Was ist Faschismus anderes, als die Unterscheidung zweier Gruppen mit der Feststellung der Überlegenheit der eigenen? Es geht wieder los!
Zum 9.11. gingen – neben den Gedenken an den Mauerfall – auch wieder Berichte über die sogenannte Reichspogromnacht durch die Presse. Man sieht die Bilder von brennenden Synagogen, man sieht aber auch die Bilder von eingeschlagenen Ladenfenstern, man sieht die verängstigten Gesichter von Menschen, die aufgrund ihrer Religion am Pranger stehen. Man sieht all das und fragt sich: Wie konnte es soweit, und anschließend noch weiter, kommen?
Faschismus
Eine der Wurzeln des Faschismus, so habe ich das mal gelernt, ist die Unterscheidung zwischen „denen“ und „wir“. Hat man diese Differenzierung erst mal geschafft steht der Propaganda gegen „die“ nichts mehr im Weg: Die waren immer schon anders, die sind nicht so wie wir! Vorsicht ist bei denen geboten, mit denen gibt man sich besser nicht ab! Man kauft nicht mal bei denen! Am einfachsten, aber auch plumpsten, ist das mit äußeren Merkmalen, und machen wir uns nichts vor, Nasenformen sind noch heute ein Erkennungsmerkmal der Herkunft, das so mancher beachtet. Das ist erst mal gar nichts Schlimmes, so lange die Komponente der Propaganda nicht dazu kommt. Wer also sich heute hinstellt und behauptet, der dunkelhaarige und dunkeläugige Typ sei immer eine Gefahr, dann geht er den nächsten Schritt in Richtung Faschismus.
Davon zu unterscheiden sind allerdings Erfahrungswerte: Terroranschläge werden in Europa in der jüngsten Vergangenheit nicht durch hellhäutige blonde Frauen sondern durch „südländisch“ aussehende Männer begangen. Da ist es schon nicht ganz einfach aber ein Zeichen von Zivilisation, seine Vorurteile in Frage zu stellen – nicht jeder, der so aussieht, ist ein Terrorist! Nicht jeder, der so aussieht, lauert am Kölner Hauptbahnhof Frauen auf. Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass diejenigen, die das tun dem beschriebenen Muster vielfach entsprechen. Faschismus? Nein, ist es nicht, vielleicht in den menschlichen Genen liegender Kollektivismus, den man aber rational angehen kann. Gegen seine eigenen Vorurteile kann man kämpfen.
Irrationale Verdrängung
Irrational dagegen ist, wenn man die Ursachen (vielleicht) vermeintlicher Vorurteile nicht mehr benennen darf. Wenn man nicht mehr sagen darf, dass es eben keine Attacken von Vans auf Fußgänger gibt, sondern solche Anschläge von Menschen begangen werden, die einer bestimmten Religion anhängen. Besteht die Gefahr, dass aufgrund dieser Information manche ihre Vorurteile bestätigt sehen? Ja sicher. Sollte man deshalb diese offensichtlich bestehenden Muster verschweigen? Auf keinen Fall. Genau das ist aber politisch und medial gewünscht: Hintergrund des islamistischen Terrors soll nicht mehr der Islam sein sondern höchstens noch die kulturellen Unterschiede zu den Herkunftsländern, besser noch eine gescheiterte Integrationspolitik, deren Bringschuld auf Seiten des Einwanderungslandes liegen soll. Was für eine Umkehrung von Wahrheit!
Und wer etwas anderes sagt? Wer darauf hinweist, dass der Islam und die Scharia nicht kulturkonform zu einer christlich geprägten säkularen Gesellschaft sind? Der ist ein Rechter, der ist ein Rassist, der ist ein Faschist! Und da haben wir ein Unterscheidungsmerkmal: Das der politischen und gesellschaftlichen Einstellung. Der Mainstream tickt sozialistisch und staatsorientiert, die Minderheit konservativ und freiheitsorientiert. Letztere bestehen darauf, auch mal ein Stachel in der Seite der Friede-Freude-Eierkuchen-Gesellschaft zu sein. Integration? Schön und gut, aber was, wenn die nicht funktioniert? Was wenn die Menge der zu integrierenden Menschen und/oder die kulturellen Unterschiede zu groß sind? Was, wenn sich manche nicht integrieren wollen? Mit Migranten aus europäischen und westlich geprägten Ländern, selbst aus dem asiatischen Raum mit buddhistischer oder hinduistischer Prägung, gibt es keine vergleichbaren Integrationsprobleme wie mit Menschen aus islamischen Ländern. Mit allen? Nein, nicht mit allen, aber das Muster ist erkennbar und muss daher auch angesprochen werden.
