In Kriegszeiten gehen die Zwischentöne verloren – das erste Opfer des Krieges, so heißt es, ist die Wahrheit. Gerade wir Christen dürfen aber die tiefste Wahrheit und den Grund unserer Hoffnung nicht vergessen.
In der Ukraine ist Krieg – seit langem verinnerlichte, scheinbare Sicherheiten – dass es einen Krieg in Europa nicht mehr geben könnte, dass man sich auf das „Ende der Geschichte“ konzentrieren könnte, dass Geopolitik keine Rolle mehr spielen dürfte, vor allem dass es in Europa niemanden mehr geben könnte, der ernsthaft seine eigenen Bürger und die eines anderen Landes in eine derart tödliche Gefahr bringen wollen würde – sind verschwunden. Politische und militärische Reaktionen sind einerseits notwendig und andererseits sehr umsichtig zu planen. Von uns aber, uns Christen, darf die Welt etwas anderes erwarten: Hoffnung!
Woher Hoffnung nehmen?
Das ist aber auch – so könnte man meinen – ein allzu leicht dahin gesagter Satz. Sowas wie „Sie haben unsere volle Solidarität“ – ein Satz, den man in dieser oder anderer Form in diesen Tagen immer wieder hört, der sich aber in seiner Unverbindlichkeit als wertlos erweisen kann. Denn Politiker müssen an dieser Stelle fragen: Was darf uns denn diese Solidarität kosten? Gestiegene Energiepreise? Einschränkungen im Konsum? Waffenlieferungen? Oder gar Menschenleben? Krieg ist immer eine Sache um Leben und Tod.
Und trotzdem erweist sich gerade in Krisensituationen der Glaube an Gott als wesentlich – oder er erweist sich als brüchig, je nachdem. Denn wenn wir heute Morgen, am Tag zwei des Krieges in der Ukraine, auf die Politik schauen, kann einen Angst und Verzweiflung überkommen. Man hört die Zahlen der Getöteten, man sieht die Bilder der aus den ukrainischen Städten fliehenden Menschen. Man spürt deren Verzweiflung und möchte selbst – je nach Charakter – verzweifeln oder in Wut verfallen. Und man wägt insgeheim vielleicht ab, wie sicher es ist, dass so etwas bei uns nicht passieren kann? Wo kommt da Hoffnung her?
Der Herr ist unsere Hoffnung
Wo ist Gott in alldem? Hier stellt sich die Frage nach der Tiefe unseres Glaubens: Kann es sein, dass Gott gar nicht in den Angriffsgebieten des Krieges ist? Kann es sein, dass er bei den Entscheidungen in Moskau gar nicht anwesend ist? Oder kann es gar sein – ein Gedanke, der im Moment in Teilen der katholischen Szene ventiliert wird und den ich für unfassbar abwegig halte – dass dieser Krieg eine Strafe oder Mahnung Gottes ist für die Sünden der Welt, für Abtreibung und gottloses Leben?
Als gläubige Christen wissen wir: Gott ist niemals abwesend – er liebt jedes seiner Geschöpfe, er liebt Sie und mich genauso wie die Menschen in der Ukraine oder in Russland. Er wird es zum Guten wenden. Er wird nicht nachlassen in seinem Bemühen, uns in aller Freiheit zu sich zu ziehen. Und ich glaube fest, dass Jesus angesichts von Kriegsbildern, wo auch immer diese Kriege auch stattfinden mögen, weint, wie er um Lazarus geweint hat. Er hat um ihn geweint, obwohl er wusste, dass er ihn wieder auferwecken würde. Und so weint er um Menschen, die in Kriege verwickelt sind genau so wie er um Menschen weint, die sich in Sünde verwickeln lassen, auch wenn er weiß, dass er sie retten will und wird.
Vertröstung auf das Jenseits?
