Andreas Gabalier soll im Februar der Karl-Valentin-Orden verliehen werden. Da hätte man wohl auch gleich den österreichischen Postkartenmaler nominieren können … Oder?
Ganz ehrlich, bei manchen Äußerungen frage ich mich tatsächlich, wie oft der Äußernde eigentlich als Baby vom Wickeltisch gefallen ist? Warum macht es bei manchen offenbar überhaupt nie „brrzzz“ im Kopf, wenn sie ein Mikrofon hingehalten bekommen und sich in einem Satz mehrfach widersprechen. Und das kommt auch bei gebildeten Menschen vor. So wie bei einer Museumsdirektorin – okay, in diesem Fall nicht vom Natural History Museum oder vom Louvre. Es geht hier nur um die Direktorin des „Valentin-Karlstadt-Musäums“ in München. Trotzdem sollte man doch meinen, dass auch so jemand alle Tassen im Schrank hat?!
Karl-Valentin-Orden für Andreas Gabalier
Interessierte Leser wissen es bereits, die Dame, Sabine Rinberger, hat ein Problem damit, dass die Karnevalsgesellschaft „Narrhalla“ dem österreichischen Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier den Karl-Valentin-Orden verleihen möchte. Da haben die Faschingsjecken aber die Rechnung ohne die modernen Blockwarte der politischen Korrektheit gemacht. Die Gesellschaft selbst begründet die Preisvergabe so:
Karl Valentin sah sich zeitlebens als Volkssänger. Die Narrhalla zeichnet Andreas Gabalier, den selbsternannten, patentierten Volks-Rock’n’Roller, der es versteht, volkstümliche Musik mit Stadionrock zu verbinden und für den sein geliebtes München zum Epizentrum des Volks-Rock’n’Roll wurde, als „Volkssänger 2.0“ für seine künstlerische Leistung als 49. Ordensträger mit dem Karl Valentin Orden aus.
Laut Bayerischem Rundfunk ergänzen die Narren die Begründung noch mit Gabaliers Lied „A Meinung haben“, dass er auch im Münchner Olympiastadion angestimmt habe. Damit habe der Sänger, so der BR die Narrhalla zitierend „‚ein Loblied auf das Andersdenken, auf Menschen, die ihr politikverdrossenes Schweigen brechen und hinter ihrer Meinung stehen‘, geschaffen. Diese Haltung verknüpft die Narhalla mit Valentins Zitat: ‚Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.‘“
Zum schwindelig werden
Das sieht Rinberger ganz anders und wird in der Augsburger Allgemeinen so wiedergegeben:
Während Sabine Rinberger es eher in die Richtung von „das wird man doch wohl noch sagen dürfen“ interpretieren würde. „Als würde man bei uns nichts sagen dürfen“, findet Rinberger. Deswegen könne man solche Texte auch ohne große Fantasie sehr wohl als rechtspopulistisch interpretieren
Denken Sie mal kurz drauf rum … aber nicht zu lange, denn sonst könnte Ihnen schwindelig werden: „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen“ deutet an, dass man manches nicht sagen darf, was Frau Rinberger aber anders sieht, sodass diese Aussage rechtspopulistisch sei, weshalb man sie nicht mehr sagen darf, jedenfalls nicht, wenn man den Karl-Valentin-Orden erhalten soll. Hä?
Rinbergers Bewerbung?
Ich gebe zu, ich kenne Karl Valentin nicht besonders gut, ich bin nicht sicher, ob Humor und Weltsicht dieses Münchners mit der Gabaliers zusammen ginge. Aber wer Sätze wie „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut“ erfindet, der hätte vermutlich Spaß an Rinbergers Argumentation. Vielleicht ist ihre Kritik also nur eine eigene Bewerbung um den Orden? Ich fürchte allerdings, dass sie das alles tatsächlich ernst meint.
Nazis
Aber damit auch jeder versteht, dass es hier nicht um eine Kleinigkeit geht sondern um die bevorstehende Machtübernahme der Nazis, legt der Valentin-Nachlassverwalter Gunter Fette noch einen drauf. Der Bayerische Rundfunk zitiert wieder:
Wenn Gabalier heute auf einem Albumcover eine Hakenkreuz-Pose darstellt, dann spiele er unterschwellig mit diesem Symbol und die, die er damit ansprechen wolle, würden dieses Symbol auch erkennen, so Fette.
Hakenkreuz, verhunztes
Wenn Sie sich nun – so vorgewarnt, oder neudeutsch „geprimed“ – das betreffende Albumcover von 2011 ansehen (siehe Link hier), das erstaunlicherweise bislang noch niemand thematisiert hat, dann beschleicht Sie vielleicht das Gefühl, der Mann könnte Recht haben. Wenn Sie die Darstellung allerdings in eine passende „Swastika“ übertragen, kommt das dabei heraus:

Was echte Nazis wohl mit jemandem machen, der ihr Zeichen so verhunzt?