Sprechverbote und mehr
Und wie schützt sich der Mainstream vor den anderen, vor den gesellschaftlichen Störenfrieden „von rechts“? Sprechverbote sollen es sein. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist ein solches Propagandainstrument: Um Bußgelder zu vermeiden sollen soziale Medien vermeintliche Hasspostings, die rechtswidrig erscheinen, löschen. Die Unternehmen sollen damit hoheitliche Aufgaben wahrnehmen. Nicht mehr ein Richter entscheidet sondern die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens. Machen wir uns nichts vor: Mit dem NetzwDG werden Facebook und Co. eher mehr löschen als notwendig. Wer schreibt, was ein politischer Mainstream als störend empfindet, der riskiert medialen Ausschluss – im Konkreten Sperren bei Facebook, Twitter etc. Die unternehmerische Entscheidung wäre nachvollziehbar, wenn nicht die Politik mit eingreifen würde. Es ist eben keine freie Entscheidung mehr sondern eine unter dem Eindruck von Strafandrohungen. Keine Ahnung, ob Facebook islamkritische Postings auch aus eigenem Antrieb löschen und seine Funktion als Plattform für Meinungsaustausch ad absurdum führen würde. Sicher aber passiert das heute im Blick auf die neue Rechtslage.
Aktuelles Beispiel: Eine Sperre von sieben Tagen gegen die Publizistin Birgit Kelle. Ihr Vergehen: Sie hat auf eine Problematik der islamischen Vorschriften zur Verhüllung von Frauen hingewiesen. Auslöser ist die Nachricht, dass der Spielzeugkonzern Mattel eine Barbiepuppe mit Hidschab auf den Markt bringen will. Das ist eine unternehmerische Entscheidung, die allerdings meinungsbildende Wirkung hat. Der Kommentar von Kelle: „Toll! Und jetzt noch das Barbie-Spielhaus, um lustig nachzustellen, wie Ken seine Barbie auspeitschen oder steinigen lässt, weil sie den Hidschab abgelegt hat. Frauenunterdrückung ist kein Spielplatz @Mattel“ Das ist mehr Säbel als Florett, aber kein Hassposting. Birgit Kelle weist auf einen Missstand hin, den sich unsere Gesellschaft durch die Akzeptanz islamischer Bekleidungsregeln einhandelt. Kann man da eine andere Meinung haben? Sicher. Aber ist die von Kelle vorgetragene Meinung so abwegig, dass ihre Veröffentlichung eine Gefahr darstellt?
Kauft nicht bei …
Die Unterscheidung ist getroffen: „Wir“ die Gutwilligen, die Integrationsförderer, diejenigen, die „Flüchtlinge“ schützend aufnehmen ohne Ansehen von Hautfarbe, Religion, Rasse, Geschlecht … gegen die „Anderen“, die auf Gefahren hinweisen, die deutlich machen, dass Integration kein Selbstgänger ist und zuallererst von Migranten gewollt und angegangen werden muss, und dass diese Voraussetzungen zur Integration nicht in allen Kultur- und Religionskreisen gleichermaßen anzutreffen sind. Und „denen“ darf man dann auch den Mund verbieten, „denen“ darf man die Wohnung kündigen, „denen“ darf man für ihre Meinung keine Öffentlichkeit bieten. „Deren“ Meinungen werden mit Hinweisen wie „potenziell Fakenews“ markiert, „die“ versehen wir mit dem Stigma der Sperre ich sozialen Medien. „Die“ werden immer mit dem Zusatz „umstritten“ belegt, „die“ treffen sich nicht mehr sondern „marschieren auf“, „die“ argumentieren nicht sondern „agitieren“. Wer sich mit „deren“ Positionen konstruktiv auseinandersetzt, gerät in die Gefahr der gleichen gesellschaftlichen Ächtung, mit „denen“ redet man nicht, wenn man nicht sicher ist, dass „sie“ als Verlierer aus einer Diskussion herausgehen. Die, die anderen sind die Bösen!
