5 Comments

  1. Ein sehr schöner Beitrag im libertären Geiste!

    Mir wäre neu, dass in der Menschheitsgeschichte jemals ein Kollektiv oder ein Staat die zündenden Ideen oder Innovationen hervorgebracht hätten. Das waren zumeist Tüftler, Erfinder, Optimierer und vor allem: Leute, die etwas riskierten. Das gilt nicht nur für den technologischen Fortschritt, sondern auch für das gesellschaftliche Wohlergehen.

    Das sieht man auch in der Kirchengeschichte: bevor caritative Orden die Seelsorge übernehmen konnten, brauchte es schließlich auch Ordensvorbilder und Ordensgründer, die so eine Idee lebten.

    Ähnliches gilt für Institutionen und Konzerne. Zumindest wäre es mir neu, dass mal eine Gewerkschaft existiert hätte, die ein Unternehmen gegründet hat.

    Ich bin nun kein Freund Zuckerbergs und seiner Plattform, meide diese Möglichkeiten sogar. Aber am Prinzip ändert das nichts. Allerdings wirkt Eigenverantwortung in unserer abgesicherten Gesellschaft heute als ein zu großes Risiko, Freiheit erscheint als Bedrohung. Und je weniger Individuen etwas wagen, umso weniger kommen wir alle voran. Die allseits gewollte Regulierung und Kontrolle erstickt jeden Hauch von Kreativität.

  2. akinom

    Obwohl sich der Vergleich mit der Eigenverantwortung bezüglich der deutschen Kirchensteuer aufdrängt, will ich mich da jetzt eines Kommentars enthalten.

    Interessant finde ich den Gedanken von Marco Gallina:
    „Mir wäre neu, dass in der Menschheitsgeschichte jemals ein Kollektiv oder ein Staat die zündenden Ideen oder Innovationen hervorgebracht hätten. Das waren zumeist Tüftler, Erfinder, Optimierer und vor allem: Leute, die etwas riskierten. Das gilt nicht nur für den technologischen Fortschritt, sondern auch für das gesellschaftliche Wohlergehen.“

    Diese Leute haben – wie ich meine – nicht nur investiert, sie haben mutig, mit viel Engagement und Leidenschaft etwas unternommen. Sie sie waren Unternehmer! Insofern ist für mich Zuckerberg weniger ein Investor, sondern gehört zur fast „ausgestorbenen Rasse“ der Unternehmer. Von seiner Plattform Facebook habe ich Null Ahnung. Aber darum geht es ja hier auch nicht. Die Zugehörigkeit zum Unternehmen glich der einer Familie. So waren Kruppianer, Opelaner etc. stolz auf ihre Firmenzugehörigkeit und am Erfolg des Unternehmens persönlich sehr interessiert.

    Geradezu mitgefiebert habe ich in unserem neuen Wohnort Dülmen bei dem Drama der pleite gegangenen Firma der Brüder Wiesmann, die den Sportwagen Gecko gebaut hatten. Nun hat sich ein englisches Brüderpaar mit gleicher Leidenschaft wie die Gründer gefunden, die mit einer 30-Millionen-Investition die Automobilmanufaktur wiederbeleben wollen. Obwohl in letzter Minute ein chinesischer Investor beträchtlich mehr Geld geboten hatte, hat die Gläubigerversammlung in dieser Woche mit großer Mehrheit für die Engländer gestimmt und der Übernahmevertrag konnte mit ihnen geschlossen werden.

    Ich verstehe auch nicht, weshalb Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände gegeneinander agieren, wo sie doch schon deshalb an einem Strang ziehen müssten, weil sie auf einander angewiesen sind. Arbeitgeber nehmen die Arbeit für Lohn und Arbeitnehmer geben sie um Gewinne zu machen, zu investieren und um Lohn zahlen zu können.

    • akinom

      Berichtigung:
      Arbeitgeber nehmen die Arbeit um Gewinne zu machen, zu investieren und um Lohn zahlen zu können. Und Arbeitnehmer geben die Arbeit, um genau das im eigenen wirtschaftlichen Interesse und zum „gesellschaftlichen Wohlergehen“ zu erreichen.

  3. Gast

    Letztendlich basiert jede Art von Reichtum auf der Ausbeutung anderer Menschen. Entweder Produkte oder Dienstleistungen wurden zu teuer verkauft, unmenschlich produziert oder aber die Mitarbeiter wurden zu schlecht bezahlt. Viele Kreative waren ihren Erfindungen und Visionen leidenschaftlich verfallen und hatten nicht wirklich Interesse an wirtschaftlicher Macht. Es sind doch immer die vom Kollektiv vorgegebenen Rahmenbedingungen, die Reichtum erst möglich machen. Ich persönlich wundere mich immer darüber, dass wir solch unermesslichen Reichtum als Volk möglich machen. Mit Bescheidenheit als wichtigem christlichen Wert hat das nichts zu tun. Wer als Christ in ungesundem Maße vermögend ist, der gaukelt Glauben vor. Genau das ist es auch, was die Kirchen unglaubwürdig macht – die Macht über viel Geld!

    • Papsttreuer

      Sehr geehrter Gast, es würde jetzt zu weit führen, dass hier in aller Tiefe zu erläutern. Aber ich sehe das komplett anders: Reichtum basiert auf dem Austausch von Handelnden, zum gegenseitigen Vorteil. Ungesundes Vermögen, wie Sie es bezeichnen, gibt es dabei natürlich aus christlicher Sicht, wenn man den Mammon zum Gott gemacht hat. Illegitim wird dieser Reichtum dadurch aber nicht. Ich komme auf dieses Thema auf meinem Blog immer mal wieder zu sprechen, schauen Sie sich gerne um, vielleicht auch bei den Beiträgen zum Thema Libertarismus.
      Gottes Segen!

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