6 Comments

  1. Siegfried Simperl

    Eines steht fest: Wer Kyrill I. die Wange küsst, der hat in Wahrheit Putin an der Backe.Als „Geschenk Gottes“ hat der Patriarch Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor der Wahl 2012 bezeichnet – und seitdem wenig getan, den Eindruck einer devoten Kreml-Marionette zu widerlegen. Das mag mit der Angst um sein Vermögen zu tun haben: Im Gegensatz zum armutsliebenden Franziskus soll Kyrill einen Milliarden-Besitz angehäuft haben. An dieser Stelle kann man nur so laut wie möglich rufen: Nein!
    Denn Gleichheits-, Demokratie- und Freiheitsrechte, für Christen wie für Nicht-Christen, mögen in Havanna oder Moskau Nebensache sein. In Berlin, Paris oder Rom dürfen sie niemals verhandelbar sein. Ebenso wenig wie die Pressefreiheit.

    • Wenn Sie der Meinung sind, dass für einen Christen all diese Rechte wichtiger sein sollten, als die mögliche Überwindung eines tausendjährigen Schismas, das bis heute die größte Wunde der Christenheit per se darstellt, dann mögen sie vielleicht in den Kategorien des politischen Zeitgeistes denken; ob dies aber mit der Sehnsucht der Kirche nach Vollendung vereinbar ist, wage ich zu bezweifeln. Wir reden hier von einem historischen Moment in 2.000 Jahren, in deren Halbzeit man sich getrennt hat, und nun endlich Fühler ausgestreckt werden.

      Wer dann wirklich reinruft „aber Putin!“ hat aus christlicher Sicht wenig verstanden. Dass die Orthodoxen und ihr Staat zusammenhängen ist schon in Byzanz so gewesen und war mit einer der Gründe der Spaltung. Entweder man akzeptiert es, oder man kann eine Bannbulle nach Moskau schicken.

    • Anton Vogel

      Dem kan ich mich nur anschleißen ! Das Treffen und seine Erklärung waren historisch und lange fällig ! Nach fast 1000 Jahren wird versucht, die christlichen kirchen wieder anzunähern. Da haben kleingeistige politische Befindlichkeiten eigentlich nicht’s verloren !

      „Wer frei ist von Sünde, der werfe den ersten Stein “ oder “ Du siehst den Span im Auge deines Nachbarn, aber den Balken vor deinem Auge siehst du nicht !“

  2. Siegfried Simperl

    Das kannst Du Glauben „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, sagt Ludwig Wittgenstein, der Philosoph. Wenn er Recht hätte, müsste ich jetzt aufhören, diese Zeilen weiterzuschreiben. „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, sagt Ludwig Wittgenstein, der Philosoph. Wenn er Recht hätte, müsste ich jetzt aufhören, diese Zeilen weiterzuschreiben.

    Aber wir haben ja – Gott sei Dank oder leider, je nachdem – unseren Philosophen und Theologen, den Heiligen Augustinus, und der gibt uns einen anderen Rat: „Erklären können wir‘s nicht“, sagt er, „schweigen aber dürfen wir nicht – also lasst uns singen!“

  3. akinom

    Mit wachsender Begeisterung und klopfendem Herzen hatte auch ich die sensationelle wahrhaft historische gemeinsame Erklärung von Patriarch Kyrill und Papst Franziskus bei kath.net. gelesen. Ich empfand einen Sturm des Heiligen Geistes, ganz anders als 2007, als der Orkan Kyrill über uns hinweg gefegt war. Ein wahres „Geschenk Gottes“ ist er für mich. In meiner Sehnsucht nach Einheithoffe ich dass viele Priester und Laien die Erklärung im Herzen unterschreiben. und eine Lawine ins Rollen kommt. Das ist nicht zum Null-Tarif möglich wie in Deutschland die Regenbogen- und Bunte-Bänder-Kirchentage.

    In Vergessenheit scheint geraten zu sein, was dagegen Dietrich Bonhoeffer und Pater Alfred Delp SJ durch ihr gemeinsames Martyrium in Plötzensee für die Ökumene bewirkt haben. „Orthodoxe und Katholiken müssen lernen, in Bereichen, wo es möglich und notwendig ist, ein einmütiges Zeugnis für die Wahrheit zu geben.“ Für ein solches Zeugnis diese Männer gestorben. Auch heute treffen Hass, Diskriminierung und Verfolgung bis hin zu grausamsten Morden nicht nur die Katholiken.

    Möge die Kehrseite dieser Medaille Ökumene, Einheit und „Liebeskummer
    der Barmherzigkeit“ heißen, der der Gender-Ideologie, Abtreibung, Euthanasie und Erschaffung von Menschen in Laboren.. Paroli bietet.

    Gemeinsam schaffen wir das ? Nein! Aber das darf nicht entmutigen. Letztlich ist nur im Kreuz Heil.

  4. Dieter Schrader

    Als „sturzevangelischer “ Christ, kann ich mich über so ein Treffen nur freuen. Wie Recht Sie haben mit der Bemerkung, daß man bei Gesprächen bzw. Vereinbarungen mit den ev.Landeskirchen nicht hinter diese Erklärung zurück gehen darf. Zum Glück gibt es auch in den Landes-bzw.Freikirchen noch Christen, denen der Papst und der Patriarch aus dem Herzen gesprochen haben.
    Hoffen und beten wir, daß diese Christen nicht mutlos werden.
    Dank an Sie , daß Sie diese Vereinbarung veröffentlicht haben. Als Ermutigung ist das so wichtig.

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