Dem Lebensrechtsverein ALfA habe ich in den vergangenen Tagen wohl ein wenig unrecht getan – ich hoffe, ich kann das hiermit wieder „ausbügeln.
In zwei Beiträgen (hier und hier) war ich in den vergangenen Tagen auf das Thema Lebensrecht und den Unterschied der Herangehensweise von Vereinen wie der Aktion Lebensrecht für alle (ALfA) oder Profemina bzw. 1000plus eingegangen. Meine Absicht war es nicht – ich hoffe, das ist schon in den Beiträgen klar geworden – beide Vereine gegeneinander auszuspielen. Trotzdem muss ich als Hobby-Blogger ab und zu mal hinter einem journalistischen Anspruch an die Recherche zurück bleiben und habe insofern etwas schief gelegen, was die Beschreibung der ALfA angeht. Diese hatte ich eher im Bereich der politischen Lobbyarbeit, weniger in der Unterstützung betroffener Frauen gesehen habe.
Eine Klarstellung dazu hat mich von Dietmar Ströbel, Bundesschatzmeister der ALfA, erreicht, die ich gerne wiedergebe:
Sehr geehrter Herr Honekamp,
ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass wir als „ALfA“ unsere Patenschaftsaktion haben. Hier unterstüzen wir jährlich ca. 35 Frauen finanziell. Die Untersützung bis zum 3. Lebensjahr des Kindes möglich und dies wird auch öfter ausgeschöpft
Unser Budget trägt sich aus Spenden, mit ca. 70.000 € können wir jährlich helfen.
Außerdem unterstützen wir mit „vitaL“A eine Schwangerenkonfliktberatung, die ebenso gute Arbeit leistet, wie dies „profemina“ tut. Der Unterschied, hier wird eherenamtlich gearbeit.
Unsere Regionalverbände leisten ebenfalls soziale und beratende Untersützung von Frauen in Konflikten. Dies geht von stützenden Gesprächen, Behördengängen, Babysitting, Kleiderkammer, Windelzuschüsse, …
Bei der ALfA wird beides praktiziert. Bei der Demo in Stuttgart gegen die neue Stapf-Klinik, waren auch Frauen, die in der Telefonberatung tätig sind. Wir bemühen uns beides zu tun. Sicher könnten wir aktiver sein, doch dazu sind Menschen nötig, die sich einbringen.
Lieber Gruß
Dietmar Ströbel
Bundesschatzmeister der Aktion Lebensrecht für Alle
Ich hoffe, damit zu einem runderen Bild der Aktivitäten der ALfA beizutragen. An meinem Bild, dass es einen Skandal darstellt, dass eine vorgeblich christliche Partei die Mitgliedschaft in der ALfA für ein Hindernis zum Amt des Umweltreferenten der Stadt München hält, hat sich damit natürlich nichts geändert – eher im Gegenteil.
Richard
Ich denke nicht, dass sie den sogenannten „Lebensschutz-Organisationen“ Unrecht getan haben. Im Falle von 1000plus geht es wohl in erster Linie darum Spendengelder abzuzocken unter dem Vorwand diese für irgendwelche – in keiner Form nachvollziehbarer – Hilfeleistungen zu verwenden. Es gibt in Deutschland eine Stiftung Mutter und Kind, die solche Hilfen effektiver leisten kann und die sich auch offizieller Kontrolle unterzieht. Es braucht keine dubiosen Vereine, die Frauen irgendwelche unhaltbaren Versprechungen machen. Alfa.ev ist wenigstens ehrlich. Die geben zu, dass sie pro Frau und Monat max. 170 Euro zur Verfügung haben. Das damit eine existentielle Notlage nicht abgewendet werden kann versteht sich von selbst.