Echte Ritterlichkeit sucht man oft vergebens, und wer weiß schon, was das ist – ein Ritter? Ein Versuch: Tapfer, gläubig und gerecht!

Rezeption zum Ritter des OMCT Tempelritterordens
„Zu Gottes und zu Deiner Ehr diesen Schlag und keinen mehr: sei tapfer, gläubig und gerecht, sei ein Ritter und kein Knecht.“ Mit diesen Worten hat mich am vergangenen Samstag der Präzeptor des OMCT Tempelritterordens zum Ritter geschlagen. Ich weiß schon, der eine oder andere hält solche Orden für eine Marotte alter Männer, die gerne in langen Mänteln durch die Gegend laufen und so tun, als seien sie genau so ritterlich, wie die Tempelritter von 1119. Und doch sind es gerade die aus der Zeit gefallenen Rituale und Äußerlichkeiten, die einen inneren Wandel nur andeuten können, den unsere Welt dringend braucht. Um es mit den Worten eines Ordensbruders zu sagen: Wer den Mantel aus Eitelkeit trägt, trägt ihn zu Unrecht.
Glaube, Freundschaft, Patriotismus
Ich bin jedenfalls froh, in diesem vergleichsweise kleinen Orden eine Gemeinschaft gefunden zu haben von Männern, die allesamt im Leben stehen und für die Werte wie Glaube, Freundschaft und Patriotismus – bei allen möglichen Unterschieden im Detail – etwas bedeuten. Da ist keine Gleichschaltung – ich selbst habe schon intensive Diskussionen führen dürfen – aber eine gemeinsame Grundlage: Die Liebe zu Gott, die Liebe zum Land und die freundschaftliche Liebe zueinander, die einiges zu überdauern in der Lage ist. Dazu gehört auch, dass es sich dabei nicht um eine elitäre „by invitation only“-Veranstaltung handelt, sondern um eine Gemeinschaft, in die jeder rein schnuppern kann ohne zu irgendwas gedrängt zu werden. Das kann durchaus auch mal zu Missverständnissen führen, wenn man eine Einladung zum Beitritt erwartet, die aber nicht kommt. So aber war es und ist es mir lieber.
Als ich den OMCT („Ordo Militiae Crucis Templi“) vor ein paar wenigen Jahren kennenlernte, hatte ich noch nicht geahnt, dass ich heute ein waschechter Ritter sein würde. Mir hat aber der Austausch über den Glauben, über Politik und die Freundschaft der Ritter untereinander imponiert. Wenn man wie ich Glauben, Patriotismus und Freundschaft etwas abgewinnen kann, dann erhält man schnell einen Eindruck und es entsteht der Wunsch: Da wäre ich auch gerne dabei! Dass es noch ein wenig gedauert hat, ist insofern nicht einer Unsicherheit geschuldet, eher schon dem Zweifel darüber, wie dauerhaft eine Begeisterung wohl vorherrschen kann.
Ritter in Rüstung?
Ein Ritter zu werden, das musste ich allerdings vor allem erst mal meinen Kindern erklären: Nein, der Papa läuft demnächst nicht in Rüstung herum, er muss auch nicht hoch zu Ross kämpfen; wenn auch der Kampf zum Rittersein sicher dazu gehört. Als Tempelritter steht man in einer Tradition und die bedeutet für heute, Geleitschutz zu geben für die Kirche, für die Brüder im Glauben, für jeden nach Gott suchenden, genauso wie sie früher Geleitschutz gegeben haben für die Pilger im Heiligen Land.
Und um einen solchen Geleitschutz geben zu können, braucht es eben ritterliche Tugenden; genau die werden in der Aufnahmeformel genannt: Tapferkeit, Glaube und Gerechtigkeit. In gewisser Weise steht für mich dabei der Glaube im Mittelpunkt, aus dem sich aber Tapferkeit und Gerechtigkeit entwickeln. Der Glaube an Gott, das Wissen um den starken Herrn, verhilft zu Tapferkeit, die mehr ist als Mut und etwas ganz anderes als Leichtsinn. Und die Gerechtigkeit – gemeinsam mit der im Glauben erlernten Barmherzigkeit – ergibt sich ebenfalls daraus.
Knien? Nur vor Gott!
Das alles, wie gesagt in Verbindung mit der Gemeinschaft und den gemeinsamen Zielsetzungen, verleiht geistliche Stärke – die notwendig ist, um nicht zum Knecht zu werden. Kein Knecht der Meinung anderer, kein Knecht eigener Verlockungen, kein Knecht dieser Welt. Insofern habe ich auf dem Bild oben auch nicht vor dem Präzeptor gekniet sondern vor dem Herrn, dem ich – ähnlich wie bei meinem Beitritt zur Laienorganisation des Regnum Christi – meine Treue geschworen habe. Oder wie ich es meinen Kindern beizubringen versuche: Wir knien vor Niemanden, nur vor Gott.
Ich hoffe, das mit diesem kleinen Beitrag ein bisschen was von meiner Begeisterung übergesprungen ist. Und wer jetzt mehr zu den beiden Gemeinschaften, denen ich angehöre, erfahren möchte, dem kann ich erstens die Internetseiten ans Herz legen, gleichzeitig aber auch gerne anbieten, mich zu kontaktieren.
Andreas
Nu isser ūbergeschnappt, also, ich kann mich nicht davon freisprechen, dass im hintersten Hirnwinkel dieser Gedanke aufkam, gefolgt von leichten Reminiszenzen an -na klar- Dan Brown.
Beim zweiten Blick scheinen derartige Gedanken im Zusammenhang mit dem Papsttreuen aber abwegig.
Also: Was soll das? Das ist zumindest mir nicht recht klar geworden
Und ob die Mannen um Jaques de Molay (hoffe das stimmt so- nie wäre ein Marco Gallina so wertvoll wie heute)nachahmenswerte Vorbilder waren, ich weiß es nicht.
Information tut not.
dilettantus in interrete
Pax!
Ist doch schön: Du wirst Ritter ich in zweieinhalb Wochen Benediktiner(oblate).
Gruß und Gottes Segen
Thomas
dilettantus in interrete
Ach ja, an der Überschrift ist lustig, daß das englische Wort für Ritter ja das germ. Wort für Knecht ist – die Schotten sprechen´s sogar „knicht“.