Dass ich ein Fan von Roland Baader bin überrascht hier vermutlich die wenigsten. Hier darum mal wieder was zum Reinschnüffeln.
Leider habe ich Roland Baader nie persönlich kennengelernt. Was ich nach seinem Tod über ihn erfahren habe, auch von mit ihm persönlich bekannten und befreundeten Personen, komplettiert das Bild eines Zeitgenossen, mit dem man gerne nächtelang die Probleme der Welt diskutiert hätte, bei Bier und Wein und am Grill, und am Ende das sichere Gefühl gehabt hätte, die Welt wieder ein bisschen mehr verstanden zu haben. Roland Baaders Buch „Die belogene Generation“ war für mich eine der Einstiegsdrogen in den Libertarismus und ich werde nicht müde, dieses Thema als eines meiner Nieschenthemen zu verbreiten.
Wer vor der Lektüre eines ganzen Buches zu dem Thema noch zurückschreckt, dem kann ich einen Beitrag dieser Woche auf dem Blog des Ludwig von Mises Instituts mit dem Titel „Lügen über den Kapitalismus“ ans Herz legen. In dem Ausschnitt aus Baaders Buch „Das Kapital am Pranger“(2005), macht er am Beispiel der Innovationskraft deutlich, dass das Kapital durchgängig ein limitierender Faktor ist:
Dass es nach wie vor unterentwickelte Länder zuhauf auf dem Globus gibt, ist ein weltweit schlagender Beweis für die Tatsache, dass Kapital und Kapitalismus der Motor des Fortschritts sind. Die Regierungen und Eliten dieser Länder haben alle technischen und medizinischen Neuerungen und Erfindungen der Industrieländer vor ihren Augen. Sie können auf alles diesbezügliche Wissen zugreifen und jedes Gerät nachbauen oder Anwendungsmethoden nachahmen. Aber in die Tat umsetzen können Sie das nicht, weil es ihnen am notwendigen Kapital – und meistens auch an Unternehmern und freien Märkten (also an kapitalistischer Ordnung und Freiheit) mangelt. Wissen kann sehr wohl auch dann existieren, wenn das notwendige Kapital zur Umsetzung fehlt, aber damit technologisches know how praktische Wirklichkeit werden kann, muss es immer einen Prozess der Kapitalinvestition durchlaufen.
Baader ist in seinen Schriften auch immer mal gerne erfrischend polemisch, macht aber dadurch auch die eine oder andere Lebenslüge der Sozialisten transparent, die tatsächlich meinen, mit ihrer Ideologie Gerechtigkeit und Fortschritt sicherstellen zu können. Am Beispiel der DDR:
Auch beim gesellschaftlichen „Großexperiment“ auf deutschem Boden, nämlich bei der vormaligen DDR, konnte man das geradezu modelltypisch beobachten. An mangelnden Ingenieurstalenten und an technischem Wissensrückstand lag es gewiss nicht, dass die gut ausgebildeten Technik-Eliten in fünfzig Jahren volksdemokratischer Ingenieurskunst nichts anderes hervorgebracht haben als die stinkende Trabi-Schaukel. Sie hätten auch jedes der vielen hundert Automodelle des Westens einfach kaufen und „nachkupfern“ können. Aber ohne Kapital und Kapitalismus ist es eben Essig mit allem Erfinder-, Entdecker- und Bastelgeist.
Es bleibt meine Empfehlung, Baader zu lesen! Ob es „Die belogene Generation“ ist, das hier vorgestellte „Das Kapital am Pranger“ oder andere Werke – Baader öffnet die Augen auch denjenigen, die seinen Schlussfolgerungen nicht vollständig folgen mögen. Nach der Lektür hat man – ich erwähnte das schon – die Welt ein bisschen besser verstanden.
Dirk Schmitz
Ein bisschen intellektuell platt. Klar Branche ich auch Kapital. Das kann ich aber auch selbst schaffen oder einwerben. Warum entwickeln sich Asien, zieht sogar an uns vorbei, und Südamerika – Afrika aber nicht? Hier gibt es Fragen von Mentalität und Flieiss, die in erheblich größerem Maße Erfolg ausmachen. China entwickelt sich nicht wegen des Westkapitals, sondern,ein wesentlich aus sich. Nordkorea nicht.