiß, dass wir es brauchen, ihn zu lieben. Das hat erst mal gar nichts mit dem Weltgericht zu tun sondern nur damit, wie wir selbst meinen, unsere Beziehung zu dem, der uns ohne Vorbedingung liebt, uns aus Liebe geschaffen hat, gestalten zu wollen.
      Die ewige Verdammnis von der Sie sprechen ist insofern nichts, wozu uns Gott verurteilt, sondern etwas, das wir selbst wählen. Wenn meine Kinder sich mal von mir abwenden sollten, dann würde mich das unfassbar schmerzen. Das ist bei Gott nicht anders: Er ist nicht wütend, sondern traurig! Er will nicht unseren Tod sondern das wir das Leben in Fülle haben. Wenn ich nun daran denke, meinen eigenen Vater zu verstoßen, macht mich alleine dieser Gedanke traurig – und der ist „nur“ mein weltlicher Vater. Die Hölle, wenn wir den Begriff wählen wollen, ist die ewige Abwendung von Gott, die aber nicht er uns auferlegt sondern für die wir uns entscheiden.

      Oft wird gesagt, die Hölle sei leer – da bin ich nicht sicher, aber ich glaube auch nicht, dass sie überfüllt sein wird, einfach weil Gottes Gnade so groß ist, dass er auch aus einem Fünkchen Zuwendung, dass wir für ihn behalten haben, etwas Großes machen kann – durch den Tod Jesu am Kreuz bereits gemacht hat. Und sowenig wie ihre Kinder vermutlich eines Tages ganz ohne Reue und ohne Wehmut nichts mehr mit Ihnen zu tun haben wollen, so wenig sind wir Menschen dafür gemacht, Gott final abzulehnen. Natürlich fehlen wir immer wieder, aber wir dürfen auch auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen – nicht im Sinne eines Ausnutzens, nach dem Motto „Wird schon gut gehen“ aber im Sinne eines Vertrauens, dass ich auch zu meinem leiblichen Vater habe, der mich auch wieder zu Hause aufnimmt, wenn ich ihn verletzt habe.

      Ob das alles theologisch einwandfrei formuliert ist, kann ich nicht versichern. Aber das ist mein Bild von Gott, so glaube ich, dass er ist, als Vorbild eifere ich ihm als weltlicher Vater nach, und als solchem vertraue ich ihm, dass er auch für diejenigen einen Platz im Himmel haben wird, für die ich mir das nicht vorstellen kann.

      Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich machen können. Ich werde Sie vermutlich nicht auf diesem Weg überzeugen können, aber vielleicht habe ich ein paar Gedankenansätze liefern können, die Sie auf Ihrem Weg begleiten. Wenn ich noch einen Tipp geben darf: Suchen Sie sich doch einen wirklich guten Geistlichen, vielleicht aus Ihrer Gemeinde oder über Freunde – Themen wie diese brauchen mehr als einen schriftlichen Austausch über Blogkommentare.

      Gottes Segen für Sie!

    • Andreas

      Einfach vielen Dank.

      Das ermutigt mich auf jeden Fall mehr „dran“ zu bleiben, als alles was mir bisher dazu begegnet ist.

  2. Konrad Kugler

    Die Hölle ist nur wegen der menschlichen Dummheit voll, vor allem aber wegen des Hochmuts. Mir scheint, daß gerade der die „Sünde wider den Heiligen Geist“ ist, die nicht vergeben werden kann.

    Ich bin ein Sonntagsstreuner. Gerne besuche ich die Messe auswärts, auch um andere Kirchen zu sehen. In der Regel muß ich sehen, daß das Kyrie dazu mißbraucht wird um anschließend eine Art Zwangsabsolution zu vollstrecken. Kommt dabei einer der Gläubigen auf den Gedanken, „Reue und Leid“ zu erwecken? Dazu kommen die zwei unterschlagenen Schriftstellen, die vor dem unwürdigen Empfang der Eucharistie warnen.

    Gott kann nur vollkommen sein, wenn er nicht nur Liebe, sondern auch Gerechtigkeit ist. Diese wird heute konsequent unterschlagen, weil wir doch sowieso in den Himmel kommen. Gott sei Dank ist Gottes Barmherzigkeit unvorstellbar groß, aber nicht gratis. Ein Hochmütiger kann nicht einsehen, daß er falsch liegt, deshalb …

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