Spiel nicht mit denen, redet nicht mit denen, kauft nicht bei … hoppla!
P.S. Und ich höre es schon: „Sie wollen doch das Sperren auf Facebook nicht mit dem Holocaust vergleichen?“ Wer so redet, hat nichts verstanden!
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Bild: Facebook-Profil Birgit Kelle
Konrad Kugler
Ich habe einmmal bei einer Stammtischdebatte ganz entschieden der Behauptung widersprochen, daß a l l e Politiker korrupt sind. Genauso behaupte ich heute nicht, daß alle Abgeordneten durch die hohen Diäten korumpiert sind.
Das BVerfG hat sie zu Berufspolitikern gemacht. Als solche sind sie auf ihr Mandat angewiesen, aber ihr Charakter ist herausgefordert.
Ein Politiker, der im Dienst des Staates reich wird, kann nicht von edlem Charakter sein. (Hoffmann von Fallersleben)
Gero
„Jemand, der sich um ein politisches Amt bewirbt, ist schon allein wegen dieser Tatsache charakterlich nicht dafür geeignet.“
Douglas Adams
Anton Vogel
Ein sehr guter Beitrtag ! „Immer sind die Anderen Schuld………“
Ein Beitrag zum Nachdenken – auch über sich selbst…….
Stefan S.
So, dritter Versuch!
Ich halte Unterscheidungen in „Wir“ und „Die“ für normal.
„Wir“ das ist jeweils meine Familie, mein Volk, meine Religion, meine Kultur.
„Die“ das sind die jeweils anderen.
„Wir“ könnte in meinem Fall der Protestantismus sein, in diesem Fall gehören Sie, Herr Honekamp zu „Die“.
Problematisch wird es mMn wenn Wertungen vorgenommen werden.
„“Wir“ sind IMMER besser als „Die““
„“Wir“ tun ja eigentlich nichts, ABER „Die“ arbeiten immer gegen uns“
Argumentation die vielfältig anwendbar sind.
Da ich selbst Liberalkonservativ bin, also praktisch sowieso ein Nazi, ist meine Seite klar.
Ich hoffe, dass ich mich von diesem schwarz weißem „links vs. rechts“ gequatsche nicht allzusehr vereinnahmen lasse.
Offtopic:
Ich bin sehr an der Sicht anderer Konfessionen interessiert.
Persönlicher Kontakt fällt mir aber immer schwer, über das Internet fällt es mir leichter.
Sie beschäfigen sich viel mit dem Glauben, Sie als sozusagen verständigen Laien würde ich deshalb gerne ein paar Fragen fragen, ob und wie sie antworten können sie sich natürlich selbst überlegen.
Was ist Ihre Sicht auf die aus der Reformation hervorgegangenen Gemeinschaften?
Sollte, grade in Auseinandersetzung mit anderen Religionsgemeinschaften stärker zusammen aufgetreten werden?
Könnte ich an einer Missa Tridentina teilhaben?
Ich finde es immer interessant von anderen Konfessionen zu lernen, weil jede eigene wichtige Dinge betont. Die Spiritualität und das Zelebrieren in den Orthodoxen und vor allem auch der katholischen Kirche fasziniert mich zutiefst.
Nicht zuletzt finde ich die lateinische Sprache toll.
Ist es für jemanden der dem katholischen Gottesdienst an sich fremd ist empfehlenswert an einer Missa Tridentina teilzuhaben, oder ist das zu anders?
Zuletzt noch etwas zum persönlichen Glauben.
Ich habe viele Jahre des Atheismus hinter mir. Ich war früher engangiert in der Kirche, dann viele Jahre Atheist und seit einem Jahr wieder auf dem Weg zum und mit dem Glauben. Mich quälen viele Zweifel und ich hadere mit jedem Zentimeter des Glaubensweges. Kennes Sie das? Wie gehen Sie mit dem Zweifel im Glauben um, mit dem inneren Thomas, wie ein Pastor es mal nannte?
Das war es erstmal.
Vielen Dank.