Ein Österreicher singt von Achsenmächten
Vielleicht weiß Fette selbst, dass das Argument dämlich ist … oder nicht, denn er kann seine eigene Verblendung noch toppen – wieder Zitat BR:
Für Fette ist bei manchen Textpassagen völlig eindeutig, welche politische Haltung da mitschwingt, etwa wenn Gabalier in seinem Song über Motorradfahrer von sich grüßenden Italienern, Deutschen und Japanern singe. „Da fällt einem sofort die Dreierachse Deutschland, Italien, Japan ein, als faschistischer Verbund. Warum wählt er solche Texte?“
Blockwarte
Spätestens jetzt ist klar: Die Blockwarte sind unterwegs, sie sind dämlicher denn je und darin um kein Argument verlegen, jemanden niederzumachen, deren Meinung ihnen nicht passt. Rinberger und Fette sind dabei ja nur die verhältnismäßig kleinen Lichter eines Meinungskampfes, der vor allem auch in der Politik ausgetragen wird. Claudie Roth & Co. lassen grüßen: Hier geht eine rot-grün-braune Saat auf!
In einer solchen Stimmung ist tatsächlich kein Platz für einen Andreas Gabalier, in einer solchen Stimmung darf man offenbar „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen“ nicht sagen.
A Meinung haben
So, und zum Abschluss hier noch ein schöner Link – erstens weil ich das Lied für absolut in diese Zeit passend halte, und zweitens um – die Besetzung des Duetts im Blick – mich immer wieder daran freue, wie die meinungskorridorbestimmende Grün-Linke an ihrer Schnappatmung leidet:
Stefan Schmidt
Ich habe das letztens nur mal am Rande mitbekommen und mich jetzt beim Lesen Ihres Artikels köstlich amüsiert.
Ich würde gerne meinen Kopf stundenlang gegen eine Mauer schlagen, wenn das nur der Gesundheit nicht so abträglich wäre.
Wirklich beste Kommödianz, und es wird nur besser dadurch, dass man weiß, dass die das ernst meinen. Man, man, man ich komme aus dem Lachen gar nicht mehr raus.
Ich habe mir das Cover jetzt mal angeschaut, wer da ein Hakenkreuz sieht hat ein ernstes Problem.
Ich sehe da einen ulkig laufenden Mann.
Herr Fette denkt bei Deutschland, Japan und Italien direkt an Faschismus, ich sage wahnsinniger Irrer.
Ganz ehrlich, es gibt Leute die WOLLEN immer und überall Nazis und deren Symbole sehen.
Diese sind ernsthaft geistig gestört und gehören therapiert.
Das ist doch nicht mehr normal.
Diese Leute sind es doch die nichts anderes als Faschismus im Kopf haben und nicht Konservative wie wir.
Von Gabaliers Haltung habe ich vor Jahren schon erfahren.
Er sang die Österreichische Hymne in ursprünglicher Form, die ist ja mittlerweile gegendert.
Stabiler Typ!
Wolfgang und Moni
Wir lachen uns gerade kaputt über diesen Artikel, anders lassen sich die geschilderten Umstände auch nicht mehr aushalten.
Uns ist da gerade noch eingefallen wie 2018 die deutsche „Topband“ gegen Menschenhass und entsprechende Jagden (Fette Sahne Fischfilet oder so ähnlich ;) von Politik und öffentl. rechtl. Fernsehen hofiert wurde, wobei aggressive Texte incl. „Stich in den Bauch“ anscheinend unproblematisch sind.
An unserem Bundespräsi ist die Kritik daran ja abgeperlt, an Rumpelstilzchen Heiko bei ähnlichen Vorfällen sowieso, mit anderen Worten – der Fisch stinkt vom Kopf her. – Und das wird man ja wohl noch sagen dürfen
P.S: meine Frau wollte, dass ich das „Rumpelstilzchen“ entferne – das dürfte man so nicht sagen.
Stefan Schmidt
Stimmt das sollte man so nicht sagen, Rumpelstilzchen ist eine Figur in einem deutschen Märchen und daher ehrbarer Teil unserer Kultur, mit Heiko Maas hat das nichts zu tun!
Dass solche hasspredigenden Bands hofiert werden, aber friedliche Aktivisten von IB und AfD drangsaliert werden, dass die Antifa eine linksextreme Terrororganisation finanziert und verhätschelt wird ist wahrlich nicht mehr zu verstehen.
Orwellsche Zeiten
Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Friedlicher Aktivismus ist Terror
Linker Terror ist Frieden