Kann es sein, dass der PAPSTTREUEBLOG zu den aktuellen Geschehnissen im Missbrauchsskandal nichts zu sagen hat? Doch, hat er!

Keine Meinung? Wäre doch schade, wenn ausgerechnet dieser Blog, der spezifisch dafür gestartet ist, „unseren“ Papst, dem in Deutschland schon seit langem mit „sprungbereiter Feindseligkeit“ begegnet wird, in der aktuellen Debatte nicht unterstützend zur Seite steht.
Was man wissen kann
Das Problem aber ist: Eigentlich kann ja jeder kann wissen, wes Geistes Kind diejenigen sind, die derzeit mal wieder gegen Joseph Ratzinger austeilen. Es sind doch immer die gleichen Theologen, gerne aus Münster, und die gleichen Medien, meist aus Hamburg und München, denen es gar nicht schnell genug mit einer Verurteilung des Papa Emeritus gehen kann. Und denen es auch gar nicht schnell genug damit gehen kann, eine neue, eine selbst gestrickte Kirche zu etablieren.
Wider besseres Wissen wird das Zölibat für den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche verantwortlich gemacht. Wider besseres Wissen versucht man ausgerechnet Ratzinger/Benedikt XVI. Versäumnisse bei der Bearbeitung von Missbrauchsfällen anzukreiden. Wider besseres Wissen sucht man sich die Opfer der eigenen Agitation zielsicher nicht nach tatsächlicher, bewiesener Täterschaft oder wenigstens nachgewiesenen Unterlassungen, sondern nach deren Einstellung, die man eigentlich meint, wenn man gegen Benedikt vorgeht.
Was man nicht wissen will
In der katholischen „Tagespost“ und in manch anderen katholischem Medien findet man ausreichend Material, das das gesamte Lügengebäude, medial aufgebaut und klerikal gestützt, zum Einsturz bringen kann. Aber wer will es wissen?
Wer will schon wissen, dass Benedikt XVI. im Gegensatz zu den Schlagzeilen ein kirchlicher Vorreiter der Aufklärung solcher Fälle gewesen ist? Wer will nebenbei schon wissen, dass man doch ganz offensichtlich neben den Erinnerungslücken in der Tat nichts in der Hand hat, was man als „Beweis“ im juristischen Sinne (wenn vielleicht auch nicht justiziabel) sehen könnte? Wer will schon wissen, dass es eigentlich nicht Benedikt XVI. ist, der in dem Münchener Gutachten belastet wird, sondern viel mehr Kardinal Marx, den man aber wegen seiner kirchenkritischen Positionen (!) doch lieber medial schont?
Wölfe als Hirten getarnt
Und wenn man über diesen thematischen Tellerrand hinausblickt, kann man auch wissen, dass es zum Beispiel in meinem Erzbistum Köln den ersten bischöflichen Würdenträger gibt, dem man ausweislich eines Gutachtens keinerlei Vorwürfe machen kann, dem man aber aufgrund einer in der Tat verbesserungswürdigen Öffentlichkeitsarbeit meint, den Bischofsstuhl streitig machen zu können (unterstützt durch nicht wenige medien-süchtige Kleriker, die sich auch jetzt in der Causa Benedikt beispielsweise nicht scheuen, Kreuze aus „Scham“ öffentlichkeitswirksam zu verhüllen).
Und natürlich immer mit der Schlagzeile versehen, dass dieser „Skandal“ (der keiner ist) nun aber die Weltkirche „erschüttern“ wird (was er so Gott will nicht tut). Es wird ein Popanz aufgebaut, mit der Zielrichtung nicht so sehr auf die handelnden Personen, sondern auf die von diesen Personen vertretenen kirchlichen Positionen. Jeder gläubige Mensch, der mal einen Blick in die Bibel und den Katechismus der katholischen Kirche wirft, kann sich von manchen Bischöfen und Priestern nur mit Schaudern abwenden, die als Hirten ihre gläubige Herde gegenüber den Wölfen der Welt im Stich lassen, um sich selbst im medialen Licht zu sonnen – Hauptsache, man muss für die eigene Meinung keine Prügel einstecken!