Dominus tecum.
Papsttreuer
Lieber Stefan S., danke für Ihren Kommentar. Auf Ihre Fragen würde ich gerne in einer separaten Mail eingehen. Darf ich dafür Ihre Mailadresse verwenden?
Herzliche Grüße und Gottes Segen für Sie!
Stefan S.
Ja, klar. Vielen Dank. :)
Konrad Kugler
Lieber Stefan S.,
einem Atheisten würde ich empfehlen, einmal aufrichtig zu sprechen: „Gott, wenn es dich gibt, lass mich dich erkennen.“
Einen zweifelnden Christen kann ich nur ermuntern, zu beten: „Herr, lass mich die Wahrheit erkennen.“
Die Missa Tridentina ist völlig ungefährlich. Gefährlich sind eher diejenigen, die sie bekämpfen.
Gregor Kuehn
Und was dieses bedrückende Szenario noch verschlimmert ist die Tatsache, dass beide christlichen Volkskirchen diese freiheits -und demokratiegefährdende Entwicklung nicht leidenschaftlich demaskieren und bekämpfen, sondern im Gegenteil durch ihre peinliche Unterwürfigkeit noch verstärken.
Gero
Das war mein Grund, aus der Kirche auszutreten.
Zu vieles erinnert mich heute dort wieder an die Zeiten des Nationalsozialismus……die Anbiederung an die Macht, die wohlfeilen Predikten und die Hetze gegen Andersdenkende. Auch gegen die aus den eigenen Reihen.
Die toleranzlose „Forderung“ nach Toleranz, solange einzig die Interessen der Fordernden vertreten werden.
Hatten wir alles schon mal. Genau so.
Stefan S.
Ich bin grade in diesem Jahr wiedereingetreten. :D
Raten Sie mal…ich bereue es schon. ;-)
Ich bin auch eigentlich nicht wegen der EKD oder so eingetreten, sondern den Menschen meiner Ortsgemeinde zu Liebe.
Um einen guten Überblick über die Situation in der Evangelischen Kirche zu bekommen einfach mal auf evangelisch.de vorbeischauen, kaum zum Aushalten manchmal.
Gerd
Man sollte nicht in die Kirche ein- oder austreten, weil es dort liebe und böse Menschen gibt.
Gerd Schütz
Natürlich darf jeder behaupten die Juden seien Ungeziefer und eine minderwertige Rasse. Nur muss man diesen Positionen kein Forum bieten. Man kann Rassismus und Vorurteile auch intellektuell redlich verteidigen. So ungefähr arbeiten auch die Hassprediger des Islam. Unsere Frauen und Kinder werden eben nicht von Bomben getötet, die arabisch aussehende Menschen gefertigt haben, sondern von Menschen, die in christlichen Nationen leben. Das wird man doch wohl noch sagen dürfen?!
Gero
Trennen Sie sich doch bitte vom linksgrünen Dogma, das Rassismus und Vorurteile etwas Negatives sind.
Sie sind es nicht.
Es sind Handlungsmuster, die in ethnischen Gruppen vor zehntausenden Jahren entstanden sind, welche diesen ihre Existenz als Gemeinschaft überhaupt erst verdanken.
Übrigens bis heute. Sie sind deswegen auch nicht überholt, sondern topaktuell.
Ersetzen Sie die Worte „Rassismus“ nur durch „Bekenntnis zur eigenen Gruppe“ und „Vorurteil“ durch „Lebenserfahrung“.
Derart gerüstet werden Sie vieles anders sehen, obwohl es die gleiche Brille ist, durch die sie schauen.
Ich beschäftige mich schon lange mit solchen Fragen.
Gero
Danke für diesen Beitrag, den ich eigentlich auch gerne kommentieren würde.
Aber das wäre dann schon fast ein Buch.
Zu viele Sachen spielen da mit rein, die man gesondert ausführen müßte, damit das Gesamtbild stimmt.
Ich stimme Ihnen deshalb einfach mal nur zu, daß der Faschismus eigentlich keinen politischen, sondern einen menschlichen Hintergrund hat.
Der Faschismus erzeugt ein moralisches Vakuum, der bestimmte menschliche Eigenschaften, vielleicht auch besser „Charaktermängel“ genannt, zur ungeahnten Ausdehnung bringt.