Ist das aber nicht einfach nur eine Vertröstung, eine Art „Opium für’s Volk“, damit man nicht verzweifelt. Ist die Liebe Gottes wirklich real? Es gibt im Film „Wallstreet“ eine Szene, in der der böse Börsenguru Gordon Gecko über die Liebe sagt: „Diesen Quatsch haben sich die Menschen ausgedacht, damit sie sich nicht aus dem Fenster stürzen.“ Dabei ist das Gegenteil richtig: Gott ist – wenn man so will – der Erfinder der Liebe. Und er hat sich diese Liebe „ausgedacht“, damit wir uns nicht aus dem Fenster stürzen müssen. Krieg und Leiden, Krankheit und Tod, Armut und Verfolgungen ergeben ohne die Liebe keinen Sinn. Jesus hat das alles auf sich genommen und dessen Sinn – die Verführung zur Verzweiflung umgekehrt. Jetzt ist – ich hoffe, ich werde richtig verstanden – der Sinn des Leidens die Liebe. Und diese göttliche Liebe gibt Hoffnung. Ja, auch auf das, was uns im Paradies erwartet, wenn Jesus alles neu gemacht hat.
Aber auch schon heute dürfen wir auf die Liebe Gottes bauen. Wer als Christ an die Kraft des Gebetes glaubt, der weiß, dass Gebet nutzt. „Gott ist kein Cola-Automat“ heißt es; man kann nicht einfach ein Gebet einwerfen und schon kommt das Gewünschte heraus. Aber Gott liebt unser Gebet, und sehnt sich nach unserer Hoffnung, die er erfüllen will.
Unsere Aufgabe: Zu beten und Hoffnung zu spenden
Und darin liegt dann heute unsere Aufgabe als Christen: Zu beten für die Opfer des Krieges, für die Toten wie für die Verletzten wie auch für die Verängstigten und Verzweifelten. Für die Opfer wie auch für die Täter, die Verantwortlichen und die, die sich für Frieden einsetzen. Es sollte uns also in den nächsten Tagen nichts davon abhalten, Gott mit unseren Gebeten zu „bestürmen“ – ganz privat, vielleicht still in einer Kirche vor dem Allerheiligsten oder auch in den vielen, gerade aus dem Boden sprießenden Gebetsinitiativen.
Und mit diesem Gebet spenden wir Hoffnung. Je mehr Menschen beten umso mehr geben wir Zeugnis davon, dass kein Mensch, sei er auch noch so mächtig, der Herr der Geschichte ist. Das ist immer noch Gott – der Schöpfer von Milliarden von Galaxien. Und auf ihn dürfen wir bauen, auf ihn dürfen wir hoffen – gerade in den Situationen, in denen diese Hoffnung unbegründet oder sinnlos erscheint. Gerade dann zeigt sich der Glaube als stark – der, wie Paulus sagt eben auch ein Fest stehen in dem ist, was man nicht sieht.
Wir als Christen schulden der Welt diese Hoffnung!
Lehrer Lämpel
Mir steht gerade jetzt wieder das Wort des Hl. Apostels Paulus aus Röm 12,12 vor Augen, das ich hier leicht abgewandelt („fröhlich“ ersetzt durch „zuversichtlich“) für uns gläubige Christen wiedergebe:
„Seid zuversichtlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis und beharrlich im Gebet!“
Es braucht manchesmal einen „langen Atem“, bis sich eine erfolgreiche Änderung einstellt:
Ein bekannter Fall aus der neueren Zeit war der nach dem 2. Weltkrieg im von Russland besetzten Österreich von Pater Petrus Pavliček ins Leben gerufene Rosenkranz-Sühnekreuzzug (RSK) der erst 1955, also 10 Jahre nach Kriegsende, die Freigabe Österreichs und den Abzug der russ. Besatzungstruppen zur Folge hatte.
Meine Frau hat darüberhinaus mehrere Gebetserhörungen im privaten Bereich jeweils erst nach mehreren (z.B. 6) Jahren beharrlichen Gebetes erlebt.
Also: Nicht nachlassen im Gebet, auch wenn sich scheinbar kein Erfolg zeigen sollte.
Jakob Hasenmaile
Die Mama führt uns, Hallejuja!!!