Mehrheiten
Umso tragischer meine Befürchtung: Die Mehrheit folgt! Echter Glaube hat selbst in der Una Sancta keine Mehrheit – hatte er vielleicht schon lange nicht mehr, aber nun liegt es vor allem in Deutschland offensichtlich auf der Hand; in diesem Missionsgebiet, in dem die Kirche sich ein Missionshilfswerk leistet, in dem man meint, in anderen Ländern missionieren zu müssen. Zugegeben ist es auch nicht leicht, den Schlagzeilen und den Mehrheiten so generell zu misstrauen, wie es angebracht wäre, oder gar zu widersprechen. Ich muss zugeben, dass auch mich zu Beginn der Schlagzeilen zum Münchner Gutachten Zweifel an Papst Benedikt überkommen haben, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mich tiefer eingelesen habe in die Veröffentlichungen – und abgesehen von heißer Luft nichts gefunden habe.
Ich behaupte nebenbei nicht, dass Kardinal Ratzinger bzw. Papst Benedikt XV. und andere kirchliche Würdenträger, die im Feuer stehen, in dem Missbrauchsskandal immer und ohne Ausnahme richtig gehandelt haben – Wer, außer ein paar leichtgewichtigen Theologen und Klerikern, wollte das auch für sich selbst in Anspruch nehmen? Aber was hier zu einem neuen (!) Skandal aufgeblasen wird (nebenbei: in dem Gutachten ging es nicht um neue Missbrauchsfälle, sondern um den Umgang mit bereits bekannten, auch ein gern vernachlässigtes Detail), ist keiner.
Auf dem Rücken der Opfer
Es gibt einen Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. Und jeder Fall einer auf eine solche Art und Weise zerstörten Jugend, eines so in Mitleidenschaft gezogenen Lebens der Betroffenen, einer ebenfalls zerstörten Christusbeziehung, ist eine Tragödie. Aber auf dem Rücken der Missbrauchsopfer suchen nun die einen nach medialer Geltung und andere nach Ansätzen zur Zerstörung der katholischen Kirche als ganzer, zumindest aber in Deutschland. Kardinal Ratzingers bzw. Papst Benedikt XVI. Lebenswerk wollen sie zerstören, um ihre eigenen Glaubensvorstellungen in ein besseres Licht zu rücken, um kaum noch als christlich zu bezeichnende Vereinigungen wie den sogenannten „Zentralkomittee der Katholiken“ zu hofieren und in scheindemokratischen, sogenannten synodalen Prozessen die Sargnägel in die Glaubensüberzeugungen der Menschen hierzulande zu schlagen.
Die Hoffnung aber bleibt natürlich bestehen: Die Pforten der Unterwelt werden die Kirche nicht überwältigen (vgl. Matthäus 16,18)! Und darum auch keine noch so hart geführten Schläge gegen die kirchliche Lehre. Mag sein, dass der eine oder andere glaubenstreue Priester oder Bischof noch zum weltlichen Reputationsopfer in diesem geistlichen Kampf wird – aber die von Jesus gegründete Kirche, die eben nicht gleichzusetzen ist mit der Körperschaft öffentlichen Rechts, wird dadurch nicht untergehen. Es gibt also keinen Grund zur Angst – jedenfalls nicht für diejenigen, die treu im Glauben stehen, denn „wer bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet werden“ (Markus 13,13b).
Birgitt
Herzlichen Dank für diesen Beitrag, dem ich von ganzem Herzen zustimme. Auch in säkularen Medien findet sich ja der eine oder andere Beitrag, der Zweifel an dieser medialen Hetze schüren könnte – wenn man diese Beiträge denn zur Kenntnis nehmen möchte. So heute in der Neuen Zürcher Zeitung der Beitrag von Manfred Lütz: https://www.nzz.ch/feuilleton/benedikt-im-missbrauchsskandal-sie-muessen-die-wahrheit-sagen-ld.1667314?mktcid=smch&mktcval=fbpost_2022-02-01&fbclid=IwAR0DAOwcxkw91b795n6dzZ6zgLebm5QlynsOuPVh44pqd0O8M64XwPHK_T8 oder im Focus von dieser Woche der Beitrag von Peter Seewald (Online m.W. nicht verfügbar.
Sven Taxweiler
Gratias tibi ago, primus inter pares Ordinis. In gladio et scuto sanctae ecclesiae catholicae et apostolicae.
Non nobis Domine non nobis sed Nomini Tuo da gloriam.
Keiner weiß wirklich genaues, aber die hysterischen Empörungsgesellschaft echauffiert sich wiedermal und übt sich in moralischer Entrüstung. Es fehlt überall an Vernunft, aber auch an der Fähigkeit bzw. am Willen, sich selbst in die Thematik einzulesen und sich selbst eine gerechtfertigte und begründete Meinung zu bilden. Vielen Dank.
Andreas
Vielen Dank für die Verlinkung des Dossier der Tagespost.
Nach dem Studium stellt sich für mich doch einiges wieder „auf die Füße“