Eine Sache, die nicht auf die berühmten zwölf Jahre und schon gar nicht auf Deutschland als Austragungsort beschränkt ist.
Wer aber glaubt, nur nach rechts gucken zu müssen, um einen Nazi zu sehen, hat sich schon vom Faschismus einwickeln lassen.
Gerd Schütz
Danke für die Demonstration, dass man auch harten Rassismus intellektuell-blumig schönreden kann ;-)
Konrad Kugler
„Der Faschismus erzeugt ein moralisches Vakuum, der bestimmte menschliche Eigenschaften, vielleicht auch besser “Charaktermängel” genannt, zur ungeahnten Ausdehnung bringt.“
@ Gero
Gibt es den Faschismus eigentlich als Ideologie. Ich sehe den Faschismus als Verhaltensmuster, das alle Ideologen annehmen und praktizieren.
Der Begriff Nazi ist deshalb so beliebt, weil man mit ihm an der eigentlichen Ursachen seiner Bösartigkeit vorbeikommt, dem Sozialismus. Sowohl der nationale, als auch der internationale Sozialismus sind totalitär. Ihr totalitäres Regieren ist faschistisch.
Sogar der ominöse Geist des Konzils generierte faschistisches Verhalten in der Kirche.
Gero
@Konrad Kugler
„Ich sehe den Faschismus als Verhaltensmuster, das alle Ideologen annehmen und praktizieren.“
So ist es.
Faschismus hat nichts mit Politik zu tun, sondern mit menschlichen Schwächen und Versuchungen.
Faschismus kann in jeder Gesellschaftsform auftreten, weswegen das krampfhafte Suchen nach allein „rechten“ Überzeugungen dabei zuverlässig in die Irre führt.
„Der Begriff Nazi ist deshalb so beliebt, weil man mit ihm an der eigentlichen Ursachen seiner Bösartigkeit vorbeikommt, dem Sozialismus.“
Ich würde das gar nicht am Sozialismus selbst fest machen, sondern an allen gesellschaftlichen Formen, die persönlichkeitsschwachen Menschen ohne ausreichendes eigenes Selbstbewußtsein Rückhalt versprechen.
Leider gehören da unter vielen anderen auch die Religionen dazu, in der Menschen mit eigenem Machtanspruch die Institution „Kirche“ dazu mißbrauchen, um den willigen und dadurch auch oft wehrlosen Gläubigen ihren Willen aufzwingen zu können.
Nur in solchen geschlossenen und kontrollierten sozialen Systemen können sich hinkende Historiker oder zwergwüchsige Anwälte zu den Herren des Volkes aufschwingen und ihr Lebenstrauma an anderen abarbeiten, indem sie ihre Macht an Leuten exekutieren, die reicher, schöner oder klüger als sie selbst sind. Also quasi an allen anderen.
So funktionierte das gesamte dritte Reich bis ins kleinste Dorf hinab.
Und einmal angestoßen, war es ein Selbstläufer.
Nochmal:
Faschismus ist ein menschliche, ein soziologische Erscheinung; keine politische.
Und Ihre Aussage stimmt auch, daß man sich gerne hinter den „dritte-Reich-Nazis“ versteckt, um davon abzulenken, wie stark man selbst schon diesen Verhaltensweisen verhaftet ist.
Leider hört man aus den Reihen der Gläubigen hier wieder einmal kaum Protest gegen den derzeit von den (ev. + kath.) Führungen gefahrenen Kurs.
Und das, obwohl sich der diesmal nicht nur gegen eine andere Glaubensgemeinschaft richtet (was zweifelsohne schlimm genug war), sondern gegen das gesamte deutsche Volk. Die eigenen Leute, der eigene Glaube, die eigene Nation.
Aber vielleicht stehe ich als Atheist ohnehin zu weit draußen, um da was von der Front mitzubekommen.
Die praktizierenden Gläubigen meines näheren Umfelds beschränken sich nämlich auf die gewohnheitsmäßige Ausübung der kirchlichen Riten.
Diskussionen gibts da nicht. Gabs da aber noch nie.
Wäre vielleicht auch mal einen Beitrag von Herrn Honekamp wert.