MONATSBOTSCHAFT VOM 25. FEBRUAR 2022
„Liebe Kinder! Ich bin bei euch und beten wir gemeinsam. Meine lieben Kinder, helft mir mit dem Gebet, damit Satan nicht vorherrscht. Seine Macht des Todes, des Hasses und der Angst hat die Erde heimgesucht. Darum, meine lieben Kinder, kehrt zu Gott und dem Gebet zurück, zum Fasten und zur Entsagung für all jene, die niedergetreten, arm sind, und keine Stimme haben in dieser Welt ohne Gott. Meine lieben Kinder, wenn ihr nicht zu Gott und zu Seinen Geboten zurückkehrt, habt ihr keine Zukunft. Deshalb hat Er mich zu euch gesandt, um euch zu führen. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“
Gero
Der grundsätzliche Unterschied zwischen mir als Atheisten und Ihnen als Christ besteht darin, daß ich die mir vorliegenden Fakten meines Lebens ordne und zu dem Ergebnis komme, daß es keinen Gott gibt und Sie dagegen von vornherein voraussetzen, daß es einen Gott geben muß und in der Folge unfassbar viel Kraft darauf verwenden müssen, um ihre erlebte Realität mit ihrem Glauben irgendwie in Einklang bringen zu können.
Deswegen haben Diskussionen zwischen Atheisten und Gläubigen keinen Sinn, da bei einem von beiden das Ergebnis schon von Anfang an feststeht.
Und drum ist das Leben von Atheisten zwar grundsätzlich schwerer, aber weniger enttäuschend, wenn mal wieder der Support von ganz oben genau dann ausbleibt, wenn man ihn am nötigsten bräuchte.
Da lebe ich lieber nach dem Motto:
„Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“
Ich hoffe, das war jetzt kein Frevel.
gerd
Nein, ein Frevel ist das nicht, aber die Frage sei erlaubt: Wieso sollte Gott, den es ihrer Meinung nach nicht gibt, ihnen helfen, wenn sie z. B. in einer Selbsthilfegruppe landen?
Gero
@Gerd
Der Spruch „hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ ist nicht an die Existenz eines Gottes gebunden, sondern soll den Angesprochenen auffordern, das Leben und die Verantwortung dafür in die eigenen Hände zu nehmen, statt auf Gnade, Hilfe oder Wiedergeburt zu hoffen.
Auch wenn ich sehe, daß der Glaube vielen Menschen Halt gibt, sehe ich auch, daß er sie auch fügsam und defensiv macht.
Jemand, der weiß, daß ihn niemand rettet, wird ganz andere Aktivitäten an den Tag legen als all die ganzen Hoffer und Harrer, die von den marxistisch unterwanderten beiden Konfessionen der Staatskirchen gerade an der Nase herumgeführt werden.
Das entspricht auch nicht meiner Vorstellung von einem freien und selbstbestimmten Handeln.
Lehrer Lämpel
@Gero
So, so, Sie verstehen den bekannten Spruch „hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“ also derart, dass Sie selbst sich an die Stelle Gottes setzen und mit anderen Worten Ihr eigener Gott sind.
Das ist nichts anderes als Hochmut, der nach einem anderen bekannten Sprichwort „vor dem Fall kommt“.
Wahrer christlicher Glaube ist etwas ganz anderes als Sie ihn hier zu diffamieren versuchen, nämlich der feste Glaube an den dreieinigen Gott aus Vater, Sohn und Heiligem Geist, der sich nicht zuletzt in der derzeitigen Kirchenkrise hierzulande bewähren muss.
gerd
@Gero
„die von den marxistisch unterwanderten beiden Konfessionen der Staatskirchen gerade an der Nase herumgeführt werden.“
Sind es nicht gerade die Marxisten, die an die Nichtexistenz Gottes „glauben“?
Ich frag ja nur……
„Auch wenn ich sehe, daß der Glaube vielen Menschen Halt gibt, sehe ich auch, daß er sie auch fügsam und defensiv macht.“
Dann schauen wir doch auf die Menschen die aus ihrem Glauben Kraft und Halt schöpfen. Das starren auf die fügsamen und defensiven Menschen führt natürlich nicht zu Gott.